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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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Polizei gehen? Ich komme mit. Wir könnten …“
    „Nein, auf gar keinen Fall!“ Rosalie lachte bitter. „Was meinen Sie, was ich kriegen würde, wenn ich deswegen zur Polizei ginge? Und wenn Sie glauben, dass sich auch nur ein Mensch über eine Hure mit einem blauen Auge aufregen würde, dann sind Sie noch weltfremder, als ich gedacht habe.“
    Darauf wusste Bess nichts zu sagen. Sie zuckte die Schultern. „Na gut, wie Sie wollen.“
    Rosalie zündete sich eine Zigarette an. „Sie haben mir angeboten, mich für ein paar Informationen zu bezahlen, Bess. Für mich steht dieser Deal. Ich kann das Geld gebrauchen, und im Moment muss ich auch nicht arbeiten.“
    „Wunderbar!“ Bess dachte schnell nach. „Wie viel verdienen Sie denn so an einem durchschnittlichen Abend?“
    „Also, abzüglich dessen, was Bobby sich nimmt, sind es im Schnitt etwa fünfundsiebzig Dollar, manchmal auch hundert. Die Zeiten sind leider nicht mehr so rosig, wie sie einmal waren.“
    „Alles klar.“ Bess hielt nach einem Taxi Ausschau. „Wir werden uns unterhalten. Es sieht leider so aus, als gäbe es keine Taxe. Ich wohne etwa zwanzig Blocks entfernt. Würde es Ihnen etwas ausmachen, zu Fuß zu gehen?“
    Rosalie lachte erneut. „Nein, bestimmt nicht. Ich bin schließlich meistens zu Fuß unterwegs.“
    Als sie dann bei Bess zu Hause waren, machte Rosalie zunächst einmal große Augen. Sofort trat sie zu einem der Panoramafenster und schaute hinaus. Tief unter ihr schlängelte sich der East River zwischen den Straßen New Yorks. Von hier oben hatte selbst der dröhnende Verkehr etwas von einer gedämpften Musik an sich. Welch ein Unterschied machte dies zu dem Lärm und Gestank, in dem sie sich normalerweise aufhielt.
    „Oh Mann, so lässt es sich wirklich leben.“
    „Wie wäre es mit einem kleinen Happen zu essen?“ Erleichtert schlüpfte Bess aus ihren Schuhen. „Ich werde den Zimmerservice anrufen und uns etwas bestellen.“
    Beeindruckt ließ sich Rosalie auf einer der Couchs nieder. „Verdienen Sie wirklich so viel mit Ihren Drehbüchern?“
    „Ich verdiene nicht schlecht“, entgegnete Bess ausweichend. Sie ging an ihr Weinregal und wählte schließlich eine der besseren Flaschen aus. „So, jetzttrinken wir erst mal etwas, wenn Sie nichts dagegen haben. Und dann bestelle ich unser Essen. Sie sind nicht zufällig Vegetarierin, oder?“
    Rosalie lächelte amüsiert. „Sie machen wohl Witze!“
    „Prima. Ich brauche nämlich jetzt ein ordentliches Steak.“ Nachdem sie Rosalie das Glas gereicht hatte, rief Bess den Zimmerservice an und gab ihre Bestellung durch.
    „Ich kann mir das aber nicht leisten“, sagte Rosalie, nachdem sie aufgelegt hatte.
    „Machen Sie sich deswegen bitte keine Sorgen. Ich lade Sie ein.“
    „Das lasse ich mir gefallen.“
    Bess nahm im Sessel Platz und legte die Beine hoch. „Ich brauche eine Fachberatung, Rosalie“, sagte sie schließlich. „Wenn Sie sich bereit erklären, mit mir zusammenzuarbeiten, biete ich Ihnen fünfhundert Dollar die Woche an.“
    Rosalie verschluckte sich fast an ihrem Wein. „Fünfhundert Dollar? Nur um Ihnen ein paar Tricks beizubringen?“
    „Nein, nicht nur. Ich möchte, dass Sie mir etwas über die anderen Frauen erzählen. Wie kommt es, dass jemand anschaffen geht? Was sind die Risiken bei diesem Geschäft und was die Vorteile? Und eines ist wichtig – Sie müssen mir die Wahrheit sagen. Ich spüre es sofort, wenn mein Gegenüber lügt.“
    Rosalie sah sie prüfend an. „Das alles wollen Sie für Ihre Serie wissen?“
    „Ja, unter anderem.“ Bess wollte Rosalie nicht zeigen, wie nahe ihr die Sache mit dem blauen Auge ging. Sie war mitschuldig an dem, was geschehen war, und sie würde sich bemühen, es wieder gutzumachen. „Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass Sie sich vielleicht einmal Ferien von Bobby wünschen. Fünfhundert Dollar ist schließlich kein Kleingeld.“
    „Stimmt!“
    Bess nickte. „Gut, wir sind uns einig. Dann können wir ja auch gleich anfangen.“ Sie erhob sich und holte sich Papier, Stifte und ihren kleinen Taperecorder. „Zuerst möchte ich Sie noch einmal daran erinnern, dass unsere Serie tagsüber ausgestrahlt wird. Das heißt, wir können mit Sicherheit nicht alles bringen, was Sie mir erzählen werden. Aber ich brauche dennoch so viele Einzelheiten wie möglich, damit ich mir die Szenerie gut vorstellen kam. Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich Ihnen noch einmal etwas über die Serie erzähle, über die

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