Heißer als der Wuestenwind
also ein Flittchen sein. Und weil ich in der Vergangenheit Sex hatte, bin ich jetzt schwanger?“
Er hob eine Braue, als er sah, wie empört sie war. „Von Sex wird man nun einmal schwanger.“
„Aber das bin ich nicht“, presste sie hervor.
„Und das soll ich dir glauben?“ Er deutete auf sie. „Nachdem du es mit der Wahrheit ja nicht so genau nimmst?“
Trotzig hob sie das Kinn. „Ich werde mit Freuden einen Schwangerschaftstest machen. Jetzt gleich, wenn ich muss.“
„Entschuldige, aber ich werde nicht am zweiten Tag meiner Flitterwochen bei der Rezeption nach einen Test fragen.“
„Ich verheimliche keine Schwangerschaft.“ Beschwörend legte sie die Hand auf die Brust. „So etwas würde ich weder einem Mann antun noch einem Kind.“
Ein Punkt für sie, was aber nicht hieß, dass er ihr auf der Stelle vertrauen würde. „Das ist sehr bewundernswert“, gab er spöttisch zurück, „aber du bist nicht aufrichtig zu mir gewesen.“
„Tut mir leid, dass ich nicht die perfekte Jazaari-Braut bin, die zu einem Scheich passt. Aber du bist auch kein Hauptgewinn.“
Er trat einen Schritt vor. „Verzeihung?“
„Ich habe geglaubt, dass du dein Versprechen hältst.“
„Was sagst du da? Ich halte immer meine Versprechen.“ Nadir umfasste Zoes Schulter. „Auf meine Zusage ist Verlass.“
Sie schüttelte seine Hand ab. „Du hast versprochen, wir würden erst miteinander schlafen, wenn ich bereit dazu bin. Heute Abend hast du mich verführt und dein Versprechen gebrochen.“
Den Schuh wollte er sich jedoch nicht anziehen. „Du hättest mir jederzeit Einhalt gebieten können.“
Zoe hob eine Braue und schürzte die Lippen. „Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.“
Nadirs Kiefer mahlten. Vielleicht war ihr bewusst, dass er seine Hände nicht von ihr lassen konnte. Er musste Abstand wahren. Er vertraute ihr nicht, aber noch wichtiger war, dass er sich selbst nicht vertraute.
Also sollte er sich darauf konzentrieren, dass Zoe ihm immer noch etwas verheimlichte. „Du hast mir dieses Versprechen nur abgerungen, damit ich nicht herausfinde, dass du keine Jungfrau mehr bist.“
Langsam nickte sie. „Das stimmt.“
Ihr Eingeständnis überraschte ihn. Warum war sie plötzlich so freigebig mit der Wahrheit? Das machte ihn noch misstrauischer als eine freche Lüge von ihr.
„Du wusstet, dass ich die Wahrheit herausfinden würde“, fügte er hinzu. „Und dass die Annullierung die mögliche Konsequenz sein könnte.“
„Ich hatte gehofft, du würdest es erst nach Abschluss der letzten Feierlichkeiten entdecken.“
Das machte Sinn. Denn nach der letzten Zeremonie war es beinahe unmöglich, sich scheiden zu lassen. „Wenn ich an dich gebunden wäre?“
„Wenn wir beide aneinander gebunden wären“, verbesserte sie. „Sag mir ehrlich, Nadir, was du jetzt tun willst.“
Er wusste es nicht. Er brauchte diese Ehe, vertraute Zoe aber nicht.
Mit feucht schimmernden Augen sah sie ihn an. „Willst du mich für eine Tat bestrafen, die geschehen ist, bevor ich dich kennenlernte?“
Sie glaubte, dass er aufgebracht war, weil sie keine Jungfrau mehr gewesen war. Und er ließ sie in dem Glauben, während er versuchte, ihre anderen Geheimnisse zu enthüllen. „Du hast nicht das Recht zu fragen.“
„Doch, ich habe das Recht!“ Zorn blitzte in ihren Augen auf, während sie mit dem Fuß aufstampfte. „Deine Entscheidung wird sich auf meine Zukunft auswirken.“
„Daran hättest du denken sollen, bevor du mit mir oder dem anderen Mann geschlafen hast.“
„Ach ja?“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Was hättest du denn an meiner Stelle getan? Wie hättest du dieses Thema zur Sprache gebracht?“
„Es ist Zeitverschwendung, darüber nachzudenken“, sagte er und ging an dem niedrigen Tisch vorbei. „Was geschehen ist, ist geschehen.“
Sein Blick fiel auf die Kissen. Was hatte er sich nur dabei gedacht, seine Braut auf dem Boden zu nehmen, verdammt? So hatte er sich diesen Abend nicht vorgestellt.
Jäh blieb er bei diesem Gedanken stehen. Die Verführung war nicht so gelaufen wie geplant. Er hatte sich nicht geschützt.
Nadir schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Es bestand die Möglichkeit, dass Zoe mit seinem Kind schwanger war.
Und das veränderte alles. Selbst wenn er bereit wäre, sich dem Zorn eines einflussreichen Stammes zu stellen, weil er eine weitere Ehe annullieren lassen würde, konnte er so etwas seinem Kind nicht antun.
Er musste sich an eine
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