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Held von Garathorm

Held von Garathorm

Titel: Held von Garathorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Flammenlanzenträgern den hinterhältigen Mord begangen hatte.
    Etwa dreißig der nichtmenschlichen Krieger, deren Rüstung und Kleidung verschiedenster Art waren und von denen jeder sich ein wenig vom anderen unterschied, ließen den Toten liegen und machten sich mit finsteren Gesichtern auf den Weg zum Lager nebenan.
    Ilian lächelte, während sie sie beobachtete. Ihre alte Freude an Kampf, Taktik und Strategie kehrte zurück.
    Sie sah die Nichtmenschen gestikulieren, als sie das nächste Lager erreichten. Menschliche Krieger kamen aus den Häusern gerannt und schnallten sich im Laufen die Schwertgürtel um. Ilian wußte, daß Ymryl innerhalb der Lager die Benutzung von Energiewaffen verboten hatte, und daß gerade deshalb dieses Verbrechen besonders schwerwiegend war. Aber sie erwartete nicht, daß es deswegen nun gleich zu einem regelrechten Kampf kommen würde. Sie hatte bemerkt, daß die Disziplin in den Lagern strikt genug war, um Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Gruppen zu verhindern.
    Schwerter aus dem Tragischen Jahrtausend blitzten im Licht der untergehenden Sonne, aber noch wurden sie nicht benutzt. Ein Mann, der ganz offensichtlich der Führer der Nichtmenschlichen war, redete erregt auf den menschlichen Führer des anschließenden Lagers ein. Dann kehrten die Nichtmenschen, begleitet von einer Gruppe der Menschen, in ihr Lager zurück, und alle betrachteten die Leiche. Nun wehrte der Führer des Trupps aus dem Tragischen Jahrtausend sich lautstark gegen die Anschuldigung, einer seiner Männer sei für den Tod des Nichtmenschen verantwortlich. Er erklärte, daß sie, wie ja zu sehen war, alle nur mit Schwertern und Dolchen bewaffnet waren. Aber der Führer der Nichtmenschen ließ sich nicht so leicht beruhigen. Er hegte keinen Zweifel daran, woher der Strahl aus der Flammenlanze gekommen war. Dann deutete der menschliche Führer in die Richtung seines eigenen Lagers, und nun brachen alle nach dorthin auf. Hier wies der Mensch auf ein stabil gebautes Haus, dessen Türen und Fenster mit Vorhängeschlössern gesichert waren. Er schickte einen seiner Leute weg. Als der Mann zurückkam, übergab er seinem Führer einen Ring mit vielen Schlüsseln. Mit einem der Schlüssel öffnete der Führer die Vordertür. Ilian mußte ihre Augen sehr anstrengen, um ins Innere sehen zu können. Wie sie gehofft hatte, war dies tatsächlich das Haus, in dem die Flammenlanzen aufbewahrt wurden. Sich dessen zu vergewissern, war eines der Dinge gewesen, die sie unbedingt hatte tun müssen, ehe sie einen weiteren Schritt ihres Planes unternehmen konnte. Als die beiden Gruppen sich trennten, nicht ohne sich noch mit finsteren Blicken zu bedenken, machten Ilian und ihre kleine Gruppe es sich auf den Zweigen bequem, um die Nacht abzuwarten.
    Sie lagen auf den Ästen über dem Lager der Menschen aus dem Tragischen Jahrtausend, fast unmittelbar über dem Haus mit den Flammenlanzen.
    Ilian gab einem ihrer Begleiter einen Wink. Er nickte und zog einen kostbaren Dolch aus seinem Kittel. Dieser in der Schlacht erbeutete Dolch hatte einem der hochgewachsenen Nichtmenschen gehört. Leise schwang sich der junge Mann durch die Zweige, bis er in ihren Schatten auf der Straße landete. Er mußte fast eine halbe Stunde warten, ehe einer der Menschenkrieger vorbei kam. Er sprang ihn von hinten an, drückte ihm einen Arm um den Hals und hob den Dolch. Dann stieß er ihn seinem Gefangenen ins Fleisch. Der Krieger schrie. Erneut stach der Dolch zu. Der junge Mann wollte nicht sofort töten, sondern einstweilen nur dafür sorgen, daß der Mann schrie - was er auch tat.
    Erst mit dem dritten Stich löschte er sein Leben aus. Noch während der Tote auf den Boden fiel, kletterte der junge Mann bereits ein Haus hoch und sprang von seinem Dach auf die unteren Äste eines der Bäume, und von dort aus zu seinen Kameraden zurück.
    Diesmal kamen die Krieger aus dem Tragischen Jahrtausend herbeigerannt und sammelten sich um den Toten, aus dessen Hals der Dolch eines Nichtmenschlichen ragte.
    Es bestand für sie gar kein Zweifel, wie es geschehen war. Trotz ihrer Unschuld, trotz ihrer Beteuerungen und der Inaugenscheinnahme der gut verschlossenen Energiewaffen, hatten die Nichtmenschlichen sich auf gemeine Weise für ein Verbrechen an ihnen gerächt, das sie gar nicht hatten verüben können.
    Gemeinsam rannten die menschlichen Krieger ins Lager der Nichtmenschlichen.
    Darauf hatte Ilian gewartet. Sie ließ sich auf das Dach des Waffenhauses

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