Heißer Engel
Celias Verlobter und erste Wahl seiner Mutter hatte der Mann das Recht, in allen geschäftlichen Meetings dabei zu sein.
“Zu sagen, dass ich gern für meinen Bruder eingesprungen bin, wäre eine Lüge. Ihr alle wisst, dass ich meine eigene Firma leiten muss, und die Fälle stapeln sich, wenn ich so oft weg bin.”
Seine Mutter rutschte auf dem Stuhl hin und her und schlug ihre Beine andersherum übereinander.
“Ich wollte nie ein Teil dieser Firma sein – zumindest für viele Jahre nicht. Jetzt ist alles wieder in Ordnung. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich …”
Ein Aufruhr im Vorzimmer lenkte alle ab. Dane runzelte die Stirn, starrte auf die geschlossene Tür und lauschte den lauten Stimmen, die hereindrangen. Seine Mutter stand auf. “Was um alles in der Welt …”
Raymond erhob sich ebenfalls. Er hatte die Brauen zusammengezogen, und seine Augen flackerten. “Soll ich nach draußen gehen und nachsehen, was los ist?”
Seine Onkel warfen unbeteiligte Blicke über die Schultern, und alle begannen auf einmal zu murmeln.
Die Tür wurde aufgestoßen, und Angel stürmte ins Zimmer, obwohl Danes Sekretärin sie am Arm gepackt hatte. Angel wirkte zerzaust, angespannt und entschlossen. Dane spürte, wie ihm vor Überraschung der Mund offen stand. Sein Herz geriet ins Stocken. Hinter Angel stand Mick, der Grayson im Arm hielt.
Angel beachtete niemanden sonst, ihr Blick richtete sich allein auf ihn. Plötzlich bröckelte ihre entschlossene Fassade, und sie schluchzte auf. Offensichtlich hatte sie ihr Bein überanstrengt, denn als sie nun auf ihn zustürzte, bemerkte er, dass sie humpelte.
Dane ging um das Ende des Tisches herum und traf sie auf halber Strecke. Verwirrt nahm er sie in die Arme. “Angel?” Über ihren Kopf hinweg sah er Mick an, der entschieden zu grimmig aussah.
Sie lehnte sich in seiner Umarmung ein bisschen zurück und umklammerte sein Hemd. “Sie haben gesagt, du wärst tot!” Sie schrie ihm die Worte entgegen und schien eher wütend als alles andere zu sein. Ihr Gesicht war verschmiert, und ihr Haar war unordentlich. “Ich wollte mit dir reden, wegen des Feuers”, plapperte sie hastig drauflos, “aber mir wurde gesagt, du wärst beschäftigt, und dann haben sie mir einfach gesagt, du wärst tot! Ich musste mich selbst überzeugen. Ich musste sehen, ob es dir gut geht. Als ich hier ankam, sagten sie mir, Mr Carter sei in einer Besprechung und könne nicht gestört werden, aber verstehst du denn nicht, dass ich einen Beweis brauchte?” Mit ihren Händen strich sie über sein Gesicht, versicherte sich, dass es ihm gut ging, dass er in Ordnung war.
Dane blickte in die erstaunten Gesichter, die ihnen zugewandt waren. Er war sich der wachsenden Anspannung bewusst, der heiklen Situation. Inzwischen waren alle aufgestanden und sahen ihn erwartungsvoll an. Angels hastig hervorgestoßene Worte ergaben kaum einen Sinn, und er wollte sie nicht noch mehr aufregen. Nur wenige Menschen wussten, dass Derek tot war – also, wer zum Teufel hatte ihr davon erzählt? Doch eines nach dem anderen. “Was für ein Feuer?”, wollte er wissen und konzentrierte sich damit auf die einzige Sache, die ihn selbst garantiert nicht in Erklärungsnot bringen würde.
Angel atmete zitternd ein. “Oh, Derek. Jemand hat mir brennende Lumpen durchs Küchenfenster geworfen! Alles in der Wohnung stinkt nach Rauch.”
Seine Mutter keuchte auf und wurde noch ein wenig blasser. Halt suchend klammerte sie sich am Konferenztisch fest. “Dane, was ist hier los? Wer ist diese Person?”
Die Muskeln in seinem Gesicht fühlten sich an wie Stahl. “Gib mir einen Augenblick, Mutter.”
“Oh, mein Gott. Das ist Angel Morris, oder?” Celia trat vor und versuchte, einen besseren Blick auf Angel zu bekommen. “Was um alles in der Welt ist mit ihr passiert?”
Dane schloss die Augen. Er hörte, wie die Tür zuknallte, und blickte auf. Mick hatte sich mit Grayson im Arm vor die Tür gestellt und sah so entschieden aus, dass er noch reifer wirkte als ohnehin schon.
“Ich rufe den Sicherheitsdienst!”, bellte Raymond und griff nach dem Telefon. Seine Bewegungen waren ruckartig und hektisch.
“Nein.” Dane hielt ihn zurück, und alle anderen schienen verwirrt und schockiert zu erstarren.
“Das ist doch verrückt”, entgegnete Raymond. “Sie regt die Frauen auf!” Und wieder wollte er nach dem Hörer greifen.
Dane ließ Angel los, die langsam von ihm zurückwich. “Nein, Raymond, es ist alles in
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