Heiße Küsse: Erotischer Roman (German Edition)
Gesicht ... Sie konnte es nicht sehen, ganz egal, wie intensiv sie es versuchte. Es war wie auf diesen eigenartigen surrealistischen Gemälden, bei denen die Gesichter fehlten. Sie konnte sich den ursprünglichen Jay überhaupt nicht vorstellen.
»Warst du schlimm verletzt?«
Er nickte und mied ihren Blick. »Ja. Wie durch die Mangel gedreht. Ich habe mehr Knochen gebrochen, als ich benennen könnte, und von meinem hübschen Gesicht musste ich mich verabschieden.«
Er drehte sich um und schaute sie an. Sein Kinn war ein harter Strich. Er hatte kein schönes Gesicht, das musste sie zugeben. Aber trotzdem, sie fand ihn auf eine zwingende Weise attraktiv, was nichts mit klassischen Schönheitsidealen zu tun hatte.
»Du siehst gut aus.«
»Ja, okay ...« Aber er lachte und hob die Schultern, als wäre er bereit, ihr vorsichtiges Kompliment zu akzeptieren. »Da du das jetzt alles weißt - fühlst du dich trotzdem sicher, in meinem Auto mitzufahren?«
»Ja, natürlich.«
Ein Teil von ihr fühlte sich überhaupt nicht sicher, doch die Gefahr, die sie spürte, hatte nichts mit seinen Fahrkünsten zu tun. Sie fürchtete sich in seiner Gegenwart, und nicht nur ihn, sondern sich selbst auch. Sie rutschte tiefer in ihren Sitz, der sich wunderbar an sie schmiegte, aber in ihr brodelte das Verlangen, ihr Kleid bis zur Scham hochzuziehen.
»Also gut.« Er grinste sie breit an, und sie wünschte fast, er hätte es nicht getan. Sein Grinsen war Dynamit und trieb ihr verrücktes Verlangen weiter an. »Wenn es ein Trost für dich ist - als ich mich wieder hinter das Lenkrad setzen konnte, habe ich einen Kurs in konservativen Fahrtechniken‹ beim Institut für Professionelles Autofahren belegt. Du siehst, du kannst völlig sicher sein bei mir.« Er hob seine dunklen Brauen. »Natürlich nur, was das Autofahren betrifft.«
»Oh, das ist sehr beruhigend«, gab sie zurück. Es klang ein bisschen spröder, als sie gewollt hatte.
Jay lachte nur, schaltete die Zündung wieder ein und trat das Gaspedal durch. Er fuhr den steilen Abhang mit dem Kiesbelag hinunter. James Bond wäre stolz auf ihn gewesen.
Wohin fahren wir?
Jay fuhr an der Hotelauffahrt vorbei und hielt mit dem Aston Martin auf Kissley zu.
Die Gegenwart einer schönen Frau in seinem Auto hätte ihn verkrampfen sollen. Aber so war es nicht.
Alexandra Jackson war nicht seine Prinzessin. Ja, sie war das Mädchen, um das er sich damals kurz gekümmert hatte. Aber sie war das edle Juwel, das seither durch seine Gedanken gewandert war. Sie war aggressiv, stur und mit einem starken Willen ausgestattet. Es war ein verdammtes Wunder, dass er sie überhaupt in sein Auto hatte einladen können.
Aber wenn es um Sex ging, schien sie willfährig zu sein. Teufel, er hatte noch nie eine Frau wie sie kennen gelernt, und sein widerspenstiger Schwanz zuckte auch jetzt wieder. Er musste an den süßen Geschmack ihres Körpers denken und an die unkontrollierten Geräusche, die sie ausgestoßen hatte, als er ihr Lust verschaffte.
Und da war noch die andere Sache. An diesem Abend war ihm alles aus der Bahn gelaufen. Er hatte nie vorgehabt, so schnell so weit mit ihr zu gehen. Aber er selbst hatte auch die Kontrolle über sich verloren, sobald er den Duft ihrer Pussy wahrgenommen hatte. Wie der geile Teenager, der er gewesen war, als er sie das erste Mal gesehen hatte.
Noch verrückter war, auch wenn alles mit dieser Frau heute Abend aus dem Rahmen fiel, dass sie trotzdem eine fast lindernde Wirkung auf ihn hatte. Er hatte keine Erklärung dafür. Sandy mochte nicht seine Prinzessin sein, aber für den Moment war es ihm egal.
Er hielt den Blick auf die Straße gerichtet. Er war sich ihres Körpers sehr bewusst, und ihr vertrautes Gesicht lenkte ihn von der Furcht ab, die ihn jetzt immer überfiel, wenn er im Auto saß. Als er in den Innenspiegel schaute, staunte er über sich, denn er sah sich lächeln. Er mochte sich auch nicht schuldbewusst fühlen, weil er sie belogen hatte.
Würde sie ihm jemals vergeben, dass er ihr nicht sofort erzählt hatte, wer er war? Der freundliche Junge, der ihr einmal aus der Bredouille geholfen hatte. Würde sie immer noch mit ihm schlafen wollen, wenn sie wüsste, dass er der Sohn des Mannes war, den sie wahrscheinlich als ihren größten Feind betrachtete? Wahrscheinlich nicht, aber er würde diesen bitteren Tatsachen ins Auge sehen, wenn sie sich zeigten.
So unauffällig wie möglich warf Sandy einen Blick auf Jay.
Ein stilles Lächeln umspielte
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