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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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was?«
    »Den Medizinbeutel. Tragen Sie ihn immer bei sich, und nehmen Sie ihn nur heraus, wenn Ihr Leben in Gefahr ist!«
    Jenny nickte und nahm den Beutel an sich. »Danke, Mamma Louisa. Aber jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Ich habe noch viel zu erledigen heute Nacht«, sagte sie, während sie sich erhob und auf die Tür zuging.
    »Nehmen Sie die andere Tür, ma chère . Sie führt ins Haupthaus.« Mamma Louisa zeigte auf eine zweite Tür auf der anderen Seite des Zimmers.
    Jenny kehrte um und blieb noch einmal stehen. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Wenn Sie nicht im rechten Augenblick gekommen wären – keine Ahnung, was geschehen wäre.«
    »Doch, das wissen Sie«, erwiderte die ältere Frau. »Sie wünschen nur, Sie wüssten es nicht.«

7. Kapitel
    J enny hielt jede Einzelheit ihrer Begegnung – bis auf den Namen des gestaltwandelnden Doktors – in ihren passwortgeschützten Dateien fest und blickte dabei ständig auf die Uhr. Vielleicht wäre es besser, dachte sie, vorsichtshalber meine Passwörter noch jemand anderem anzuvertrauen, für den Fall, dass mir etwas passiert. Für den Fall, dass Mamma Louisa recht behält und Samuel ein Killer ist.
    Sie schloss die Augen und kämpfte gegen das Frösteln an, das sie bis ins Mark erschaudern ließ. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Samuel, den Mann, mit Augen, die brannten vor Erregung, Leidenschaft und Hunger – nach ihr. Und dann sah sie den Wolf, der mit gefletschten Zähnen vor ihr stand und dessen Augen von einer völlig anderen Art von Hunger brannten.
    Was war real? Was war wahr? Konnten beide wirklich in einem einzigen Lebewesen vereint sein? In einem Mann? War es ein ständiger Kampf – das Tier gegen den Menschen? Würde einer irgendwann den anderen besiegen? Und wenn ja, wer würde dann den Kampf gewinnen?
    Sie musste es wissen. Nicht nur, weil es ihre Arbeit war, ihr Lebenswerk, sondern auch weil … ihr etwas an Samuel lag. Und vielleicht ergab das keinen Sinn, und vielleicht war es auch nur so, weil sie ihm gerade erst begegnet war und all das auf nicht mehr basierte als der stärksten Anziehung, die sie je bei irgendeinem Mann empfunden hatte. Oder möglicherweise war es auch mehr als das. Samuel hatte ihr gesagt, dass da etwas in ihr war, das wiederum etwas in ihm erkannte, und irgendwie … fühlte es sich tatsächlich so an, als stimmte das.
    Als sie alle Daten eingegeben und alles, was sie gesehen hatte, so detailliert beschrieben hatte, wie sie konnte, zog sie sich um und tauschte ihr Kleid gegen bequeme Jeans und ein geripptes, hellblaues, ärmelloses T-Shirt aus. Dazu zog sie dicke Socken und feste Wanderschuhe an.
    Dann nahm sie ihren zuverlässigen alten Rucksack aus dem Schrank und überprüfte seinen Inhalt. Die gute, superschnelle Kamera mit dem hochempfindlichen Film, Wasserflaschen, Kompass und Taschenlampe. Das Gipsabdruck-Set, Plastiktüten und Teströhrchen für Proben, Pinzette und Klebeband. Und das Wichtigste überhaupt – die Waffen. Eine, die nur zur Betäubung diente, hatte Jenny schon bei der Hand, aber die andere befand sich in ihrem Aktenkoffer und war durch ein Zahlenkombinationsschloss geschützt.
    Sie öffnete das Schloss und nahm den Revolver aus dem Koffer, klappte den Zylinder auf und überprüfte die sechs Patronen, die sie extra für sich hatte anfertigen lassen. Während die Gehäuse mit ihrem Kupferton noch ganz normal aussahen, bestanden die Spitzen der Geschosse – die Teile, die tatsächlich auf ein Ziel zuflogen, wenn die Waffe abgefeuert wurde –, aus purem Silber.
    Jenny ließ den Zylinder wieder einrasten, steckte die Waffe in die am leichtesten erreichbare Seitentasche ihres Rucksacks und wollte ihn sich gerade auf den Rücken hieven, als sie noch einmal innehielt. Fast hätte sie Mamma Louisas Gris-Gris -Beutel vergessen. Schnell hob sie ihn vom Tisch auf und steckte auch ihn noch in den Rucksack. Endlich zufrieden, verließ sie ihre Suite und das Haus.
    Lange vor Tagesanbruch hatte Jenny sich Zugang zu Samuel La Roques Blockhütte verschafft. Die Tür war verschlossen gewesen, aber sie hatte keine Gewissensbisse einzubrechen, zumal sie mehrmals angeklopft und genug Lärm verursacht hatte, dass er zur Tür gekommen wäre, hätte er sich im Haus befunden. Sie brach durch ein Seitenfenster ein, an dem sie nur eine kleine Glasscheibe zerbrach und dann hineingriff, um den Fensterriegel innen zu öffnen. Bevor sie jedoch einstieg, pfiff und rief sie nach Mojo, dem großen Wolfshund des

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