Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
ausmachte, das Zimmer mit einer Kollegin teilen zu müssen.
Nicholas schien dieses Arrangement ebenso wenig zu gefal len. »Ein Zimmer teilen?« rief er ganz empört. »Jocelyn, das können Sie doch nicht machen! Geben Sie Jody ein hübsches Einzelzimmer. Auch wenn sie nur zur Aushilfe hier ist, hat sie Anspruch auf ihre Privatsphäre.«
»Aber wir sind voll belegt, Mr. Belvedere«, wandte Miss Hickerson unwillig ein. Sie schätzte es nicht sonderlich, wenn ihre Anordnungen über den Haufen geworfen wurden, noch dazu von diesem ausgeflippten jungen Mann, und wenn er dreimal der Sohn der Hotelbesitzer war!
Nicholas setzte sein charmantestes Lächeln auf. »Jocelyn Darling, ein kleines abgeschiedenes Zimmerchen wird sich in diesem Haus doch sicher noch finden lassen, meinen Sie nicht auch?«, bettelte er.
Man konnte förmlich sehen, wie die Hotelmanagerin bei sei nem Charme dahinschmolz.
»Nun gut«, sagte sie und nahm mit einem Lächeln, das ihr hageres Gesicht gleich viel sympathischer machte, Jody den Schlüssel wieder aus der Hand, um ihr dafür einen anderen zu geben. »Zimmer 504, direkt unterm Dach«, erklärte sie dazu. »Etwas Abgeschiedeneres haben wir leider nicht.«
»D-danke«, stotterte Jody unbehaglich. Sie warf einen strafenden Blick auf Nicholas, weil er um ihre Unterbringung so ein Aufhebens gemacht hatte. Und woher wollte er überhaupt wis sen, ob sie es bevorzugte, in einem abgeschiedenen Zimmer chen unterm Dach zu hausen?
Nicholas legte seine Hand auf Jodys Schulter. »Okay, gehen wir«, sagte er. Dann wandte er sich noch einmal an Miss Hickerson. »Wissen Sie, wo ich meine Eltern finde, Jocelyn?«
»lhre Mutter ist im Moment beim Friseur, und Ihr Vater mit einer Gruppe von Gästen auf dem Golfplatz«, informierte die Managerin ihn. »Zum Lunch wollten beide wieder zurück sein.«
»Gut, dann treffe ich sie beim Lunch«, meinte Nicholas. »Bis dahin werde ich mich mit Jody ein wenig zurückziehen. Komm, honey.«
Er legte ihr die Hand in den Rücken und schob sie auf den Lift zu. Im Vorbeigehen wies er einen livrierten Hoteldiener an, das Gepäck aus Jodys Auto auszuladen, und erklärte ihm, wohin er die Sachen zu bringen hatte.
»Sehr wohl, Mr. Belvedere«, schnarrte der ältere Mann vornehm und legte die Hand an die Mütze.
Der große alte Fahrstuhl war ebenso stilvoll wie das ganze Hotel. Nicholas lehnte am Messinggeländer und blickte lä chelnd auf Jody herab.
»Gefällt dir dein neuer Arbeitsplatz?«, fragte er.
Jody war immer noch ein wenig ärgerlich auf ihn. »Du bist unmöglich, Nicholas!«, teilte sie ihm statt einer Ant wort mit. »Das war bestimmt nicht die richtige Art und Weise, um mich bei meiner Vorgesetzten einzuführen. Sicher hält sie mich jetzt für irgendein Flittchen, das du unterwegs aufgegabelt hast und das mehr Interesse an amüsanten Stunden mit dem Hotelerben hat als an ernsthafter Arbeit.«
Nicholas starrte sie verblüfft an. »Aber Jody, wie kommst du nur auf solche Ideen? Was ist schon dabei, wenn die neue Manager-Assistentin zufällig auch meine neue Freundin ist?«
»Wir hätten Mrs. Hickerson nicht gleich so überfallen dürfen«, tadelte Jody. »Die Ärmste war total geschockt.«
Nicholas zog sie an sich. »Ach was«, tat er Jodys Bedenken ab. »Jocelyn ist einiges gewöhnt, glaub mir. Und jetzt hör auf, dir so dumme Gedanken zu machen. Ich werde schon dafür sorgen, dass dir keine Nachteile entstehen, wenn du eine Affäre mit mir hast.«
Eine Affäre ... Jody war sich nicht sicher, ob eine Affäre mit ihm tatsächlich das war, was sie wollte. Eine innere Stimme riet ihr, etwas Abstand zu Nicholas Belvedere zu halten. Doch da spürte sie plötzlich seine weichen schmeichelnden Lippen auf ihrem Mund, und ihre Bedenken schmolzen dahin wie Butter an der Sonne.
Mit einem kleinen Seufzer schlang Jody die Arme um seinen Hals und öffnete ihre Lippen, um seinen Kuss leidenschaftlich zu erwidern. Dass der Aufzug im fünften Stock zum Stehen kam, merkten sie gar nicht. Sie merkten auch nicht, dass er wieder nach unten fuhr. Erst als Gäste zustiegen, löste das verliebte Paar seine Lippen voneinander.
»Oh, Jody!«, flüsterte Nicholas erregt, als sie wieder allein im Fahrstuhl waren, und umfasste sie mit einem leidenschaftli chen Blick. »lch fürchte, wir werden die gute Hickerson in Zukunft noch viel öfter schockieren ...«
Das Zimmer 504 lag direkt in einem Dacherker und war so reizend eingerichtet, dass Jody sich
Weitere Kostenlose Bücher