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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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den Darstel ungen sind fünftausend Jahre alt.
    Und die fast ganz verblaßten Linien… Oh, sie könnten Zehntausende
    von Jahren alt sein. Allerdings…«
    »Allerdings was?«
    »In der letzten Woche waren sie noch nicht hier, Kumpel.«
    »Du meinst: Sie sind seit einer Ewigkeit hier – aber nicht sehr lange?«
    »Na bitte. Ich wußte ja, daß du ein schlaues Kerlchen bist.«
    »Und jetzt wirst du mir verraten, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Ja.«
    »Entschuldige bitte. Ich besorge mir nur schnel etwas zu essen.«
    Rincewind hob einen Stein, und darunter fand er zwei mit Marmelade
    bestrichene Toastscheiben.

    Die Zauberer waren zivilisierte Männer, die sich durch ein hohes Maß an
    Bildung und Kultur auszeichneten. Als sie feststellten, daß sie durch ein
    Versehen auf einer Insel festsaßen, begriffen sie sofort, worauf es ankam: Wichtig war vor al em, jemandem die Schuld zu geben.
    »Es war doch al es ganz klar!« rief Ridcul y und tastete mit der Hand
    nach einem Fenster, das nicht mehr existierte. »Außerdem habe ich ein
    Schild angebracht!«
    »Ja, aber du hast auch ein Nicht-stören-Schild an die Tür deines
    Arbeitszimmers genagelt«, sagte der Oberste Hirte. »Trotzdem erwartest
    du, daß dir Frau Allesweiß morgens den Tee bringt!«
    »Meine Herren, bitte«, warf Ponder Stibbons ein. »Wir müssen jetzt
    einige Dinge klären!«
    »Ja, und ob!« donnerte der Dekan. »Es ist al es seine Schuld! Das Schild war nicht groß genug!«
    »Ich meine, wir müssen…«

    »Es sind Damen zugegen!« ließ sich der Oberste Hirte scharf
    vernehmen.
    » Da me. « Frau Allesweiß sprach dieses Wort mit gut überlegter Sorgfalt aus, wie ein Kartenspieler, der langsam das beste Blatt auf den Tisch legt.
    Mit würdevol em Anstand musterte sie die Zauberer, und ihre Miene
    sagte: Ich bin unbesorgt, denn in der Gesel schaft so vieler Zauberer
    kann nichts schiefgehen.
    Das Verhalten der Zauberer änderte sich.
    »Hich entschuldige mich, wenn hich etwas falsch gemacht habe«, sagte Frau Allesweiß.
    »Oh, es war nicht falsch in dem Sinn«, erwiderte Ridcul y rasch. »Nein, nicht falsch. Jedenfal s nicht unbedingt.«
    »Jedem hätte ein solcher Fehler unterlaufen können«, sagte der Oberste
    Hirte. »Selbst mir fiel es schwer, den Hinweis zu entziffern.«
    »Und wenn man die Sache aus einem anderen Blickwinkel
    betrachtet…«, fügte Ridcully hinzu. »Es ist sicher besser, hier
    festzusitzen, an der frischen Luft und im Sonnenschein, als in jenem
    stickigen Zimmer.«
    »Das ist ein recht fragwürdiger Blickwinkel«, meinte Ponder skeptisch.
    »Und bestimmt kehren wir in Nul Komma nichts heim«, sagte
    Ridcully.
    »Ich fürchte, bei dieser Art von Mathematik gibt es einige
    Probleme…«, begann Ponder.
    »Es war im übertragenen Sinne gemeint, Stibbons, im übertragenen
    Sinne.«
    »Die Sonne geht unter«, sagte Ponder. »Was bedeutet, daß bald die
    Nacht beginnt.«
    Ridcully richtete einen nervösen Blick auf Frau Allesweiß und sah dann
    zur dicht über dem Horizont stehenden Sonne.
    »Gibt es irgendein Problem?« fragte Frau Allesweiß.
    »Oh, um Himmels willen, nein!« entgegnete Ridcully hastig.
    »Hich habe bemerkt, daß das Loch in der Luft bisher noch nicht
    zurückgekehrt ist«, sagte Frau Allesweiß.

    »Wir… äh…«
    »Es ist ein kleiner Scherz, nicht wahr?« fuhr die Haushälterin fort.
    »Hich bin sicher, daß die Herren ihren Spaß haben.«
    »Ja, wir…«
    »Aber hich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich jetzt zurückkehren
    lassen würdest, Erzkanzler. Heute nachmittag waschen wir die Wäsche,
    und mit den Laken des Dekans haben wir leider erhebliche Probleme.«
    Der Dekan wußte plötzlich, wie sich eine Mücke im Lichtstrahl eines
    Suchscheinwerfers fühlte.
    »Wir bringen die Sache sofort in Ordnung, Frau Allesweiß«, sagte
    Ridcully, ohne den Blick vom todunglücklichen Dekan abzuwenden.
    »Ich schlage vor, in der Zwischenzeit nimmst du Platz und genießt dieses
    wundervol e Laken, äh, ich meine den wundervol en Sonnenschein.«
    Mit lautem Klacken klappte sich der Liegestuhl selbst zusammen. Und
    dann nieste er.
    »Ah, da bist du wieder, Bibliothekar«, sagte Ridcul y und blickte auf
    den im Sand liegenden Orang-Utan hinab. »Bitte hilf ihm auf, Stibbons.
    Was euch andere betrifft: Ich halte eine kurze Beratung für angebracht.
    Wenn du uns entschuldigen würdest, Frau Al esweiß. Es findet eine
    Fakultätskonferenz statt…«
    Die Zauberer gingen fort und drängten sich zusammen.
    »Es war

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