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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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»In letzter Zeit habe ich das merkwürdige Gefühl, gelegentlich verfolgt zu werden. Drehe ich mich jedoch um, ist niemals jemand zu sehen. Das ist sehr beunruhigend.«
    »Warum sollte Ihnen jemand folgen?«
    »Woher in aller Welt soll ich das wissen?« Glenthorpe sprach viel zu laut und betont. Er zuckte angesichts der Lautstärke seiner eigenen Stimme zusammen und fuhr leiser fort: »Aber er ist da. Ich spüre es bis auf die Knochen.«
    »Wer ist denn dieser Mann, von dem Sie annehmen, dass er Sie verfolgt?«, erkundigte sich Artemas teilnahmslos.
    »Sie werden dem keinen Glauben schenken, aber ich denke, es ist...« Glenthorpe brach ab.
    »Wer?«, hakte Artemas höflich nach.
    »Es ist nicht leicht zu erklären.« Glenthorpes Hände zuckten auf dem Sitz. »Das geht auf etwas zurück, das vor ein paar Jahren vorgefallen ist. Etwas mit einer jungen Frau.«
    »Verstehe.«
    »Sie war nur eine Schauspielerin, wissen Sie. Niemand
    von Rang.« Glenthorpe schluckte schwer. »Etwas Schreckliches ist passiert. So etwas hatte ich natürlich überhaupt nicht beabsichtigt. Die anderen meinten, es wäre sicherlich amüsant. Sie sagten, das Mädchen würde sich lediglich zieren und sich rar machen. Doch das stimmte nicht, wissen Sie.«
    »Was ist denn vorgefallen?«, fragte Artemas wie beiläufig.
    »Wir haben sie an einen abgelegenen Ort gebracht.« Glenthorpe rieb sich die Nase am Rücken seines Handschuhs. »Wir dachten, wir würden alle zusammen etwas Spaß haben. Aber sie ... hat sich gegen uns gewehrt. Ist weggerannt. Es war nicht unsere Schuld, dass sie ... ach, lassen wir das. Die Sache ist die, dass ich bei der ganzen Sache gar nicht beteiligt war. Die anderen haben sie sich genommen, doch als ich an der Reihe war, konnte ich nicht, wenn Sie mich verstehen. Zu viel getrunken. Vielleicht aber lag es auch an der Art, wie sie mich angesehen hat.«
    »Wie hat sie Sie denn angesehen?«
    »Als ob sie uns einen Fluch auferlegen wollte. Sie sagte, wir würden alle noch bezahlen müssen. Das war natürlich Unsinn. Mir aber war klar, dass die anderen sich irrten. Sie machte keinen Spaß. Sie wollte keinen von uns. Ich ... ich habe nur ... ich konnte es einfach nicht über mich bringen.«
    »Aber Sie waren in jener Nacht mit dabei.«
    »Ja, aber nur, weil die anderen mich mitgeschleppt hatten. Es gehört nicht zu jenen Dingen, die mir Spaß machen, wissen Sie. Ich bin nicht ... ich will sagen, mein Naturell ist nicht so ... körperlich wie das anderer Männer.« Glenthorpe wand sich erneut. »Wie dem auch sei, ich habe irgendeine Entschuldigung gefunden. Die anderen lachten mich aus, aber das war mir gleichgültig. Ich wollte nur weg. Doch dem Mädchen gelang es, freizukommen. Sie rannte in die Nacht hinaus. Dann hatte sie einen Unfall, sie ist gestürzt.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich?« Glenthorpe machte ein entsetztes Gesicht. »Nun,
    nichts. Gar nichts. Das ist es doch gerade, was ich zu erklären versuche. Es gibt überhaupt keinen Anlass, weswegen er mich verfolgen sollte. Ich habe sie überhaupt nicht angerührt.«
    »Wer ist Ihnen denn hinterher?«
    »Sie sagte ...« Glenthorpe fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und rieb sich erneut die Nase. »Sie sagte, ihr Geliebter würde uns alle umbringen für das, was wir ihr angetan hätten. Doch das war vor fünf Jahren. Vor fünf langen Jahren. Ich dachte, die Sache sei vorbei und vergessen.«
    »Und jetzt sind Sie sich nicht mehr so sicher?«
    Glenthorpe zögerte und schob eine Hand in die Tasche. Dann kramte er eine Taschenuhr mit einem an einer Goldkette baumelnden Siegel hervor. »Vor ein paar Monaten habe ich dieses hier erhalten. Es lag einfach so vor meiner Tür.«
    Artemas warf einen Blick auf das goldene Siegel mit dem Emblem eines sich aufbäumenden Hengstes. »Was ist dabei?«
    »Meiner Meinung nach hat er es mir zugesandt. Derjenige, von dem sie sagte, dass er sie rächen würde.«
    »Warum sollte er das tun?«
    Glenthorpe rieb sich die Nase. »Ich habe das unangenehme Gefühl, dass er mit mir spielt. So wie es eine Katze mit einer Maus macht, verstehen Sie? Aber es ist nicht fair.«
    »Warum nicht?«
    » Weil wir zu dritt waren. Und ich war der Einzige, der ihr nichts angetan hat.« Glenthorpe ließ sich auf seinem Sitz zurückfallen. »Ich war der Einzige, der sie nicht angerührt hat.«
    »Aber Sie waren in jener Nacht mit dabei, nicht wahr?«
    »Ja, aber ...«
    »Sparen Sie sich weitere Erklärungen, Glenthorpe. Sie interessieren mich nicht. Vielleicht

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