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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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neigten, pflegten jung zu sterben.
    Doch obwohl Bastien sich des Risikos bewusst war, spürte er jetzt die Lockung des Vergessens.
    Verliebt zu sein war wirklich anstrengend. Ein Wechselbad der Gefühle, das ihn glauben ließ, sich auf einer ständigen Berg- und Talfahrt zu befinden. Natürlich war er froh, dass er und Mariann zusammengefunden hatten, aber er wurde den Eindruck nicht los, dass die nächste Niederlage schon im Anzug war. Würden die Götter eifersüchtig werden und ihm Mariann entreißen? Verdiente jemand wie er es überhaupt, glücklich zu sein?
    Ich pfeife darauf, ob ich es verdiene, dachte er. Er würde sich nehmen, was er wollte, und sehen, was geschah.
    Emiles Stimme riss ihn aus seinen Betrachtungen. »Bastien«, rief er. »Es wird Zeit, uns unter die Erde zu begeben.«
    Der Freund wartete am Eingang ihres Sanktuariums, einem raffiniert gestalteten Felsbrocken, der sich auf einer Achse drehen ließ, um eine Treppe aus schwarzem Granit preiszugeben. Und falls diese Tarnung noch nicht genügte, verbarg auch noch Magie den Eingang vor menschlichen Augen, Runen, die so alt waren, dass ihre Ursprünge nicht einmal mehr in Legenden und Märchen zu finden waren. Bastien hatte sie nur widerstrebend in den Felsen eingeritzt, da die Erfahrung ihn gelehrt hatte, Magie gegenüber misstrauisch zu sein.
    »Ich komme«, erwiderte er mürrisch, als er dem Freund die Treppe hinunter folgte. Wahrscheinlich war es der nahende Tag, der seine Launenhaftigkeit verschärfte.
    Sowie er die Tür passiert hatte, wurde sie von einer Fotozelle angewiesen, sich zu schließen. Genauso praktisch waren die winzigen, in der gewölbten Decke der Treppe eingebauten Lichter, die wie Sternbilder angeordnet und gut erträglich für Upyr -Augen waren. Die Elektriker hatten gute Arbeit geleistet, so wie auch alle anderen Mitarbeiter. Bastien bedauerte, dass er den Leuten die Erinnerungen nehmen musste, sobald alles fertig war. Fertigkeiten wie die ihren verdienten es, in Erinnerung bewahrt zu werden. Andererseits waren es Bastiens Macht – und Engagement –, die diese Männer zu Höchstleistungen angespornt hatten. Es ging doch nichts über eine Dosis blutverstärkter Upyr -Geisteskraft, um Angestellte zu motivieren.
    Am Fuß der Treppe bedeckte ein handgewebter indianischer Teppich den Boden aus Kiefernkernholz, und trotz der logischerweise nicht vorhandenen Fenster verlieh die zwölf Fuß hohe Tunneldecke dem Gang Geräumigkeit. Mit der Mühelosigkeit langer Bekanntschaft passten Emiles und Bastiens Schritte sich perfekt einander an.
    »Was für ein großartiger Ort!«, schwärmte Emile wie so oft beim Heimkommen. »Viel bequemer als Ulrics Höhle.«
    Das stimmte, doch die Erinnerung an Bastiens Exil verstärkte noch die bleierne Schwere in seinen Gliedern, und für einen Moment schienen sogar seine Beine ihm den Dienst versagen zu wollen.
    »Sie ist es«, verkündete er mit hohl klingender Stimme.
    Emile verhielt fast gleichzeitig mit ihm den Schritt. »Sie ist was?«
    »Meine Königin. Mariann ist meine Königin. Sie lässt mich wünschen, meine Bestimmung zu verwirklichen.«
    Emile lachte nur und ging weiter.
    Bastien beeilte sich, ihn einzuholen. »Du hältst mich für verrückt.«
    »Verrückt? Nein, ich denke nur, dass du der langsamste Upyr bist, dem ich je begegnet bin. Du hättest schon vor Jahrhunderten dein Königreich einfordern sollen.«
    »Gerade du müsstest wissen, warum ich das nicht kann.«
    »Ich weiß, warum du glaubst , es nicht zu können. Aber da gehen unsere Meinungen auseinander.«
    Emile war vermutlich der einzige Upyr auf Erden, der Bastien ungestraft widersprechen durfte. Doch trotz ihrer langen Freundschaft ballte er die Hände zu Fäusten. »Sollte ich sie nicht gewinnen können …«
    »Ja, ja, ich weiß«, unterbrach Emile ihn seufzend. »Dann stürzt du dich von einem Kliff.«
    Seine herablassende Art veranlasste Bastien, nach seinem Arm zu greifen. Zu seiner Verärgerung lachten Emiles Augen, als er herumfuhr. »Wie kann ich sie gewinnen, wenn ich ihr nicht sagen kann, wer ich bin?«
    »Du kannst es ihr jetzt nicht sagen. Nächsten Monat oder nächstes Jahr könnte das schon anders sein.« Emile rieb sich den Arm, als Bastien ihn losließ. »Überlass das der Zeit und der Natur und gib dich damit zufrieden, dass du immerhin schon einen Anfang gemacht hast!«
    »Sie mag mich wirklich«, bemerkte Bastien, der bei der Erinnerung an Marianns Lächeln durch den Tunnel hätte tanzen können. »Mehr, als

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