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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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der
fünfziger Jahre war klein, es hatte lediglich fünf Zimmer, und war im Hinblick
auf den Verkauf modernisiert und renoviert worden. Der vorherige Besitzer hatte
gute Arbeit geleistet. Die vordere Veranda erstreckte sich entlang der gesamten
Front des Hauses. Eine Schaukel lockte die neuen Bewohner nach draußen, um das
schöne Wetter zu genießen. Zwei Deckenventilatoren zu jeder Seite der Terrasse
stellten sicher, daß die Hitze nicht unerträglich wurde. Im Haus selbst war
jedes Zimmer ebenfalls mit einem Ventilator an der Decke ausgestattet. Die
beiden Schlafzimmer waren gleich groß, also hatte sie sich für das dem Garten
zugewandte entschieden und das andere als Büro eingerichtet. Es gab nur ein
Badezimmer. Aber da sie das Haus allein bewohnte, würde ihr das keinerlei
Probleme bereiten. Wohn- und Eßzimmer waren schön, aber das Schönste überhaupt
war die Küche. Sie war offenbar bereits einige Jahre zuvor umgebaut worden,
denn niemand hätte sich allein für den Verkauf eine solche Mühe gegeben, wenn
eine einfachere Küche denselben Kaufpreis erzielen konnte. Hier hatte jemand
gewohnt, der das Kochen liebte. Der Herd hatte sechs Flammen, eine eingebaute
Mikrowelle und einen ganz normalen Backofen.
Ein vom Boden bis an die Decke reichender Schrank bot ausreichend Platz, um
Vorräte für ein ganzes Jahr zu verstauen. Statt einer zentralen Arbeitsinsel
stand mitten im Raum eine Fleischerplatte, die ausreichend Platz für jedes
kulinarische Abenteuer bot. Faith kochte zwar selbst nicht besonders gern, aber
die Küche gefiel ihr. Das ganze Haus gefiel ihr ausgesprochen gut. Zum ersten
Mal würde sie in einem Haus leben, das ihr auch gehörte. Ihre bisherigen Wohnungen
hatte sie gemietet. Dieses Haus aber gehörte ihr. Sie hatte jetzt ein
wirkliches Zuhause.
    Glückselig fuhr sie nach Prescott, um dort Lebensmittel
einzukaufen. Ihr erster Gang jedoch galt dem Rathaus, wo sie ein Nummernschild
für Louisiana und einen entsprechenden Führerschein beantragte. Dann ging sie
einkaufen. Es bereitete ihr innerlich viel Vergnügen, jetzt ohne Rücksicht auf
die Preise in genau dem Laden einzukaufen, dessen Besitzer sie früher mit den
Augen verfolgt hatte, damit sie nicht ohne zu zahlen irgend etwas in ihre
Tasche gleiten ließ. Morgan war sein Name, Ed Morgan. Sein jüngster Sohn war in
Jodies Klasse gewesen.
    Genüßlich suchte sie Früchte und Gemüse aus, packte alles einzeln
in Plastiktüten und verschloß diese mit einem grünen Klebeband. Ein
grauhaariger Mann kam mit beschmutzter Schürze und einem Bananenkorb beladen
aus dem Vorratsraum und fing an, das fast leere Regal zu füllen. Er blickte kurz
zu ihr auf. Seine Augen weiteten sich ungläubig.
    Obwohl sein Haar jetzt viel schütterer war und seine Farbe
verloren hatte, erkannte Faith doch mühelos den Mann, an den sie gerade gedacht
hatte. »Guten Tag, Mr. Morgan«, sagte sie freundlich und schob ihren Wagen an
ihm vorbei. »Wie geht es Ihnen?«
    »R-Renee«, stotterte er. Etwas in seinem Tonfall beim Aussprechen
des Namens ihrer Mutter ließ Faith innerlich erstarren. Sie betrachtete ihn
noch einmal. Nicht auch er! Aber warum schließlich nicht? Guy Rouillard hatte
nicht immer zur Verfügung gestanden. Und Renee gehörte nicht zu jenen Frauen,
die sich etwas versagten.
    Ihr Lächeln erstarb, und ihre Stimme wurde kühl. »Nein, nicht
Renee. Ich bin Faith, die jüngste Tochter.« Da hatte sie sich also beleidigen
und wie eine Diebin behandeln lassen müssen, während der Mann, der ihr im
Laden ständig auf die Finger schaute, zu jenem Rudel gehörte, das ihrer Mutter
hinterherjaulte. Sie stieß den Einkaufswagen den Gang entlang. Da der Laden
nicht groß war, konnte sie das Flüstern hören, als er seiner Frau erzählte, wer
sie war. Nicht viel später wurde sie von einem Schatten verfolgt. Sie kannte
den Teenager nicht, der ihr mit schmutziger Schürze hinterherlief und errötete,
als sie ihn ansah. Es war jedoch eindeutig klar, daß er sicherstellen sollte,
daß ihre Waren in den Wagen und nicht in ihre Tasche wanderten.
    Wut flammte in ihr auf, aber sie riß sich zusammen und widerstand
ihrem Impuls, sich zu beeilen. Als sie alles auf ihrer Liste zusammen hatte,
ging sie an die Kasse und lud die Waren auf das Band.
    Als Faith den Laden betreten hatte, hatte Mrs.
Morgan die Kasse bedient. Jetzt jedoch übernahm ihr Mann die Aufgabe, während
seine Frau sie von der kleinen Kammer aus aufmerksam beobachtete. Er
betrachtete die Einkäufe, die sie auf

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