Heiße Küsse: Erotischer Roman (German Edition)
gestreichelt werden will. Sie schnurrte auch wie eine Katze, als seine Finger über ihre Brauen strichen.
»Oh, Himmel.« Seine Stimme klang abgehackt und rauer als sonst. »Das war phantastisch. Himmel, ja, phantastisch.«
Behutsam hob er ihren Oberkörper an und drehte sie um. Seine Augen blickten immer noch wild und stürmisch, aber diesmal erkannte sie auch seine Zärtlichkeit in diesem Blick. Er schaute auf ihren Mund, dann drückte er seine Lippen auf ihren Mund und strich über ihre Haarsträhnen. Ihr Zopf war so zerzaust, dass er als solcher kaum noch zu erkennen war.
Er stieß einen Seufzer aus, der aus der Tiefe kam, aber nicht traurig klang. Sandy wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie war mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, verschwommen aber beunruhigend. Sie hatte das Gefühl, dass alle Sicherheit in ihrem Leben verschwunden war, verschollen im Treibsand.
Alle ihre Erwartungen und alles, woran sie glaubte, glitten ihr durch die Finger.
Der Türgriff wurde geräuschvoll nach unten gedrückt, und das Paar zuckte zusammen wie in einem Albtraum.
»Oh, verdammt!«
Sally zog ihr Höschen hoch, dann die Jeans - wenigstens versuchte sie es. Wie konnte sich so ein unkompliziertes Wäschestück derart verheddern? Jay hatte seine Jeans noch geöffnet, und der schlaff gewordene Penis hing noch in seinem Latexmantel heraus, aber er schob ihre Hände weg und zog ihr Höschen hoch, was schon im ersten Versuch gelang. Er tätschelte ihre nun wieder bedeckte Muschi und blinzelte Sandy zu. Dann nahm er sich ihre Jeans vor, bevor er sich um seinen Zustand kümmerte und das Kondom im Abfalleimer entsorgte.
Sandy schnüffelte. »Teufel, hier stinkt es wie in einem Sexkino.«
Jay gluckste. »Ich wollte sagen, wie in einem türkischen Bordell, aber ich fürchte, du hast Recht.« Er öffnete das kleine Oberlicht, wodurch die Vorhänge zu flattern begannen. »So, jetzt wird es bald besser.« Er atmete die frische Luft ein. »Obwohl ich deinen Duft sehr mag«, fügte er hinzu, dann wandte er sich an sie, und wieder hatte er einen hungrigen Blick, obwohl er glaubte, für eine Zeitlang gesättigt zu sein. »Und deinen Geschmack.«
»Tu das nicht.«
Seine Zunge ... wie er sich die Lippen leckte. Sie wurde wieder gierig, wenn sie das sah, und am liebsten hätte sie seine Zunge wieder in sich gespürt wie gestern Abend.
»Hör mal, dein Kaffee wird kalt sein, und die Leute werden sich wundern, warum wir uns so lange verdrückt haben. Geh jetzt hier raus, bitte.«
»Ja, Ma'am.« Er lachte, eine Hand auf der Türklinke. »Ich höre besser auf dich, was? Ich will nämlich nicht, dass jemand sich an meinem Kuchen vergreift.«
Bevor Sandy reagieren konnte, zwinkerte er ihr zu und verließ die Gästetoilette.
Oh, lieber Gott, was habe ich gerade getan?
Eine Sensation aus Schock und totaler Erheiterung schoss durch sie hindurch. Sie hat es auf der Gästetoilette des Little Teapot mit einem wunderbaren Mann getrieben. Hatte sie darüber je phantasiert? Es war verrückt. Sie hatte Tagträume über sexy Begegnungen an allen möglichen Orten, aber nie bei sich zu Hause. Meistens träumte sie von luxuriösen Lokalitäten. Hotels wie das Waverley oder kostspielige Urlaubsorte. Aber niemals in der Enge des WCs, und niemals über dem Waschbecken.
Im Spiegel sah ihr Gesicht immer noch gerötet aus, und in ihren Augen blieb der Glanz erhalten. Irgendwie sah sie nicht mehr wie sie selbst aus. Vielleicht war sie die ›Prinzessin‹? Vielleicht war sie zur Prinzessin der Hitze geworden, ins Leben gerufen durch einen Kuss zwischen ihren Schenkeln.
Ganz egal, was sie war - bevor sie zurück an die Arbeit ging, musste sie ihr Höschen wechseln.
Habe ich das wirklich getan?, murmelte sie, als sie die Tür hinter sich schloss und die Treppe hinunter lief, in die eigene Wohnung.
Neuntes Kapitel
Habe ich das wirklich getan?
Jay blickte auf zum Fenster des Little Teapot und blinzelte ins Sonnenlicht, das auf die Scheibe traf. Es war nicht das Fenster der engen Gästetoilette, denn die befand sich auf der Rückseite, und das Fenster wies auf den Hof. Trotzdem führte ihn die Erinnerung dahin zurück, und er stellte sich vor, Sandy wieder in den Armen zu halten.
Was hatte sie mit ihm angestellt? Er war von einem sexuell gestörten Mann, der nicht einmal wusste, ob er überhaupt einen hochkriegen würde, zu einem unersättlichen Geilhund geworden, allein durch ihren Anblick, durch ihre Berührung oder auch nur durch den Gedanken an
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