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Held von Garathorm

Held von Garathorm

Titel: Held von Garathorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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    Sie sangen, während sie immer näher an die Stadt heranritten. Sie sangen die alten Lieder ihres Landes. Fröhliche Weisen waren es, die ihre Liebe für ihre schöne grüne Welt ausdrückten. Sie verstummten auch nicht, als sie die Außenbezirke Virinthorms erreichten und ausfächerten.
    Ymryls Männer hatten sich der Stadtmitte zu eingenistet. In der Nähe des großen Bauwerks, das einst das Heim von Ilians Familie gewesen war und nun zu Ymryls Palast geworden war.
    Ilian bedauerte, daß Ymryl selbst sich nicht in der Stadt befand. Sie konnte es nicht erwarten, sich an ihm zu rächen, wenn ihre Pläne den gewünschten Erfolg brachten.
    Die hundert jungen Garathormer, nun dünn verteilt, hatten ihre Reittiere zurückgelassen und in einem Kreis um die Stadtmitte ihre Posten bezogen. Manche lagen hinter schnell errichteten Barrikaden, andere auf Dächern, während wieder andere in Eingängen kauerten. Fast hundert Flammenlanzen waren auf die Stadt gerichtet, als Ilian auf die breite Hauptstraße hinausritt und rief:
    „Ergebt Euch im Namen Königin Ilians!"
    Ihre Stimme klang laut und stolz.
    „Ergebt Euch, Krieger Ymryls! Wir sind zurückgekehrt, um unsere Stadt zu befreien."
    Die paar Invasoren auf den Straßen drehten sich überrascht um und griffen nach ihren Waffen. Männer waren es in verschiedenartigster Kleidung, in allen Arten von Rüstungen; Männer der unterschiedlichsten Gestalten; Männer, deren ganzer Körper mit Haaren bedeckt war; Männer, die völlig haarlos waren; Männer mit vier Armen oder vier Beinen; Männer mit Tierschädeln; Männer mit buschigen Schweifen, oder Hörnern, oder behaarten Ohren; Männer mit Hufen statt Füßen; Männer mit grüner, blauer, roter oder schwarzer Haut; Männer mit bizarren Waffen; Männer, die mißgestaltet waren; Männer, so klein wie Zwerge, und andere, so groß wie Riesen; Hermaphroditen; Männer mit Flügeln oder durchsichtiger Haut. Sie alle eilten auf die Straße, sahen Königin Ilian von Garathorm - und lachten.
    Ein Krieger mit orangefarbigem Bart, der bis zum Gürtel reichte, rief laut:
    „Ilian ist tot! Und das wirst auch du sein, noch ehe die nächste Minute um ist."
    Als Antwort hob Ilian ihre Flammenlanze, drückte auf den Juwelenknopf, und der rote Strahl brannte ein Loch in die Stirn des Höhnenden. Sofort warf ein hundeköpfiger Soldat eine heulende Scheibe, die Ilian im letzten Augenblick mit dem kleinen Schild an ihrem rechten Arm abwehren konnte. Sie wirbelte ihr Pferd herum und nahm Deckung. Auch die Verteidiger hinter ihr suchten Deckung, als die roten Strahlen aus allen Richtungen auf sie zuschossen.
    Rund eine Stunde wütete der Kampf. Beide Seiten benutzten Energiewaffen, während Katinka van Bak von Garathormer zu Garathormer ritt und Anweisung erteilte, den Ring enger zu schließen, damit die Verteidiger auf ein möglichst kleines Gebiet konzentriert waren. Sie befolgten ihren Rat, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten, denn obgleich der Feind über weniger Energiewaffen verfügte, hatte er doch größere Erfahrung in ihrem Einsatz.
    Ilian kletterte auf ein Dach, um einen Überblick über die Schlacht zu gewinnen. Sie hatte schon zehn ihrer Leute verloren, der Feind hingegen viel mehr. Sie zählte mindestens vierzig Tote. Aber offenbar formierten die Fremden sich nun zu einem Gegenangriff. Viele hatten sich auf ihre verschiedenartigen Reittiere, darunter ein paar eroberte Vayna geschwungen.
    Ilian kletterte wieder hinunter und suchte nach Katinka van Bak.
    „Sie planen offenbar einen Durchbruch, Katinka!" erklärte sie.
    „Dann müssen wir sie aufhalten!"
    Ilian stieg auf ihren Vayna. Der langbeinige Vogel krächzte, als sie ihn herumschwang, und rannte zu dem Haus, in dem Jhary hinter einem zum Hauptplatz führenden Fenster Stellung bezogen hatte.
    „Jhary! Sie greifen an!" rief sie.
    Und schon kam ein Trupp Kavalleristen mit lautem Schlachtgeheul die Straße entlang. Einen Augenblick schien es Ilian, als müsse sie sich ihnen allein stellen.
    Sie hob ihre Flammenlanze und drückte auf den Knopf. Rubinrote Strahlen schossen heraus und schnitten durch die Leiber der vordersten Reiter. Sie stürzten leblos von ihren Tieren und behinderten so die Nachfolgenden, wodurch der Sturm an Wucht verlor.
    Aber Ilians Lanze war nun so gut wie nutzlos. Der Strahl flackerte und war so kraftlos, daß er kaum die Haut der Krieger versengte.
    Ilian warf die Lanze von sich, zog ihr schmales Schwert und nahm ihr Jagdmesser in die Hand, die die

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