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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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beteiligt gewesen, doch die Jungs der Stadt hatten sich nur einmal mit Georgiana Escott angelegt, bevor sie ihre Lektion gelernt hatten.
    Paskims erlebte seine zu spät.
    Er ließ sie sofort los. Seine Augen waren weit aufgerissen vom Schock, während er sich drehte wie ein Kreisel und dann rücklings zu Boden krachte.
    »Meine Nase! Meine Nase!«, presste er nasal heraus. »Sie hat mir die Nase gebrochen!«
    Georgie neigte sich vor, um den Schaden zu betrachten. »Sie ist nicht gebrochen.« Nein, sie blutete nur ein bisschen.
    »Wenn du aufstehst, verpasse ich dir noch einen.« Sie drohte ihm mit der Faust. »Und du kannst dich darauf verlassen, dass ich dir dann bestimmt diesen verdammten Zinken einschlage.«
    Paskims duckte sich auf dem Boden, als wollte er hineinkriechen und klagte und jammerte über seine angeblich lebensbedrohliche Verfassung.
    Hinchcliffe stürmte auf Georgie zu. »Du greifst nicht noch einmal deine Herren an, Mädchen!«
    Bevor er sie erreichen konnte, erschien Temple wie aus dem Nichts und trat ihm in den Weg.
    Georgie erkannte seine schnell wechselnden Gefühle an seinem Gesichtsausdruck: Überraschung darüber, dass sie so schnell mit Paskims fertig geworden war, eine Spur von Belustigung über dessen Jammern und schließlich Empörung und Entschlossenheit.
    Und dann verschwanden plötzlich all diese Anzeichen der Überlegenheit.
    »Luft! Luft!«, rief Temple. »Ich kann kein Blut sehen. Ich brauche Luft!« Er schwankte und brach zusammen, fiel schwer gegen den nichts ahnenden Hinchcliffe und riss ihn mit sich zu Boden von Georgie fort.
    »Runter von mir, Templeton«, zischte Hinchcliffe und versuchte vergeblich, ihn von sich zu schieben. »Lass mich in Ruhe, du idiotisches Weichei.«
    »O Gott, o Gott!«, jammerte Temple und wies auf Paskims. »Dieser Mann blutet auf meine besten Abendschuhe! Ein Diener, Schneider, Schuhmacher, kommt alle schnell her! Ich brauche Hilfe!«
    In diesem Augenblick gab es einem Rumms und ein lautes Keuchen, und Georgie sah, wie Brummit an ihr vorbeisegelte, eine Hand auf den Bauch gepresst und nach Luft schnappend.
    Plötzlich war Colin an ihrer Seite. Er streckte seine Hand nach ihr aus. »Wenn Ihr gehen wollt, dann kommt jetzt mit mir.«
    Ein Blick in diese unergründlichen grünen Augen, und Georgie war nur zu bereit, seine Hand zu ergreifen und sich aus dem Chaos ziehen zu lassen, das rings um sie ausbrach.
    Colin bahnte sich mit ihr schnell einen Weg durch den vollen Saal, während sich hinter ihnen Brummit, Paskims und Hinchcliffe aufrappelte und lautstark lamentierten. Schließlich riefen sie ihre Waffenbrüder, die im Saal verstreut waren, zu Hilfe.
    Georgie strich sich ihre Locken aus dem Gesicht. Plötzlich tauchte Onkel Phineas vor ihnen auf.
    Colin stieß ihn aus dem Weg, und er flog in die Menge.
    Sie beging den Fehler, zurückzublicken, um zu sehen, ob er verletzt war, und ihre Blicke begegneten sich.
    »Was, zum Teufel...?«, schrie er.
    Doch bevor ihre Verfolger sie einholen und Onkel Phineas auf die Beine kommen konnte, wurde Georgie von Colin durch die Tür des Ausgangs und die Treppe hinuntergezogen. Sie stolperte und strauchelte, während sie sich bemühte, mit Colin Schritt zu halten.
    Als sie auf die Straße gelangten, sank Georgies Mut. Selbst wenn sie eine Kutsche finden konnten, würde sie bei der Vielzahl der Fahrzeuge eingekeilt sein. Alles war blockiert, kein Fluchtweg war frei.
    Colin fluchte. Er blickte hin und her, als wöge er seine Möglichkeiten ab. Dann lief er geradenwegs in den Wirrwarr aus Karren, Einspännern und eleganten Kaleschen hinein.
    Kutscher verfluchten sie, weil sie Pferde erschreckten, die zu scheuen begannen.
    Georgie stolperte mit ihren zu großen Schuhen, die sie wegen der hohen Absätze bei der Flucht behinderten. Aber sie hatte ja nicht damit rechnen können, dass sie von dem Ball flüchten und ein wütender Mob hinter ihr her sein würde.
    Auf halbem Weg durch die Straße schnappte sich Colin von einem Kutschbock eine dunkle Decke und warf sie Georgie über die Schultern. Der Fahrer neigte sich vom Bock und protestierte, doch dann entdeckte er Colin und erkannte ihn.
    »Zur Ecke, Elton«, rief Colin. »Wir werden uns dort treffen ... so schnell wie möglich.«
    »Ja, Mylord«, erwiderte der Kutscher, nahm die Zügel auf, und klagte über andere Kutschen, die seinen Weg blockierten.
    Sie rannten weiter, Georgie in die stinkende Pferdedecke gehüllt. So viel zu ihren Träumen von einem hermelinbesetzten

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