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Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Carr
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stieß er einen letzten, heiseren Schrei aus und fand seine Erfüllung. Erschöpft lag er schließlich auf ihr.
    Schweigen breitete sich im Raum aus, nur unterbrochen von heftigem Atmen. Allmählich wurde sie sich der Anspannung bewusst. Der Augenblick reiner Glückseligkeit verflog, als Zoe widerstrebend die Augen öffnete.
    Ihr verführerischer Geliebter hatte sich in einen gefährlichen Mann verwandelt. Seine Miene wirkte wütend und bedrohlich, während er sie mit seinem Gewicht auf der Matratze festhielt.
    Angst stieg in ihr auf. Zoe hatte sich noch nie so verletzlich, so bloßgestellt gefühlt. Er kannte die Wahrheit über sie. Das wusste sie, ehe er die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstieß.
    „Du warst keine Jungfrau mehr.“

5. Kapitel
    Zoe konnte nicht fliehen. Wehrlos lag sie auf dem Rücken, während Nadir über ihr war und ihre Hände mit seinen festhielt.
    Ihr Herz hämmerte so wild, dass es schmerzte. Sie hatte sich vor ihm entblößt und war nun ungeschützt. Ihr Körper pulsierte immer noch von seiner Berührung, und vorsichtig begegnete sie seinem Blick.
    Nadirs düstere Laune war fast greifbar. Zoe konnte kaum glauben, dass er sie noch vor wenigen Momenten so sanft liebkost hatte.
    Sie hätte ihm nicht erlauben dürfen, ihr so nahe zu kommen. Obwohl seine Zärtlichkeit sicher nur aufgesetzt war, war sie darauf hereingefallen. Warum nur? Weil sie sich für einen Augenblick nicht so allein gefühlt hatte?
    Tränen brannten hinter ihren Lidern. Sie war ein Bild des Jammers. Und dumm. Wann würde sie je dazulernen? Männer waren nur nett zu ihr, wenn sie etwas wollten.
    Nadir musste ihre Einsamkeit gespürt haben und hatte sie zu seinem Vorteil genutzt. Und naiv wie sie war, hatte sie dies zugelassen. Nun musste sie die Konsequenzen tragen.
    „Antworte mir, Zoe“, grollte er.
    „Wie kannst du mich derart beschuldigen?“ Die einzige Strategie, die ihr einfiel, war Leugnen, obwohl Nadir die Wahrheit kannte.
    „Damit kommst du nicht durch“, entgegnete er. „Ich weiß, dass du keine Jungfrau mehr warst. Das habe ich gespürt. Du hast keine Schmerzen gehabt, und es wird sicher auch kein Blut geben, das deine Unschuld beweist.“
    „Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.“
    „Treib es nicht zu weit. Rede endlich. Wie kannst du nur glauben, dass du so davonkommst?“
    Ihr Herz drohte zu zerspringen. „Ich weiß überhaupt nicht, warum du so etwas sagst.“
    Nadir verengte die Augen. „Hast du geglaubt, ich merke es nicht?“ Er berührte sie mit seiner Hüfte.
    Entsetzt schnappte Zoe nach Luft, als ihr Körper reagierte. Dabei sollten all ihre Sinne auf Abwehr eingestellt sein, bereit zum Kampf oder zur Flucht.
    „Na gut“, stieß sie hervor, als die Angst sie zu ersticken drohte. Wenn sie ihm noch länger etwas vormachte, würde alles nur noch schlimmer werden. Zoe sackte auf das Kissen unter sich und wandte den Blick ab, als sie gestand: „Ich war keine Jungfrau mehr.“
    Bleiernes Schweigen hing zwischen ihnen. Zoe biss sich auf die Lippen, und ihr war plötzlich eiskalt. Was würde Nadir nun mit ihr machen? Wäre sie stark genug, dem standzuhalten?
    Verzweifelt versuchte Zoe, ihre Tränen fortzublinzeln. „Würdest du von mir heruntergehen … bitte?“ Ihre Stimme zitterte.
    Sie spürte, dass Nadir zögerte. Er würde nicht auf sie hören, das entsprach nicht seinem Wesen. Umso überraschter war sie, als Nadir sich widerwillig von ihr hob und aufstand.
    Aber warum sollte er sie auch noch berühren wollen? Sie war nicht die perfekte Jazaari-Braut und wohl kaum ein würdiger Gegner. Weshalb sollte er sich da noch die Mühe machen, sich mit ihr abzugeben?
    „Hast du einen Freund? Einen Liebhaber?“, fragte er. „Ist er immer noch aktuell?“
    Diese Frage hatte sie nicht erwartet? Warum sollte ihn das interessieren? „Nein.“ Langsam setzte sie sich auf, unsicher, ob das wirklich der Wahrheit entsprach. Musad gehörte zwar der Vergangenheit an, bedrohte aber immer noch ihre Zukunft.
    „Ich möchte die Wahrheit hören, Zoe. Ich will nicht, dass sich noch irgendein Exliebhaber hier herumtreibt. Du gehörst jetzt zu mir.“
    Ach, sie hätte es wissen müssen. Die Männer waren doch alle gleich. Für Nadir war nur wichtig, dass sie sein Besitz war und dass ihm von einem anderen Kerl das geraubt worden war, was er als das Seine betrachtete.
    „Ich soll dir gehören?“, fragte sie scharf. Sie gehörte zu niemandem, und nirgendwohin.
    Hastig zog sie den Träger wieder

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