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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Hitze zu
    leiden.«
    »Mir ist nur… ein wenig warm, Dekan.«
    Der Dekan sah an ihm vorbei, als er seinen Kragen lockerte. »Nun, sie
    sind nicht lange fort gewesen.«
    Die anderen Zauberer wanderten über den Strand. Ein wichtiger
    Vorteil langer Zauberermäntel besteht darin, daß man sie als Schürze
    verwenden kann. Beim Professor für unbestimmte Studien wölbte sich
    die Bauchpartie noch weiter nach vorn als sonst.
    »Habt ihr etwas zu essen gefunden?« fragte der Oberste Hirte.
    »Äh… ja.«
    »Vermutlich Obst und Nüsse«, brummte der Dekan.

    »Äh, ja und nein«, sagte der Dozent für neue Runen. »Äh, es ist
    ziemlich seltsam…«
    Der Professor für unbestimmte Studien ließ seine Last in den Sand
    fallen. Der Haufen bestand aus Kokosnüssen, anderen Nüssen von
    unterschiedlicher Größe sowie recht haarigen und knorrigen
    Gemüsedingen.
    »Alles ziemlich primitiv«, meinte der Dekan. »Und wahrscheinlich
    giftig.«
    »Nun, der Quästor stopft Dinge in sich hinein, was das Zeug hält«,
    sagte der Dozent für neue Runen. Der Quästor rülpste glücklich.
    »Aber viel eicht hält das Zeug nicht mehr lange«, sagte der Dekan.
    »Was ist los mit euch? Ihr seht euch immer wieder an.«
    »Äh… wir haben einige der Dinge probiert, Dekan«, erwiderte der
    Dozent für neue Runen.
    »Ah, die Sammler sind zurück!« donnerte Ridcul y fröhlich und kam
    näher. Drei Fische baumelten an einer Schnur. »Habt ihr Jungs irgend
    etwas entdeckt, das Kartoffeln ähnelt?«
    »Ihr werdet uns nicht glauben«, murmelte der Dozent für neue Runen.
    »Bestimmt denkt ihr, es ist ein Trick.«
    »Was redest du da?« fragte der Dekan. »Diese… Objekte sehen mir
    nicht nach einem Trick aus.«
    Der Professor für unbestimmte Studien seufzte. »Nimm dir eine
    Kokosnuß.«
    »Macht es Bumm, wenn man versucht, sie zu öffnen?«
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    Der Dekan griff nach einer Kokosnuß, bedachte sie mit einem
    argwöhnischen Blick und schlug sie gegen einen Stein. Sie öffnete sich
    genau in der Mitte.
    Es spritzte keine Milch heraus. In der geöffneten Schale lag ein Objekt
    voller weißer Fasern.
    Ridcully hob es an die Nase und schnupperte. »Das glaube ich einfach
    nicht«, sagte er. »So etwas kann auf keinen Fall natürlich sein.«

    »Wieso denn?« entgegnete der Dekan. »Es ist eine Kokosnuß, die
    Kokosnuß enthält. Was soll daran seltsam sein?«
    Der Erzkanzler brach ein Stück vom Kern ab – es war weich und ein
    wenig krümelig.
    Der Dekan nahm es entgegen und schob es sich in den Mund.
    »Schokolade?« fragte er.
    Ridcully nickte. »Vollmilch, nach dem Geschmack zu urteilen. Mit
    einer cremigen Kokosnußfül ung.«
    »Daf ift unmöglich«, brachte der Dekan mit aufgeblähten Wangen
    hervor.
    »Dann spuck’s aus.«
    »Ich glaube, ich probiere noch etwas mehr davon«, sagte der Dekan.
    »Natürlich nur um der Nachforschungen willen.«
    Der Oberste Hirte griff nach einer knorrigen, bläulichen und etwa
    faustgroßen Frucht. Vorsichtig klopfte er dagegen – sie zerbrach sofort,
    doch die beiden Hälften wurden vom klebrigen Inhalt
    zusammengehalten.
    Der Geruch wirkte sehr vertraut. Eine vorsichtige Geschmacksprobe
    bestätigte den ersten Eindruck. In verblüffter Stille starrten die Zauberer auf den Inhalt der Nuß hinab.
    »Es fehlen nicht einmal die blauen Adern«, sagte der Oberste Hirte.
    »Ja, wie bei dem Exemplar, das wir probiert haben«, bestätigte der
    Professor für unbestimmte Studien. »Nun, immerhin gibt es eine
    sogenannte Brotfrucht…«
    »Davon habe ich gehört«, warf Ridcully ein. »Ich könnte glauben, daß
    eine natürlich gewachsene schokoladenüberzogene Kokosnuß existiert,
    wenn man davon ausgeht, daß Schokolade eine Art Kartoffel ist…«
    »Wohl eher eine Bohne«, ließ sich Ponder Stibbons vernehmen.
    »Was auch immer. Aber ich weigere mich hartnäckig, eine Nuß für real
    zu halten, die einen reifen Weichkäse der Sorte Lancre-Blau enthält!« Er
    richtete einen anklagenden Zeigefinger auf das betreffende Objekt.
    »In der Natur sind einige sehr sonderbare Zufäl e möglich,
    Erzkanzler«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien. »Als Kind

    habe ich einmal eine Karotte ausgegraben, die auf sehr amüsante Weise
    aussah wie ein Mann mit…«
    »Äh…«, sagte der Dekan.
    Es war nur eine einzige, leise Silbe, aber sie klang unheilverkündend.
    Die Zauberer drehten sich um.
    Der Dekan hatte Streifen von einem Objekt gelöst, das nach einer
    bereits gelb

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