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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Netz immer enger.
    Oh, zum Teufel mit allem, was sie Colin gestern gesagt hatte. Als sie behauptet hatte, es mache ihr nichts aus, wenn er sie an Land in Bonapartfes Hände gäbe, hatte sie gelogen. Die Machenschaften von Onkel Phineas und Lord Danvers waren das eine, aber mit den Franzosen fertig zu werden, war etwas völlig anderes.
    Ihre Mutter war zwar ebenso wie Mrs Taft französischer Abstammung gewesen, doch sie waren in einem Frankreich aufgewachsen, das so nicht mehr existierte. Georgie hatte von verängstigten Emigranten von vielen Gräueltaten der Franzosen seit der Revolution gehört. Im Laufe der Jahre hatten die vorübergehenden Regime die Zivilisation hinweggefegt, die einst das Land zusammengehalten hatte.
    »Aber wir müssen nach London, Sir«, jammerte Pymm. »Im Außenministerium wird man sehr ungehalten sein, wenn wir uns verspäten, ganz zu schweigen davon, wie verärgert man sein wird, wenn wir gefangen genommen werden.«
    »Schaff mir jemand diesen Mann vom Hals«, rief Colin, schob sich an Pymm vorbei und kletterte in die Takelage, um einen besseren Überblick zu bekommen.
    Livett stieß Mr Pymm mit dem Ellenbogen zur Seite und reichte Colin ein Fernglas.
    Georgie überquerte das Deck und klammerte sich an der Reling fest, als sie einen vollen Überblick über die verzweifelte Lage gewann. »Kannst du ihre Formation nicht durchbrechen?«
    Colin sah hinab, und aus seinem Ärger über Pymm wurde Zorn, als er sie erblickte.
    »Was treibst du hier oben?«, schrie er. »Ich habe dir befohlen, in deinem Quartier zu bleiben!«
    »Du hast auch alle Mann an Deck befohlen«, schrie sie zurück. »Und wenn du meinst, ich sitze da unten untätig herum und warte darauf, von diesen Hunden ins Jenseits befördert zu werden, irrst du dich. Ich kann helfen. Ich kann ein Schiff auftakeln. Und Pulver tragen. Lass mich nur machen.«
    Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Ich finde, du hast bereits genug geholfen. Außerdem dachte ich, du wärst begeistert zu sehen, dass deine Freunde dir zu Hilfe eilen.«
    Georgie ballte die Hände zu Fäusten. »Ich bin keine französische Agentin, du dummer...«
    Ihre Worte gingen im Donnern einer Salve des großen Schiffes unter. Die Kanonen schössen Kugel um Kugel ab.
    Colin kletterte hinab und sprang das letzte Stück an Deck.
    »Mr Livett«, brüllte er. »Die Männer an die Geschütze! Ich will diese Teufel zur Hölle blasen!«
    »Du kannst dich nicht auf einen Kampf mit ihnen einlassen«, sagte Georgie. »Sie sind stärker bewaffnet und in der Überzahl .« Sie blickte über die Schulter zu den Schaluppen, die Positionen an den Flanken eingenommen hatten. »Sie haben dich umzingelt.«
    »Lady, nach unten! Ich sage es zum letzten Mal!« Er wandte ihr den Rücken zu, fertigte sie ab wie zuvor Pymm.
    »Ich werde nicht nach unten gehen. Nicht, bis du zu Verstand kommst. Hast du vergessen, dass deine Tochter an Bord ist?«
    Colin versteifte sich. Langsam drehte er sich um und sah sie hart an. »Heute Morgen ist sie plötzlich meine Tochter? Wie passend.« Er schritt an Georgie vorbei und rief weitere Befehle.
    Georgie rannte ihm nach. »Sei nicht so dumm. Natürlich ist sie deine Tochter, du brauchst sie nur anzusehen.« Sie packte ihn an der Schulter und riss ihn herum. »Wenn nur ich an Bord wäre, könntest du meinetwegen versuchen, sie zu versenken, aber wir müssen an Kit und Chloe denken. Ich will nicht, dass sie verletzt werden oder Schlimmeres.« Sie warf einen weiteren Blick zu dem großen Schiff, das sich unaufhaltsam näherte. »Wenn wir gefangen genommen werden, kann ich nicht glauben, dass sie einem Baby und einem jungen Mädchen etwas antun werden.«
    »Ich befürchte, dein Vertrauen ist unangebracht, dass ich genau deshalb kämpfen muss.« Er hielt ihr das Fernglas hin. »Sieh selbst. Es ist die Gallia . Ich kenne ihren Kapitän. Bertrand. Vielleicht kennst du ihn ebenfalls.«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. Warum hielt er sie weiterhin für eine Spionin?
    Weil er mich beim Herumschnüffeln erwischt hat, dachte sie.
    »Man kann ja mal fragen«, sagte Colin. »Ich habe den Kapitän der Gallia kennen gelernt, als er die Taursus befehligte. Höchstwahrscheinlich hat er sich freiwillig gemeldet, um mich zu verfolgen und sich für die Gefälligkeit zu revanchieren.«
    Sie hielt das Fernrohr ans Auge und betrachtete das Schiff. »Welche Gefälligkeit war das?«
    »Als ich Captain Bertrand zum letzten Mal sah, feuerte ich gerade eine Breitseite

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