Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
an. „Du wirst nie wieder wirklich lebendig sein.“
    „Ich bin nicht hergekommen und habe all diese Zeit aufgewendet, damit Manchez davonkommt. Er tötet Menschen und lässt sich dafür bezahlen. Er tötet Menschen, weil es ihm Spaß macht. Es macht ihm Spaß“, wiederholte er wild. „Man kann es in seinen Augen erkennen.“
    Ja, sie hatte es auch gesehen. Aber Manchez war ihr völlig gleichgültig. „Erinnerst du dich, dass du einmal zu mir sagtest, jeder hätte das Recht auf einen Rechtsbeistand?“
    Er erinnerte sich. Erinnerte sich an alles, an das er einmal geglaubt hatte. Erinnerte sich daran, wie Jerry im kalten Licht der Leichenhalle ausgesehen hatte. „Das hat nichts hiermit zu tun.“
    „Ich vermute, du änderst jedes Mal die Regeln, wenn es dir passt?“
    „Er war mein Bruder.“
    „Und er ist tot.“ Mit einem schweren Seufzer hob sie das Gesicht dem Wind entgegen, damit der ihre brennende Haut kühlte. „Tut mir leid, Jonas. Aber Jerry lebt nicht mehr, und wenn du wirklich ausführst, was du da planst, dann wirst du etwas in dir selbst töten.“ Sie durfte es ihn nicht wissen lassen, aber … er würde auch etwas in ihr töten. „Hast du denn kein Vertrauen in das Gesetz?“
    Er schnippte seine Zigarette ins Wasser, lehnte sich an die Reling. „Ich jongliere seit Jahren mit dem Gesetz. Es ist das Letzte, dem ich vertraue.“
    Sie wollte auf ihn zugehen und wusste nicht, wie. Dennoch … ganz gleich, was er tat, sie würde an seiner Seite stehen. „Dann wird dir nichts anderes bleiben, als dir selbst zu vertrauen. So wie ich dir vertrauen werde.“
    Langsam kam er zu ihr, legte seine Hände an ihre Wangen, versuchte zu verstehen, was sie ihm da eröffnete und was sie noch immer vor ihm zurückhielt. „Wirst du das?“
    „Ja.“
    Er beugte sich vor, drückte stumm einen sanften Kuss auf ihre Stirn, während in seinem Innern das wilde Bedürfnis tobte, sie anzuweisen, mit dem Boot auf das offene Meer zu halten und einfach endlos weiterzufahren. Doch das würde nichts nutzen, ihnen beiden nicht. Sie saßen hier zusammen in einem Boot, und sie waren an einer Weggabelung angekommen. „Dann fang jetzt damit an.“ Er küsste sie noch einmal, bevor er sich umdrehte und den Deckel der Sitzbank anhob. Liz runzelte die Stirn, als sie den Taucheranzug sah, den er hervorholte.
    „Was machst du?“
    „Ich hatte Luis gebeten, einen Anzug für mich hier zu deponieren.“
    „Wozu? Wir können nicht beide runtergehen.“
    Jonas zog sich bis auf seine Badehose aus. „Richtig. Ich tauche, du bleibst auf dem Boot.“
    Liz versteifte sich. Jetzt die Beherrschung zu verlieren würde nichts einbringen. „Es ist alles abgesprochen, Jonas. Ich tauche.“
    „Und ich ändere eben die Vereinbarung.“ Er stieg in den Anzug und zog ihn bis zur Hüfte hinauf, bevor er sie anschaute. „Ich setzte dich keinem weiteren Risiko aus.“
    „Jonas, du setzt mich keinem Risiko aus. Das tue ich selbst. Du kennst die Gewässer hier nicht, ich schon. Du bist noch nie nachts getaucht. Aber ich habe das schon öfter getan.“
    „Dann ist es jetzt eben das erste Mal.“
    „Das wirklich Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist, dass du dich wie ein übernervöser Beschützer aufführst.“
    Fast hätte er gelacht. Er zog sich das Neopren über die Schultern. „Tja, das ist dann wohl Pech. Denn genau das bin ich.“
    „Ich habe Trydent und Manchez zugesichert, dass ich runtergehe.“
    „Vermutlich ist dein Ruf völlig dahin, wenn du Mörder und Drogenschmuggler anlügst, was?“
    „Jonas, ich bin jetzt wirklich nicht in Stimmung für dumme Witze.“
    Er befestigte das Tauchermesser, richtete noch einmal die Gewichte an der Hüfte, dann griff er nach der Tauchermaske. „Kann sein. Kann auch sein, dass du nicht in Stimmung bist, dir das jetzt anzuhören, aber … Mir liegt etwas an dir. Mir liegt sogar verdammt viel an dir. Zu viel.“ Er streckte den Arm aus, fasste ihr Kinn. „Mein Bruder hat dich da mit reingezogen, weil er in seinem ganzen Leben nicht einen Gedanken an andere verschwendet hat. Ich habe dich noch tiefer reingezogen, weil ich nur an Vergeltung dachte. Aber jetzt denke ich an dich. An uns. Du wirst nicht tauchen, auf keinen Fall. Und wenn ich dich ans Ruder fesseln muss. Du gehst nicht da runter.“
    „Ich will nicht, dass du tauchst.“ Sie legte die geballten Fäuste auf seine Brust. „Wenn ich runtergehe, dann denke ich wenigstens nur daran, was ich zu tun habe. Wenn ich hier oben bleibe,

Weitere Kostenlose Bücher