Heißes Blut: Anthologie (German Edition)
Himmelbett.
Kaum waren die Decken aus dem Weg, ließ er sich auf die Matratze fallen und drehte sich auf den Bauch, offenbar um Jenny nicht ansehen zu müssen.
Sie deckte ihn behutsam zu. »Glaubst du, dass etwas gebrochen ist? Dass du etwas Ernsteres hast als Schnittwunden und Prellungen?«
Er sagte nichts. Kein Wort.
»Samuel?«
Wieder nichts.
Jenny ging um das Bett herum, beugte sich zu ihm herab, um sein Gesicht sehen zu können, und beobachtete das langsame, gleichmäßige Heben und Senken seines breiten Rückens bei jedem seiner Atemzüge. Behutsam streckte sie eine Hand aus und strich ihm sanft das dunkle Haar zurück.
»Samuel?«
Sie wusste nicht, was ihm zugestoßen war, doch sie konnte es sich vorstellen. Wahrscheinlich war die Verhaltensweise eines Wolfes, wenn er jagte oder auch nur herumtollte, körperlich sehr anstrengend für einen Menschen. Die Zweige und Äste, die das Fell eines Tieres peitschten, würden bei einem Menschen Prellungen und Striemen hinterlassen.
Aber es schien, als wäre mehr als das geschehen. Es sah so aus, als wäre er einer mit Peitschen und Knüppeln bewaffneten Bande Sadisten in die Arme gelaufen. Als wäre er fast totgeschlagen geworden.
Als sie sich seufzend aufrichtete, spürte sie Mojos Kopf an ihrem Bein, und blickte auf das Tier herab, das traurig zu ihr aufschaute und winselte. »Mach dir keine Sorgen, Mojo«, sagte sie tröstend und streichelte dem Wolfshund den Kopf. »Ich werde ihn nicht allein lassen, falls es das ist, was du wissen willst.«
Das Tier schien erleichtert zu sein, denn sein Unterkiefer klappte herab, und es ließ die Zunge heraushängen, was fast so etwas wie ein Hundelächeln war.
Jenny ging in das angrenzende Badezimmer, wo sie Waschlappen, Handtücher, Seife und ein paar antiseptische Salben fand. Sogar eine Tube mit einem altmodischen Liniment war da. Sie brachte alles ins Schlafzimmer und legte es auf den Nachttisch. Dann lief sie in die Küche und durchstöberte die Schränke, bis sie eine große Schüssel fand, die sie mit heißem Wasser füllte.
Die Schüssel nahm sie mit ins Schlafzimmer, wo sie sie auf einen Stuhl stellte und ein keimtötendes Mittel hineingab, bis das Wasser eine gelblich braune Färbung annahm. Dann setzte Jenny sich zu Samuel auf die Bettkante. Als sie die Decken zurückschlug, fiel ihr Blick auf die Kratzer und Schnittwunden an Samuels Rücken, und sie schüttelte den Kopf. Nachdem sie den Waschlappen in das heiße Wasser getaucht und ihn ausgedrückt hatte, tupfte sie langsam und sehr behutsam seinen Rücken ab.
Neben zahlreichen Schnitten, Kratzern und Striemen hatte er dort auch ein paar winzige Einstiche, und sie fand sogar noch einen Dorn, der aus einem von ihnen herausschaute. Das verzögerte ihre Arbeit. Jenny hielt inne, um eine Pinzette aufzutreiben, mit der sie den Dorn entfernte, und dann musste sie dafür sorgen, dass genug von dem antiseptischen Mittel in die winzige Wunde gelangte, die er hinterließ.
Nachdem sie einen Bereich seines Körpers gereinigt hatte, gab sie Salbe auf die Kratzer und Schnittwunden und verband die größeren Verletzungen dann noch. Auch jede Prellung versorgte sie, indem sie sie vorsichtig mit Liniment einrieb.
Als sie mit Samuels Rücken, Schultern und Armen fertig war, machte sie bei den unteren Körperteilen weiter. Selbst sein Po hatte Verletzungen davongetragen, zum größten Teil jedoch nur Prellungen, die sie genauso gewissenhaft, wenn auch vielleicht nicht ganz so ruhig versorgte. Samuel hatte einen perfekt geformten Po, so rund und hart, dass sie nicht anders konnte, als ihn zu streicheln, was Samuel beim Waschen ohnehin nicht auffallen würde, und wenn doch, dann war es ihr egal.
Er fühlte sich gut an. Sie mochte das Gefühl seiner glatten, gebräunten Haut und der ausgeprägten Muskeln unter ihren Händen.
Schließlich arbeitete sie sich zu seinen Füßen weiter, deren Sohlen kein schöner Anblick waren. Es gab nichts Empfindlicheres als die Sohle eines Männerfußes. Na ja, fast nichts.
Sie befasste sich so lange mit seinen Füßen, dass sie sich in einem schon fast tranceartigen Zustand verlor beim Versorgen, Streicheln und Massieren von Samuels Füßen.
Im Anschluss daran drehte sie ihn, so vorsichtig sie konnte, auf den Rücken und begann wieder von vorn. Und sich mit seiner Vorderseite zu beschäftigen war sogar noch interessanter, aufreizender und erregender als alles andere bisher. Zunächst fuhr sie mit dem Waschlappen, dann mit den Händen
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