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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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erreichte. Natürlich hatte Wix diese brillante Idee gehabt, aber in ihrem ständigen, aussichtslosen Kampf gegen Sonne und Sand war die Anlage nur ein Notbehelf. Obwohl sie eine Chance gehabt hätten, wenn Stipock nur nicht so versessen auf das Eisen wäre – nein. Wir würden ohnehin ver lieren. Jetzt aber, überlegte Billin triumphierend, während er den Pfad neben dem Bewässerungsgraben ent langtorkelte, können wir besser leben als früher in Himmelsstadt. Wir brauchen nur die Hand auszustrecken und unsere Nahrung von den Bäumen zu pflücken. Überall Wasser. Wir müssen sofort aufbrechen.
    Er entdeckte ein Haus (während seiner Abwesenheit gebaut, aber kaum eine Überraschung, jedoch er bemerke, daß sie es höher gebaut hatten, um den Sand nicht eindringen zu lassen) und ging zur Tür und klopfte. Niemand da. Es wurde schon langsam dunkel – sollte er hier warten oder weitergehen?
    Billin war zu hungrig und zu begierig darauf, seine gute Nachricht weiterzugeben, als daß er warten wollte, wenn er auch so schwach auf den Beinen war, daß jeder Schritt eine Anstrengung bedeutete.
    Und dann sah er Wix und Dilna zwischen den Bäumen herankommen. Er blieb stehen und wartete, bis sie ihn erreicht hatten.
    »Billin«, riefen sie, sobald sie ihn erkannt hatten, und sie rannten herbei und umarmten ihn und hießen ihn willkommen. Dennoch war Billin nicht so müde, daß er sich nicht fragte, was Wix und diese Hure im Wald getrieben hatten (als ob er und jeder andere das nicht wüßten – ein Wunder, daß Hoom die beiden nicht schon längst ermordet hatte, es sei denn, der liebe, einfältige Trottel hätte es noch gar nicht gemerkt), und er fragte lächelnd: »Wie geht es Hoom?«
    »Gut«, sagte Wix. Wurde Dilna rot? Billin bezweifelte es – sie war nicht der Typ, der leicht rot wurde. Häßlich und immer schlecht gelaunt, wie sie war, hielt ihm Cirith wenigstens stets die Treue und liebte ihn abgöttisch.
    »Du mußt müde sein«, sagte Dilna, und Billin brauchte das nicht erst zu bestätigen. Seine Beine knickten unter ihm weg, und Wix konnte ihn gerade noch festhalten. Dann führten sie ihn zu dem nächsten Haus, das soviel Platz hatte, daß er sich ein wenig ausruhen konnte, bevor er seine eigene Wohnung aufsuchte.
    Es war ein Kampf zwischen Hunger (wach bleiben, bis der Fisch gebraten ist) und Schlaf. Der Schlaf siegte.
    Er wachte in seinem eigenen Bett auf, und Cirith beugte sich lächelnd über ihn.
    »Guten Morgen«, sagte Billin.
    »Bleib im Bett«, befahl Cirith, und sobald er sie ansah, war ihr Lächeln verschwunden. »Zum Aufstehen bist du zu müde und zu schwach.«
    »Dann bring mir etwas zu essen, verdammt nochmal«, sagte Billin und ließ sich zurücksinken.
    »Es war so schön, als du weg warst«, murrte Cirith, als sie einen Topf vom Feuer holte. »Niemand, der mit mir herumnörgelte.«
    »Wie hast du das die ganze Zeit nur ausgehalten?« sagte Billin. Und als sie ihm die Schüssel ans Bett brachte und tat, als wolle sie beleidigt wieder gehen, griff er plötzlich nach ihr (wobei er etwas von dem Essen verschüttete) und kniff sie.
    Sie fuhr herum. »Wenn du so wach bist, Billin, mein Junge, kann ich mir mein Mitgefühl sparen!« Und damit verschwand sie im Kinderschlafzimmer. Billin legte sich im Bett zurück und seufzte. Es war gut, wieder zu Hause zu sein.
    Er erbrach das Essen, aber später am Vormittag aß er ein wenig Brühe.
    Und am Nachmittag besuchten ihn Stipock, Wix und Hoom.
    »Drei von vieren«, sagte Billin, als sie an seinem Bett standen. »Ich fühle mich geehrt.«
    »Dilna ist wieder schwanger«, sagte Hoom stolz.
    »Wie viele sind es dann – drei?« fragte Billin.
    »Nein, vier natürlich – wenn es nicht Zwillinge werden.«
    Vier sind von ihr, hätte Billin gern gesagt, aber nur drei sind von dir. Es ist nicht meine Aufgabe, dem Narren zu erzählen, was jeder weiß.
    »Du warst dreieinhalb Monate fort«, sagte Stipock.
    »Die Tage sind nur so verflogen«, antwortete Billin lächelnd.
    Sie warteten, und Billin genoß es, sie zu beobachten, während sie versuchten, sich ihre Neugier nicht anmerken zu lassen. Aber er war selbst nur allzu begierig, es ihnen mitzuteilen. Also beendete er das Spiel und berichtete.
    »Ein rasch fließender Strom. Selbst in der größten Sommerhitze reichlich Wasser. Eine Bucht. Viel Wald, außer an den Stellen, wo Büsche mit eßbaren Beeren wachsen. Während meines Aufenthalts brauchte ich keine Minute zu hungern – ich hätte euch von den Früchten

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