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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Arbeitszimmer ebenso von persönlicher Natur wie seine
    Hosentaschen.
    »Hich dachte mir, daß die Herren viel eicht einen kleinen Morgenimbiß
    möchten«, sagte Frau Allesweiß, als ihr die Zauberer vom Fenstersims
    herunterhalfen. »Deshalb habe hich mir die Freiheit genommen, die
    Mädels zu beauftragen, eine kalte Mahlzeit zusammenzustel en. Hich
    gehe rasch und hole sie.«
    Der Erzkanzler erhob sich schnell. »Ausgezeichnet, Frau Allesweiß.«
    »Äh… ein Morgenimbiß?« fragte der Oberste Hirte. »Scheint mir eher
    Nachmittag zu sein…« Sein Tonfall machte deutlich: Wenn Frau
    Allesweiß darauf bestand, daß es Morgen war, so wol te er keine
    Einwände erheben.
    »Die Lichtgeschwindigkeit auf der Scheibenwelt«, sagte Ponder. »Wir
    sind in der Nähe des Rands, da bin ich sicher. Wenn ich mich doch nur

    * Zauberern fehlt in ihren Genen das HA-Chromsom. Feministische Forscher
    haben herausgefunden, daß dieses Menschen dazu befähigt, das Geschirr zu
    spülen, bevor die Lebensformen, die sich darin entwickeln, das Rad erfinden.
    Oder Schlut entdecken.

    daran erinnern könnte, wie man die Zeit feststellt, indem man zur Sonne
    sieht.«
    »Du sol test es besser nicht versuchen.« Der Oberste Hirte blinzelte
    und schirmte sich die Augen ab. »Derzeit ist die Sonne viel zu hel , als
    daß man irgendwelche Ziffern und Zeiger auf ihr erkennen könnte.«
    Ridcully nickte zufrieden. »Ich bin sicher, wir könnten al e einen Bissen
    vertragen. Vielleicht etwas, das sich für den Strand eignet.«
    »Kaltes Schweinefleisch mit Senf«, sagte der Dekan und erwachte.
    »Das eine oder andere Bier«, fügte der Oberste Hirte hinzu.
    »Und wie wär’s mit einer von jenen Pasteten mit Eiern drin?« fragte der
    Dozent für neue Runen. »Obwohl ich sagen muß: Ich fand’s immer
    ziemlich gemein den Hühnern gegenüber…«
    Ein leises Geräusch erklang, vergleichbar mit dem, das ein
    Siebenjähriger verursacht, wenn er den Finger in den Mund steckt, ihn
    ganz schnel wieder herauszieht und diesen Vorgang für sehr lustig hält.
    Ponder drehte langsam den Kopf und fürchtete das, was sich seinen
    Blicken darbieten mochte.
    Frau Allesweiß hielt ein Tablett mit Besteck in der einen Hand und
    eine Latte in der anderen. Damit stocherte sie in der leeren Luft herum.
    »Hich habe das Ding nur weggenommen, um das Tablett
    hindurchzuschieben«, sagte sie. »Und jetzt weiß ich nicht mehr, wo es
    hingehört.«
    Wo sich vorher das Fenster befunden hatte, das Zugang zum
    schmuddeligen Zimmer des Geographen gewährte, gab es jetzt nur noch
    Palmen und Strand. Viel eicht konnte man das eine Verbesserung
    nennen – es kam auf den Standpunkt an.

    Rincewind kehrte an die Oberfläche zurück und schnappte nach Luft. Er
    war in ein Wasserloch gefal en.
    Es befand sich in… Nun, dieser Ort sah ganz nach einer Höhle aus,
    deren Dach eingestürzt war. Direkt über ihm befand sich ein großer
    blauer Kreis.

    Steine waren herabgefal en, und der Wind hatte Sand und Samen
    hereingeweht. Kühl, feucht und grün – eine kleine Oase, vor der Sonne
    und ihrer gnadenlosen Hitze geschützt.
    Rincewind kletterte aus dem Wasser und sah sich um, während sein
    Mantel tropfte. Ranken wuchsen zwischen den Felsen. In einer Spalte
    hatten die Wurzeln einiger kleiner Bäume genug Halt gefunden. Es gab
    sogar einen kleinen Strand. Die Flecken an den Steinen wiesen darauf
    hin, daß der Wasserstand einst viel höher gewesen war.
    Und dort… Rincewind seufzte. Typisch. Man fand irgendeinen
    schönen Ort, viele Meilen von irgendwo entfernt, und immer war
    irgendein skrupel oser Graffitischmierer schon dort gewesen, um ihn zu
    verschandeln. Er erinnerte sich an jene Zeit, als er sich in den
    Morporkbergen versteckt hatte. Ganz hinten in einer der tiefsten Höhlen
    mußte er feststellen, daß irgendwelche Vandalen jede Menge dumme
    Bilder von Stieren und Antilopen an die Wand gemalt hatten. Rincewind
    war so empört gewesen, daß er die Darstel ungen weggewischt hatte.
    Und er fand Abfäl e, viele Knochen und anderen Kram, der einfach so herumlag. Manche Leute wußten wirklich nicht, wie man sich benahm.
    Vor einem Bild blieb er stehen, während noch immer Wasser von
    seiner Kleidung tropfte. Jemand schien bestrebt gewesen zu sein, ein
    Känguruh zu malen. Rincewind erkannte die Ohren und den Schwanz,
    auch die Clownsfüße. Aber es wirkte alles fremdartig, und vor lauter
    Linien und Schraffierungen wirkte die Gestalt… sonderbar. Der
    Künstler hatte offenbar

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