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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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sie ihm helfen wollte, doch er war nicht der liebenswürdige, sanfte Mann, für den sie ihn zu halten schien. Er war viel rücksichtsloser, als sie ahnte, und hatte nicht die Absicht, sie entkommen zu lassen. »Ich will nicht, dass du Energie aufwendest, die du nicht erübrigen kannst.«
    Das war eine deutliche Warnung. Ein Frösteln durchlief Juliette bei dem Gedanken, aber sie zog es vor, ihn unbeachtet zu lassen. Die Schmerzen hatten Riordan entkräftet, seine noch immer offenen Wunden bluteten, und hin und wieder konnte sie die Qualen sehen, die er litt, obwohl er sich so bemühte, sie abzuschirmen. »Es macht mir nichts aus. Ich sitze ja sowieso nur hier herum.« Sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln. »Wie haben sie es geschafft, dich gefangen zu nehmen?«
    Sein Gesicht verfinsterte sich. »Ich hörte einen Hilferuf über die gemeinsame telepathische Verbindung, die alle Karpatianer benutzen. Als ich dem Ruf zu seinem Ursprung folgte, traf ich jedoch keinen Karpatianer an, sondern einen Vampir. Leider war es unmöglich, ihn als solchen zu erkennen, bevor es zu spät war. Mir wurde das lähmende Mittel injiziert und genügend Blut entnommen, um mir alle Kraft zu nehmen.« Sein faszinierender, fast schon hypnotisierender Blick suchte Juliettes und ließ ihn nicht mehr los. »Es schockierte dich nicht, von meiner Spezies zu hören. Du hattest Angst vor mir, weil ich dein Blut auf diese Art und Weise nahm, und dafür möchte ich mich entschuldigen, doch die Tatsache, dass ich es brauchte, überraschte dich nicht wirklich. Wieso nicht, Juliette?«
    Sie schwieg einen Moment, um ihre Worte abzuwägen. Er rührte an ihr Bewusstsein und suchte Antworten, das spürte sie, aber er war noch lange nicht wieder bei Kräften, und das Gift war sicher furchtbar schmerzhaft. Angesichts ihrer anderen Denkweise und der Stärke ihrer schützenden Barrieren gab er es auf, in ihren Geist eindringen zu wollen, und wartete auf ihre Antwort. »Als ich noch ein Kind war, verbrachten wir oft lange Zeitspannen im Dschungel. Nachts zündete meine Mutter ein Lagerfeuer an, und wir saßen darum herum und erzählten uns Geschichten. Unter anderem erzählte sie uns von einem großartigen Volk aus den Karpaten, einem europäischen Gebirge, die sich ›Karpatianer‹ nannten und über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügten. Und diese Leute tranken Blut, sagte unsere Mutter.«
    »Woher wusste sie von ihnen?«
    »Unsere Familie geht Hunderte von Jahren zurück. Offenbar begegnete einer meiner Vorfahren einer kleinen Gruppe von Karpatianern hier im Dschungel.« Ruhig schaute sie ihn an. »Fünf Brüdern, die, wie es hieß, eine große Rinderranch und sehr viel Land besaßen, das von einer menschlichen Familie bestellt wurde, während die Brüder bei Tageslicht unter der Erde schliefen.«
    Juliette wartete auf eine Antwort auf ihre Schilderung. Aber Riordan starrte sie nur einen Moment lang schweigend an. Dann löste er sich von ihr und zog sich in sich selbst zurück, verließ seinen Körper und nahm sich zu einem Ball aus purer Energie zusammen. Seine Fähigkeit, sich selbst zu heilen, war faszinierend zu beobachten. Juliette blieb mit seinem Geist verbunden und sah ihn nicht nur die chemische Verbindung aufgliedern, um jedes einzelne Element untersuchen und identifizieren zu können. Sie erlebte auch mit, wie er die Informationen an jemanden weiterleitete, mit einer Warnung, sie unverzüglich dem Prinzen ihres Volkes und so vielen ihrer Jäger wie nur möglich zugänglich zu machen.
    Die Information über eine gewisse Entfernung zu versenden war jedoch offenbar so anstrengend, dass Riordan stockte.
    Wo bist du? Es war eine männliche Stimme, die Juliette über ihre Verbindung zu Riordan vernahm; diese Stimme war fordernd, Furcht einflößend und mit einem hypnotischen Zwang unterlegt, der so machtvoll war, dass er Juliette einen kalten Schauder der Furcht über den Rücken sandte. Riordan. Ich spüre deinen Schmerz.
    Er zögerte. Komm nicht her! Ich kann das Gift allein neutralisieren und meine Kräfte wiederherstellen.
    Juliette merkte, dass sie den Atem anhielt. Dem Mann, dem diese Stimme gehörte, wollte sie nicht begegnen, denn sie hatte etwas Gnadenloses, Rücksichtsloses und Beängstigendes, diese Stimme.
    Doch dann spürte sie, wie Riordan sehr behutsam und beruhigend an ihr Bewusstsein rührte.
    Ich werde nicht zulassen, dass du erneut gefangen genommen wirst. Du hattest den Auftrag, das Forschungslabor zu überprüfen, um zu sehen,

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