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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sagte sie.
    »Wir laden dich ein«, meinte Ridcully.

    »Nein, hich glaube, es geht wirklich nicht«, entgegnete Frau Allesweiß.
    »Man sol te vermeiden, sich auf Dinge über dem eigenen Stand
    einzulassen. Hich könnte den Herren nie wieder ins Gesicht sehen. Nein,
    hich hoffe, hich kenne meinen Platz.«
    Ridcully wirkte ein oder zwei Sekunden lang verdutzt.
    »Fakultätskonferenz, die Herren?« fragte er dann.
    In angemessener Entfernung vom Tisch drängten sich die Zauberer
    zusammen.
    »Was sollen wir in dieser Hinsicht unternehmen?«
    »Ich halte es für sehr lobenswert von ihr. Immerhin ist ihr Platz beim
    Hauspersonal.«
    »Ja, mag sein. Aber auf dieser Insel gibt es nicht viel Hauspersonal, bei
    dem sie einen Platz finden könnte.«
    »Vielleicht sollten wir zusätzliche Bedienstete einstellen.«
    »Ich meine, wir können die arme Frau doch nicht ganz al ein sitzen
    lassen.«
    »Es hat eine Ewigkeit gedauert, den Tisch zu bauen!«
    »Ist dir beim Treibholz etwas aufgefallen, Erzkanzler?«
    » Meiner Ansicht nach sah es nach ganz normalem Treibholz aus,
    Stibbons. Äste, Baumstämme und so weiter.«
    »Das finde ich ja gerade so seltsam, denn…«
    »Es ist doch ganz einfach, Ridcul y: Ich hoffe, daß wir als Gentlemen
    wissen, wie man eine Frau behandelt…«
    »Da me .«
    »Das war unnötig sarkastisch, Dekan«, kommentierte Ridcul y. »Na
    schön. Wenn der Prophet Ossory nicht zum Berg geht, dann muß der
    Berg eben zum Propheten Ossory kommen, wie es in Klatsch heißt.«
    Der Erzkanzler wartete. Er kannte seine Zauberer.
    »Ich glaube, diese Redensart stammt nicht aus Klatsch, sondern aus
    Omnien…«, begann Ponder.
    Ridcully winkte. »Wie auch immer.«

    Und so speiste Frau Allesweiß allein am Tisch, während die Zauberer
    am Lagerfeuer saßen. Gelegentlich stand einer von ihnen auf und stapfte
    zur Haushälterin, um ihr einen Leckerbissen aus der reichen Fülle der
    Natur anzubieten.
    Ganz offensichtlich stel te Hunger auf dieser Insel kein Problem dar,
    doch mochten sich Unannehmlichkeiten in Form von
    Verdauungsstörungen und Gicht ergeben.
    Der Hauptgang bestand aus Fisch. Selbst eine besonders sorgfältige
    Suche nach einem Steak-Busch war erfolglos geblieben. Dafür hatten die
    Zauberer nicht nur zahlreiche konventionel e Früchte gefunden, sondern
    auch einen Nudel-Strauch, ein Gewächs mit Schoten, die so etwas wie
    Vanillesoße enthielten, und zu Ridcullys Abscheu eine Art von Ananas,
    die Plumpudding enthielt.
    »Natürlich ist es kein richtiger Plumpudding«, protestierte er. »Wir glauben nur, daß es sich um Plumpudding handelt, weil er genau wie…
    Plumpudding schmeckt…« Seine Stimme verklang.
    »Es sind Pflaumen und Rosinen drin«, sagte der Oberste Hirte. »Gib
    mir bitte eine von den Vanille-Früchten.«
    »Ich meine, wir glauben nur, daß die Dinge wie Pflaumen und Rosinen aussehen…«
    »Nein, wir glauben auch, daß sie wie Rosinen und Pflaumen schmecken «, fügte der Oberste Hirte hinzu. »Die Sache ist eigentlich überhaupt nicht
    geheimnisvoll, Erzkanzler. Ganz offensichtlich haben sich Zauberer an
    diesem Ort aufgehalten. Was wir hier erleben, ist das Ergebnis ganz
    normaler Zauberei. Viel eicht hat der vermißte Geograph ein wenig
    experimentiert. Möglicherweise haben wir es hier auch mit kreativer
    Magie zu tun. Denk nur an die Dinge, die vor langer Zeit erschaffen
    wurden. Im Vergleich dazu ist ein Zigarettenbusch praktisch völlig
    normal.«
    Der Dekan winkte. »Wenn du mir bitte den Rum reichen könntest…«
    »Frau Al esweiß hält nichts von hochprozentigen Getränken«, sagte der
    Oberste Hirte.
    Der Dekan blickte zur Haushälterin, die gerade versuchte, möglichst
    würdevoll eine Banane zu essen. So etwas ist al es andere als einfach.

    Er ließ eine Kokosnuß sinken. »Nun, sie… Ich… Ich verstehe
    überhaupt nicht, warum… Ich meine, verdammt und zugenäht, mehr
    habe ich dazu nicht zu sagen.«
    »Sie mag auch keine Kraftausdrücke«, fügte der Dozent für neue
    Runen hinzu.
    »Ich schlage vor, wir nehmen einige Bienen mit, wenn wir
    zurückkehren«, sagte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Wundervolle kleine Geschöpfe. Geben sich nicht damit zufrieden,
    langweiligen Honig zu produzieren. Man greift einfach nach einem der
    praktischen kleinen Wachsbehälter, und fertig ist der Lack.«
    »Sie zieht die Schalenstreifen ganz langsam ab, bevor sie das Ding ißt.
    Meine Güte…«
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Oberster Hirte? Setzt dir die Hitze

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