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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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und sogar die Knöchel. Jedes Stückchen unbedeckter Haut wurde einer genauen Prüfung unterzogen.
    »Wonach suchen Sie?«
    »Nach dem Mal des Wolfes.« Sie nickte, als wäre sie mit dem Ergebnis ihrer Untersuchungen zufrieden. »Ihr Kleid ist hier zerrissen. Lassen Sie mich besser auch noch die Haut darunter sehen.«
    Jenny wusste nicht, warum sie so bereitwillig gehorchte, aber zu ihrem eigenen Erstaunen regte sich kein Widerspruch in ihr. Sie streifte den Träger des Kleides ab und entblößte unter Mamma Louisas aufmerksamem Blick die Schulter.
    Schließlich nickte die Frau. »Nichts zu sehen. Das ist gut. Sie sind unverletzt davongekommen.« Sie blickte Jenny in die Augen. »Der Wolf hat Ihnen also nichts angetan.«
    »Aber das war kein gewöhnlicher Wolf, nicht wahr, Mamma Louisa?«
    Die Frau wandte den Blick so schnell zur Seite, dass Jenny wusste, dass sie sie belügen würde. »Was hätte er denn sonst sein sollen?«
    »Ein Werwolf. Der loup garou .«
    »Jedes Kind weiß, dass es so etwas nicht gibt.«
    »Doch Sie wissen es besser, nicht?«
    Mamma Louisa ging kommentarlos zu ihrem Altar und öffnete den Schrank darunter. Jenny erhaschte einen Blick auf Glasgefäße, die mit Kräutern, Wurzeln und etwas anderem gefüllt waren, das sie nicht bestimmen konnte.
    »Sie hatten den Wolf vorher schon gesehen, nicht wahr? Sie wissen Bescheid darüber.«
    Die ältere Frau zuckte mit den Schultern, während sie einige der Gefäße aus dem Schrank nahm und auf den Altar stellte. »Ich weiß so manches.«
    »Werden Sie es mir sagen? Was Sie wissen, meine ich?«
    Mamma Louisa straffte sich, und als sie den Schrank schloss, hielt sie einen kleinen roten Beutel wie den ihren in der Hand. Nur war dieser leer. »Es gibt Dinge, die man besser ruhen lässt, ma chère «, sagte sie und öffnete ihre Glasgefäße, um ein wenig von diesem und jenem herauszunehmen und in den roten Beutel fallen zu lassen. Nachdem sie noch einen glänzenden schwarzen Stein hinzugefügt hatte, zog sie den Beutel zu und verknotete das Band. Dann skandierte sie etwas in einer Sprache, die Jenny nicht verstand. Dabei hielt sie die Hände über den Beutel und flüsterte etwas, das wie »ah-sag, ah-sag, ah-sag« klang. Schließlich kam sie mit dem Beutel zu Jenny und drückte ihn ihr in die Hand. »Der ist für Sie. Tragen Sie ihn immer bei sich, und vergessen Sie ihn nie! Er wird den Wolf fernhalten.«
    Jenny blickte auf den Beutel herab. »Und was ist, wenn ich ihn nicht fernhalten will?« Sie erhob den Blick wieder zu Mamma Louisas. »Ich bin hergekommen, um den Werwolf zu finden, um zu beweisen, dass er existiert. Das kann ich nicht, wenn ich ihn nicht mehr sehe.«
    »Sie haben den Wolf mit eigenen Augen gesehen, ma chère . Was für Beweise brauchen Sie denn noch?«
    »Fotografien«, erwiderte sie schulterzuckend. »Eine Probe von seinem Fell oder seinem Blut. Einen Fußabdruck.« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich den Kadaver eines seiner Beutetiere fände – irgendetwas, woran er gefressen hat –, könnte ich anhand des Speichels vielleicht eine DNS-Probe vornehmen lassen.«
    »Hm«, sagte Mamma Louisa nachdenklich. »Wenn er Sie tötet, lässt er ja vielleicht ein bisschen Spucke auf Ihren Überresten zurück?«
    »Er wird mich nicht töten.«
    »Er ist ein Wolf. Es liegt in seiner Natur, zu jagen und zu töten.«
    »Aber er ist auch ein Mensch.«
    Mamma Louisa blinzelte, doch diesmal wandte sie den Blick nicht ab. »Sagt Ihnen das Ihre Wissenschaft?«
    »Nein. Meine Wissenschaft sagt mir, dass das unmöglich wäre. Aber ich habe es selbst gesehen. Ich habe gesehen, wie er sich verwandelt hat …«
    »Dann wissen Sie also, wer er ist? Der loup garou? «
    Diesmal war es Jenny, die Mamma Louisas Blick auswich. »Sie meinen, Sie wissen es nicht?«
    »Ich bin eine mächtige Frau. Was ich weiß, bringt mich nicht in Gefahr. Was Sie wissen, könnte sehr wohl gefährlich für Sie werden. Er ist ein Killer, ein Raubtier.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass er schon einmal Menschen angefallen hat?«
    Mamma Louise zuckte mit den Schultern. »Es ist so, wie ich sagte. Es liegt in der Natur des Wolfs, zu jagen und zu töten.«
    »Aber nicht in der Natur des Menschen.«
    Die ältere Frau zog eine Braue hoch. »Dann wollen Sie dieses Ding also für harmlos halten?«
    »Ich will nur die Wahrheit wissen, bevor ich einen Menschen als Killer bezeichne.«
    »Diese Denkweise wird Sie nur zu seinem nächsten Opfer machen, Kind. Nehmen Sie den Gris-Gris .«
    »Den

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