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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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rote Augen, scharfe Schnäbel und fiese Krallen.
    Percy griff nach dem Kugelschreiber in seiner Tasche. »Diese Dinger kommen mir bekannt vor …«
    »Seattle«, sagte Hazel. »Die Amazonen hatten eins in einem Käfig. Das sind …«
    Dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Die Notbremse kreischte und alle wurden nach vorn geschleudert. Touristen schrien auf und taumelten durch den Mittelgang. Die Monster ließen sich fallen, zerschmetterten das Glasdach des Wagens und der gesamte Zug entgleiste.

XXXIX
    Percy
    Percy wurde schwerelos.
    Vor seinen Augen verschwamm alles. Krallen packten seine Arme und hoben ihn in die Luft. Unter ihm kreischten Räder. Metall zerbrach. Glas zersplitterte. Fahrgäste kreischten.
    Als er wieder etwas erkennen konnte, sah er das Biest, das ihn davontrug. Es hatte den Rumpf eines Panthers – glatt, schwarz und katzenhaft – und die Flügel und den Kopf eines Adlers. Seine Augen leuchteten blutrot.
    Percy zappelte. Die Vorderkrallen des Monsters hatten sich wie Stahlbänder um seine Arme gelegt. Er konnte sich nicht befreien oder nach seinem Schwert greifen und wurde im kalten Wind immer höher getragen. Percy hatte keine Ahnung, wohin das Monster ihn brachte, aber er war ziemlich sicher, dass es ihm dort nicht gefallen würde.
    Er schrie auf – vor allem aus Frustration. Dann pfiff etwas neben seinem Ohr und ein Pfeil ragte aus dem Hals des Monsters hervor. Das Ungeheuer kreischte und ließ los.
    Percy fiel, er krachte durch Zweige, bis er in einer Schneewehe landete. Er stöhnte und schaute in eine kräftige Kiefer hoch, die er soeben zu Kleinholz zerlegt hatte.
    Irgendwie kam er auf die Beine. Offenbar hatte er nichts gebrochen. Frank stand links neben ihm und schoss die Monster ab, so schnell er konnte. Hazel war hinter ihm und schwenkte ihr Schwert gegen jedes Monster, das in die Nähe kam, aber es war ein ganzer Schwarm, der um sie herumflog, mindestens ein Dutzend.
    Percy zog Springflut. Er schnitt einem Monster einen Flügel ab und das Vieh wurde gegen einen Baum geschleudert. Dann spaltete er ein anderes, das zu Staub zerfiel. Aber sie bildeten sich sofort wieder neu.
    »Was sind das für Dinger?«, schrie er.
    »Greife«, sagte Hazel. »Wir müssen sie vom Zug verjagen.«
    Percy sah, was sie meinte. Die Waggons waren umgekippt und die Dächer zersplittert. Touristen taumelten im Schock umher. Percy sah keine ernstlich Verletzten, aber die Greife schossen auf alles zu, was sich bewegte. Das Einzige, was die Sterblichen vor ihnen schützte, war ein leuchtender grauer Krieger in Tarnuniform – Franks Kuschelspartos.
    Percy schaute hinüber und sah, dass Franks Speer verschwunden war. »Hast du deinen letzten Versuch verbraucht?«
    »Ja.« Frank schoss einen weiteren Greifen ab. »Ich musste den Sterblichen helfen. Der Speer hat sich einfach aufgelöst.«
    Percy nickte. Ein Teil von in ihm war erleichtert. Der Skelettkrieger hatte ihm gar nicht gefallen. Ein Teil von ihm war enttäuscht, weil sie jetzt eine Waffe weniger zur Verfügung hatten, aber er machte Frank keine Vorwürfe. Frank hatte das Richtige getan.
    »Dann verlegen wir den Kampf«, sagte Percy. »Weg von den Gleisen!«
    Sie stolperten durch den Schnee und schlugen auf die Greife ein, die sich immer wieder aus Staub neu bildeten, wenn sie getötet worden waren.
    Percy hatte keine Erfahrungen mit Greifen. Er hatte sie sich immer als riesige edle Tiere vorgestellt, wie geflügelte Löwen, aber diese Dinger hier erinnerten ihn eher an eine blutrünstige Jägermeute – fliegende Hyänen.
    An die fünfzig Meter von den Gleisen entfernt hörte der Wald auf. Der Boden war so feucht und sumpfig, dass Percy das Gefühl hatte, über Blasenfolie zu laufen. Frank gingen die Pfeile aus. Hazel keuchte. Percys Schwerthiebe wurden immer langsamer. Ihm ging auf, dass sie nur deshalb noch am Leben waren, weil die Greife sie gar nicht töten wollten. Die Greife wollten sie hochheben und irgendwohin tragen.
    Vielleicht in ihre Nester, dachte Percy.
    Dann stolperte er im hohen Gras über etwas – einen Ring aus Schrottmetall von der Größe eines Traktorrades. Es war ein riesiges Vogelnest – ein Greifennest – und der Boden war ausgelegt mit alten Schmuckstücken, einem Dolch aus kaiserlichem Gold, einem verbeulten Zenturionen-Abzeichen und zwei kürbisgroßen Eiern, die aussahen wie aus purem Gold.
    Percy sprang ins Nest und presste die Schwertspitze gegen ein Ei. »Zurück, oder ich zerbreche es!«
    Die Greife

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