Heißes Eis
hinein stößt, meine Labien und meine Perle feurig umspielt, mich liebt und leidenschaftlich begehrt. Ich muss meine ganze Energie aufwenden, um keine Laute der Lust dabei auszustoßen. Ich schließe überwältigt die Augen fühle den Orgasmus heranrollen und pochend über mich hereinbrechen.
Oh nein! Ich bin verrückt! Das geht doch nicht!
Plötzlich kommt mir ein erschreckender Gedanke.
Schläft Ben wirklich, oder stellt er sich vielleicht nur schlafend?
Ich muss hier weg, aus diesem Bett, dass er, falls er tatsächlich schläft, nichts von unserem intimen Beisammensein bemerkt.
Ben stöhnt unwillig, als ich mich aus seinen Armen befreie. Ich hoffe inständig, dass er jetzt nicht aufwacht. Als ich aus dem Bett klettere, sehe ich ihn noch einmal an und bin mir sicher, dass er tatsächlich tief und fest schläft. Ich atme erleichtert durch und verschwinde rasch mit meinen Klamotten im Bad, wo ich meine Morgentoilette erledige.
Verdammt! Ich habe mit Ben in geradezu intimer Nähe geschlafen und bin in seinen Armen gekommen!
Gibt es da noch einen Unterschied zum Fremdgehen? Ich habe das wirklich nicht gewollt, aber ich fühle mich meinen Gefühlen so machtlos ausgeliefert und die Gewissensbisse scheinen mich schier zu zerfressen. Ich verbringe eine gefühlte Ewigkeit im Bad, um meine Emotionen wieder unter Kontrolle zu bringen. Ben ist nur ein Freund und ich muss wieder auf diese Ebene zurück kehren. Ben und Tom sind nicht nur Freunde, sondern auch wichtige Geschäftspartner. Auf keinen Fall darf ich das zerstören, von der Freundschaft zu Tine ganz zu schweigen. Ich atme tief durch und kehre fertig angezogen wieder ins Schlafzimmer zurück. Ben reibt sich gerade verschlafen die Augen und als er mich sieht, zuckt er erschrocken zusammen. Wahrscheinlich hatte er ganz vergessen, dass ich heute hier geschlafen habe.
«Na, hast du von Emma geträumt?», necke ich ihn.
«Nein, von Briefbeschwerern!», kontert er zurück.
«Briefbeschwerer ist dann wohl das Synonym für alles, wofür du keinen genial witzigen Einfall hast!»
«Haargenau erfasst, Sanne! Wie hast du geschlafen in meinem Bett?»
Die Bilder von meinem Erwachen drängen sich unwillkürlich wieder in mein Bewusstsein, aber ich schiebe sie energisch beiseite.
«Da kann ich nur antworten mit 'Briefbeschwerer'!»
Wir lachen gemeinsam und ich muss schon wieder schmerzlich feststellen, dass mir das Lachen und Feixen mit Ben extrem gut gefällt.
Nach dem Frühstück im Hotel, zu dem sich Emma gar nicht erst blicken lässt, fahren wir mit dem Bus zur Flaniermeil e – 'La Rambla' oder auch 'Las Ramblas' genannt.
Der Reiseleiter erklärt etwas zur Entstehung, bevor wir aussteigen:
«Die Rambla in Barcelona war ursprünglich ein Flussbett, woher auch der Name stammt: auf Arabisch bedeutet 'rambla' nämlich 'sandiger Boden'. Das Flussbett markierte damals die Stadtgrenze. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde dann eine Art Promenade angelegt. Neben Straßencafés und Geschäften haben sich hier unzählige Straßenkünstler angesiedelt. Die etwa 1,2 Kilometer lange Straße endet am Meeresufer.»
Ben steigt nach mir aus dem Bus und stolpert beinahe in mich hinein, als ich abrupt stehen bleibe. Am Straßenrand baut sich eine gruselige Statue mit riesenhaften fledermausartigen Flügeln auf. Von dem metallisch wirkenden Kopf ragen zwei lange Hörner in den Himmel. Der gesamte mit Dornen gespickte Körper schimmert in einem bronzenen Glanz. Ich gehe fasziniert auf die Statue zu, um sie zu berühren. Da erwacht sie plötzlich zum Leben, bäumt sich auf und umschließt mich mit ihren riesenhaften Flügeln. Ich kreische erschrocken und flüchte panisch. Erst beim zweiten Hinsehen ist mir natürlich klar, dass es sich um einen Straßenkünstler handelt, der sich in eine dieser lebendigen Statuen verwandelt hat.
Ben und einige Passanten waren stehen geblieben und lachen mich jetzt dafür aus, dass ich auf die Verkleidung reingefallen bin. Ich lächle beschämt, um kein Spielverderber zu sein, aber insgeheim ärgere ich mich, dass ich dem Mann so naiv auf den Leim gegangen bin.
Wir entdecken noch mehr Künstler, die Statuen imitieren und die Passanten mit plötzlichen Bewegungen erschrecken. Zum Glück bin ich dieses mal vorgewarnt. Andere Schausteller führen Kunststücke auf und natürlich gibt es hier zahllose Maler, vor allem Porträtmaler. Das wäre vielleicht ein nettes Geschenk für Tom, denke ich und es kommt mir seltsam vor, dass sich meine Gedanken
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