Heiße Kuesse im Paradies
denken", murmelte sie. "Ich kann es nicht."
Hugh verlagerte sein Gewicht. Er war ihr so nah, wie ein Mann einer Frau sein konnte, spürte ihre warme, nackte Haut an seiner, bis ein wildes Beben seinen Körper durchlief. Er wünschte, er könnte Carrie für immer so in den Armen halten und glücklich mit ihr sein.
Die Handelskammer stimmte Carries Angebot für eine
Werbekampagne für die Drei-Seen-Gegend um Segers,
Paradise und Hunter Cove zu. Broschüren sollten an die Reisebüros verteilt werden, und im nächsten Juni würden im ganzen Bundestaat Anzeigen in den Zeitungen erscheinen.
Jetzt war Carrie wirklich beschäftigt und sprudelte nur so vor Ideen.
"Carrie hat also keine Zeit mehr für ihre alten Freunde", neckte Jeannie sie, als sie mit einigen von Jeannies Freundinnen zum Abendessen ausging.
"Und wo steckt Eddie heute Abend?", fragte eine der Frauen.
"Er tätigt einen Verkauf", bemerkte eine andere, worauf alle übrigen am Tisch lachten.
Jeannie lachte auch. "Na ja, manche berufstätigen Paare können sich nur abends ein Haus ansehen."
"Schon, aber Eddie ..." meinte eine Frau namens Mavis. Sie wandte sich an Carrie. "Wir raten ihr schon seit Jahren, den Kerl fallen zu lassen. Und was macht sie jetzt, wo sie klasse und sexy aussieht? Sie beschließt, ihm noch eine Chance zu geben."
"Jeannie weiß schon, was sie tut", verteidigte Carrie ihre Freundin. Aber weiß sie das wirklich? fragte sie sich. Diese ganze Sexy-Lady-Geschichte hatte für Jeannie, die noch immer ihren Kummer geheim hielt, alles auf den Kopf gestellt.
"Er verkauft ein Haus", sagte Jeannie.
"Okay, okay." Mavis hob die Hände. "Er verkauft ein Haus."
"Vielleicht auch nicht", meinte Jeannie später, als sie Carrie nach Hause fuhr. "Vielleicht verkauft er auch kein Haus.
Wahrscheinlich nicht. Und was macht das aus mir nach all den Jahren?"
"Einen liebevollen, aufrichtigen, treuen Menschen." Einen, der in der Falle sitzt. Carrie kam dieser Gedanke allerdings wie Verrat an ihrer Freundin vor. Aber hatte sie selbst nicht auch schon dieses Gefühl gehabt? "Was wirst du tun?"
"Ich habe keine Ahnung", antwortete Jeannie. "Ich fürchte, er gibt dir die Schuld für das, was er meine .freizügigen Tendenzen' nennt. Er glaubt, ich hätte mich einer
Gehirnwäsche oder so etwas unterzogen."
"Der Hellste war er nie", versuchte Carrie sie zu trösten.
"Was hat er erwartet?"
"Dass Ehen für immer halten."
"Was für ein Unsinn."
"Seine Eltern waren fünfzig Jahre zusammen, falls du dir das vorstellen kannst. Das wünscht er sich auch, solange alles nach seinen Vorstellungen läuft."
"Das tut mir Leid, Jeannie."
"Ist schon gut. Das ging schon so, lange bevor du zurückkamst. Jeder weiß es." Sie bog in den Weg zu Carries Haus ein. "Da wären wir. Wir sehen uns morgen."
"Pass auf dich auf." Aber wie wurde man mit so einer Situation fertig? Wie hielt Jeannie das nur aus? Wie konnte eine Frau das überhaupt aushalten?
Niemals, schwor Carrie sich. Es war genau das, weswegen sie so auf der Hut war. Nein, sie würde sich nie so an einen Mann ketten.
Und dann betrat sie ihr Haus und fand Hugh nackt in ihrem Schlafzimmer vor.
"Eddie war tatsächlich mit Kunden unterwegs", verkündete Jeannie.
"Und woher weißt du das?" Carrie wickelte sich im Büro von Longford's ungeduldig die Telefonschnur um die Finger.
"Ich habe sie gesehen. Ich fuhr an seinem Büro vorbei normalerweise tue ich das nicht, aber diesmal schon. Und da war er, mit den Kunden. Er hat also nicht gelogen."
"Bist du sicher?"
Jeannie seufzte. "Sieh mal, du weißt jetzt, wie schlimm die Geschichte ist. Wieso sollte ich ihn dann in Schutz nehmen?"
"Weil du es so gewohnt bist."
"Nicht mehr", konterte Jeannie. "Das ist ein für alle Mal vorbei."
Abwarten, dachte Carrie. Warum konnte Eddie nicht der Ehemann sein, den Jeannie sich wünschte? Nach diesem Gespräch hatte Carrie Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
Wieso waren die Dinge nur so kompliziert?
Sie würde die Männer nie ganz verstehen; allerdings musste sie einräumen, dass sie nicht viel über die Ehe ihrer Freundin wusste. Zerknirscht gestand sie sich ein, dass sie von nichts viel verstand, nicht einmal ihr eigenes Leben.
Dennoch schien es besser zu laufen, als sie erwartet hatte.
Mitte August beendete sie den Entwurf für die gesamte Werbekampagne, und zwei weitere örtliche Unternehmen beauftragten sie mit der Erstellung eines Konzepts, ähnlich wie die Werbung, die sie inzwischen für Longford's gemacht
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