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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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das passiert?« Er trat noch näher und beugte sich vor. Sie spürte seinen Atem auf ihren Brüsten und sagte sich, dass es sie überhaupt nicht anmachte.
    Jenny wusste, wie die Kratzer aussahen. Es waren drei, die tief genug waren, um als Schnittwunden durchzugehen, und sich von ihrem linken Schlüsselbein zum oberen Teil ihrer rechten Brust hinzogen.
    »Etwas mit langen, scharfen Krallen hat mir eine verpasst.«
    »Darauf wäre ich auch von allein gekommen.« Er wandte sich von ihr ab, um einen Schrank zu öffnen, und nahm Kompressen, steriles Wasser, Alkohol und antibiotische Salbe heraus, die er auf dem Edelstahltablett neben ihr platzierte. »Was war es, ein Hund?«
    »Nicht wirklich.«
    Er streifte Latexhandschuhe über und begann, die Kratzer sorgfältig zu reinigen. Jenny zuckte mehrmals zusammen, aber im Stillen war sie froh über das Brennen. Ohne den Schmerz hätte sie die Berührung des Arztes als angenehmer empfunden, als sie sollte. »Was war es denn nun?«, beharrte er.
    »Das weiß ich noch nicht. Doch wenn Sie hören wollen, was ich denke, würde ich sagen, es war ein Lykanthrop.«
    Er grinste plötzlich und versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen. »Dann sind Sie wohl auch einer dieser Werwolf-Jäger, die hier herunterkommen auf der Suche nach dem loup garou? «
    »Ich bin Professorin an der Dunkirk University und zu Forschungszwecken hier.«
    »Professorin für was?«
    Jenny räusperte sich. »Kryptozoologie.«
    Diesmal konnte er das Lachen nicht mehr unterdrücken. Es entfuhr ihm, ohne dass er es verhindern konnte, und sie zuckte zusammen und warf ihm einen bösen Blick zu, der ihn wieder innehalten ließ. »Entschuldigung. Es ist nur so … Sie sind doch nicht wirklich hierhergekommen, um Werwölfe zu studieren, oder?«
    »Ich bin hierhergekommen, um festzustellen, ob sich eine bisher unbekannte Säugetierart in den Bayous von Louisiana versteckt hält«, erwiderte sie steif.
    »Es klingt schon viel vernünftiger, wenn Sie es so ausdrücken«, meinte er.
    Sie winkte ab. »Vernünftig oder nicht, auf jeden Fall griff mich gestern Abend auf der Straße etwas an. Und ich kann Ihnen sagen, Doc, was auch immer es gewesen ist, es war keine uns bekannte Spezies.«
    »Und wir hatten ja auch Vollmond.«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Ich stelle nur etwas fest.« Er runzelte die Stirn, schon ernster jetzt. »Was immer es war, es hat Ihnen einen bösen Streich gespielt. Und das ist nicht zum Lachen. Es könnte tollwütig gewesen sein.«
    »Das war es nicht.«
    »Das können Sie nicht mit Sicherheit wissen.«
    »Kein Problem. Ich bin geimpft.«
    »Gegen Tollwut?«
    »Selbstverständlich. Ich habe einen Master in Zoologie und einen Doktor in Veterinärmedizin und bin gegen ziemlich alles geimpft, das unseres Wissens von Tieren auf Menschen übertragen werden kann.«
    Offenbar zufrieden mit der gründlichen Reinigung der Wunde, trat er einen Schritt zurück. »Dann sind Sie Tierärztin, vermute ich?«
    »Mmm.«
    Er schürzte die Lippen und nickte langsam, bevor er nach der Salbe griff. »Dann könnte man also sagen, dass Sie Ihre Wunden selbst hätten versorgen können?«
    »Hätte ich, ja. Wollte ich aber nicht.«
    »Warum hören Sie nicht mit den Spielchen auf und sagen mir, warum Sie wirklich hier sind?«
    Jenny war so überrascht, dass sich ihre Augen weiteten, als sie zu ihm hinübersah. Er hatte sie vollkommen verblüfft mit seiner direkten Art. »Ich treibe keine Spielchen, Doktor. Ich wollte sowieso herkommen und Sie sprechen, und ich dachte, wenn ich schon mal hier bin, kann ich mich auch gleich versorgen lassen. Okay?«
    »Okay.« Er begann nun, Salbe auf die Kratzer aufzutragen, und Jenny wünschte, zwischen seinen Fingerspitzen und ihrer Haut wären keine Latexhandschuhe. »Warum wollten Sie denn eigentlich herkommen, um mit mir zu reden?«
    »Um mich zu erkundigen, wie oft Sie Patienten mit Verletzungen wie denen an meiner Brust sehen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe schon lange keine Brust wie Ihre mehr gesehen«, entgegnete er ohne den Anflug eines Lächelns. Außerdem war es völlig unangebracht, wie er den Ansatz ihrer Brüste über dem BH anstarrte – und dennoch wurde ihr ganz warm unter dem Blick.
    »Sie wissen, dass das keine Antwort auf meine Frage war.«
    Er blickte nicht von seiner Arbeit auf. Sie hatte den Eindruck, dass seine Hände sich langsamer als nötig bewegten, als er die Salbe auf die Kratzer auftrug und sie mit sanften, ja sogar recht sinnlichen

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