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Held von Garathorm

Held von Garathorm

Titel: Held von Garathorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Zügel hielt, dann trieb sie ihr Vayna vorwärts. Die flammende Standarte hinter ihr im Sattel knisterte und prasselte, als sie mit zunehmender Schnelligkeit dahinritt.
    „Für Garathorm!" rief sie.
    Ein Jubel erfüllte sie - ein düsterer, schrecklicher Jubel.
    „Für Pyran und Bradne!"
    Ihr Schwert stach in das durchsichtige Fleisch einer gespenstischen Kreatur, die mit stählernen Klauen nach ihr zu greifen versuchte.
    „Für die Rache!"
    O wie süß sie war, diese Rache! Wie befriedigend! So nahe war Ilian dem Tod, und doch fühlte sie sich lebendiger als je zuvor. Ja, das war ihr Los - das Schwert in der Schlacht zu schwingen, zu kämpfen, zu töten!
    Und während sie kämpfte, war ihr, als focht sie nicht allein diese Schlacht, sondern Tausende andere Schlachten gleichzeitig. Und in jeder hatte sie einen anderen Namen, aber die wilde, grimmige Begeisterung war in allen die gleiche.
    Um sie herum brüllte und heulte der Feind, Rüstungen klirrten, und ein Dutzend Schwerter suchte sie gleichzeitig, aber sie lachte nur.
    Und ihr Gelächter war eine mächtige Waffe. Es ließ das Blut ihrer Gegner stocken. Es erfüllte sie mit lähmendem Grauen.
    „Für den Krieger des Schicksals!" hörte sie sich selbst schreien. „Für den Ewigen Helden! Für den Kampf ohne Ende!" Die Bedeutung dieser Worte war ihr nicht klar, obgleich sie wußte, daß sie sie schon oft zuvor gerufen hatte und sie immer wieder rufen würde, ob sie nun diese Schlacht überlebte oder nicht.
    Nun kamen auch ihre eigenen Leute von überall herbei. Sie sah Jhary-a-Conels gelben Gaul mit den Hufen um sich schlagen und feindliche Krieger niedertrampeln. Das Pferd schien übernatürlich intelligent. Was es tat, war nicht aus Panik geboren, kein wildes Aufbäumen und Umsichstoßen. Das Tier kämpfte gezielt mit seinem Herrn. Und es grinste! Es hatte die mächtigen gelben Zähne gefletscht, und seine gelben Augen funkelten, während sein Reiter grinsend um sich hieb.
    Und da war Katinka van Bak. Kühl, methodisch und unerschütterlich ging sie ihrem selbsterkorenen Handwerk nach. Mit einer Hand schwang sie eine doppelschneidige Streitaxt, mit der anderen eine eisendorngespickte Keule, die sie in diesem Handgemenge für wirkungsvoller hielt als das Schwert. Sie trieb ihr kräftiges Roß tief in das Schlachtgewühl und tat, was zu tun war. Im Gegensatz zu Ilian und Jhary lächelte Katinka nicht, denn der Kampf erweckte keine besonderen Gefühle in ihr. Er gehörte für sie zu ihrer Arbeit.
    Ilian staunte selbst über die Begeisterung, die sie erfüllte. Ihr ganzer Körper prickelte davon. Sie hätte eigentlich müde sein müssen, aber statt dessen fühlte sie sich munterer als je zuvor.
    „Für Garathorm! Für Pyran! Für Bradne!"
    „Für Bradne!" echote eine Stimme hinter ihr. „Und für Ilian!"
    Lyfeth von Ghant, die jetzt unmittelbar hinter ihr ritt, schwang ihr Schwert mit einer Mischung aus sorgfältiger Berechnung und wilder Begeisterung, die Ilians nahe kam. Und ganz in der Nähe kämpfte Yisselda von Brass und erwies sich als geschickte Kriegerin, die den Eisendorn ihres Schildes fast genauso wirkungsvoll einsetzte wie ihre Schwertklinge.
    „Was sind wir doch für Frauen!" rief Ilian. „Was sind wir für Kriegerinnen!"
    Sie bemerkte, wie sehr es den Feind verwirrte, als er entdeckte, wie viele Frauen gegen ihn kämpften. Es gab offenbar nur wenige Welten, wo Frauen wie Männer fochten. Auf Garathorm hatte man es nicht gekannt, ehe nicht Katinka van Bak erschienen war.
    Ilian sah, daß Mysenal von Hinn ihr kurz zulächelte, als er mit leuchtenden Augen an ihr vorbei zu einer Gruppe feindlicher Soldaten ritt, deren Rückzug durch Flammenlanzenstrahlen von den Dächern abgeschnitten war.
    Zwei oder drei Häuser hatten durch Treffer der Energiewaffen Feuer gefangen, und Rauch qualmte durch die Straßen. Ilians Augen brannten, als sie hustend und würgend hindurchritt, doch dann hatte sie ihn hinter sich und schloß sich Mysenal im Angriff auf den abgeschnittenen Feind an.
    Obgleich sie nun aus Dutzend kleineren Verletzungen blutete, war Ilian doch unermüdlich. Mit dem Schild stürzte sie einen Reiter vom Pferd, während sie gleichzeitig mit dem Schwert einem grünbepelzten Zwerg ein Ende machte. Als der Zwerg fiel, zog sie eilig die Klinge aus seinem Leib, um eine Axt abzuwehren, die ein Krieger in purpurner Rüstung auf sie geschleudert hatte. Seine spitzen Stahlzähne knirschten, als er mit der Lanze in seiner anderen Hand ausholte. Ilian

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