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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zu?«
    »Was? Wie? Hmm? Oh, nichts. Ja. Bienen. Wundervolle Wesen.«
    Sie beobachteten zwei Bienen, die im letzten Licht des Tages einen
    blühenden Busch umschwirrten. Die Geschöpfe hinterließen dünne
    Rauchfahnen.
    »Sausen wie kleine Raketen hin und her«, sagte der Erzkanzler.
    »Bemerkenswert.«
    »Ich bin noch immer wegen der Stiefel besorgt«, erwiderte der Oberste
    Hirte. »Man könnte meinen, der Mann sei einfach aus ihnen gezogen
    worden.«
    »Es ist eine kleine Insel«, sagte Ridcully. »Wir haben nur Vögel, kleine
    quiekende Dinge und jede Menge Insekten gesehen. Es gibt keine
    großen, gefährlichen Tiere auf einer Insel, über die man praktisch einen
    Stein werfen kann. Viel eicht war er nur ein wenig… unbekümmert. Hier
    ist es ohnehin zu warm für Stiefel.«
    »Und warum haben wir ihn noch nicht gesehen?«
    »Ha, er versteckt sich«, antwortete der Dekan. »Weil er sich schämt. Es
    verstößt gegen die Universitätsregeln, eine hübsche sonnige Insel im
    Arbeitszimmer zu haben.«
    »Tatsächlich?« fragte Ponder. »Ich habe nirgends einen entsprechenden
    Hinweis gesehen. Seit wann gibt es eine solche Vorschrift?«

    »Seit ich in einem eiskalten Schlafzimmer schlafen mußte«, brummte
    der Dekan. »Bitte gib mir die Brot-und-Butter-Pudding-Frucht.«
    »Ugh«, ließ sich der Bibliothekar vernehmen.
    »Ah, schön, dich wieder in deiner normalen Gestalt zu sehen, alter
    Knabe«, sagte Ridcul y. »Du sol test versuchen, sie diesmal etwas länger
    zu bewahren.«
    »Ugh.«
    Der Bibliothekar saß hinter einem Obststapel. Normalerweise hätte er
    eine so perfekte Position nicht in Frage gestel t, doch jetzt bereiteten ihm selbst die Bananen Sorgen. Auch sie waren irgendwie falsch. Es gab lange gelbe, kurze, rote, dicke braune…
    Er blickte auf die restlichen Fische hinab: ein großer silberner, ein
    dicker roter, ein kleiner grauer, ein Exemplar, das an eine Schol e
    erinnerte…
    »Vermutlich kam ein Kreativer Magus hierher und wol te den Ort ein
    wenig gemütlicher gestalten«, sagte der Oberste Hirte, doch seine
    Stimme kam wie aus weiter Ferne. Der Bibliothekar zählte.
    Die Plumpudding-Pflanze, das Vanille-Gewächs, die Schokoladen-
    Kokosnuß… Er drehte den Kopf und sah zu den Bäumen. Inzwischen
    wußte er, wonach er Ausschau halten mußte, und deshalb konnte er es
    eindeutig nirgendwo sehen.
    Der Oberste Hirte unterbrach sich, als der Orang-Utan auf Füßen und
    Fingerknöcheln zur Flutlinie hastete. Die Zauberer beobachteten, wie er
    dort Muscheln sammelte. Mit zwei Händen vol kam er zurück und legte
    seine Beute triumphierend vor dem Erzkanzler ab.
    »Ugh!«
    »Was ist denn, alter Knabe?«
    »Ugh!«
    »Ja, sehr hübsch, aber…«
    »UGH!«
    Der Bibliothekar schien sich daran zu erinnern, mit welchen Intellekten
    er es zu tun hatte. Er hob einen Finger und richtete einen fragenden
    Blick auf Ridcully. »Ugh?«

    »Ich verstehe noch immer nicht ganz…«
    Zwei Finger kamen nach oben. »Ugh, ugh?«
    »Nun, ich bin mir nicht ganz sicher, ob…«
    »Ugh, ugh, ugh!«
    Ponder Stibbons betrachtete die drei nach oben zeigenden Finger. »Ich
    glaube, er zählt.« Der Bibliothekar reichte ihm eine Banane.
    »Ach, das alte ›Wie viele Finger zeige ich‹-Spiel«, sagte der Dekan.
    »Aber normalerweise trinken wir vorher etwas…«
    Der Bibliothekar vol führte Gesten, die den Fischen, der Mahlzeit, den
    Muscheln und den Bäumen galten. Ein Finger zeigte zum Himmel hoch.
    »Ugh!«
    »Alles ist eins für dich?« fragte Ridcully. »Es ist ein großer Ort? Du
    erinnerst dich an eins?«
    Der Bibliothekar öffnete erneut den Mund und nieste.
    Eine ziemlich große rote Muschel lag am Strand.
    »Meine Güte«, sagte Ponder Stibbons.
    »Interessant«, kommentierte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Er hat sich in eine recht eindrucksvol e Riesenschneckenmuschel
    verwandelt. Sie klingt recht hübsch, wenn man in das spitze Ende
    bläst…«
    »Wer meldet sich freiwil ig?« entgegnete der Dekan leise.
    »Meine Güte«, wiederholte Ponder Stibbons.
    »Was ist los?« fragte der Dekan.
    »Es gibt nur jeweils ein Exemplar«, erklärte Ponder. »Das wol te er uns
    mitteilen.«
    »Ein Exemplar von was?« fragte Ridcully.
    »Von al em. Es gibt nur ein Exemplar von al en Dingen.«
    Es waren recht dramatische Worte, fand er später. Die Leute hätten
    sich entsetzt anstarren sol en, als es ihnen al mählich dämmerte. Man
    konnte Antworten in der Art von »Potz Blitz, er hat recht!« erwarten.
    Doch in diesem

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