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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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verständnisvoll von dir …« Hephaistos runzelte die Stirn, dann seufzte er müde. »Das sollte Sarkasmus sein, oder? Maschinen besitzen normalerweise keinen Sinn für Sarkasmus. Aber wie gesagt, die Götter fühlten sich von den Sterblichen vorgeführt. Zuerst waren wir natürlich dankbar. Aber nach ein paar Monaten kam Verbitterung auf. Wir sind doch schließlich Götter. Wir sollten bewundert werden, verehrt, man muss uns Ehrfurcht und Respekt zollen.«
    »Auch, wenn ihr im Unrecht seid?«
    »Vor allem dann. Und dass Jackson unser Geschenk zurückwies, als wäre es irgendwie besser, sterblich zu sein und kein Gott … na ja, das konnte Zeus nicht schlucken. Also beschloss er, wir müssten jetzt unbedingt zu den traditionellen Werten zurückkehren. Götter müssten geachtet werden. Unsere Kinder sollten gesehen, aber nicht besucht werden. Der Olymp wurde verschlossen. Jedenfalls war das ein Teil seiner Argumentation. Und natürlich haben wir auch von bösen Dingen gehört, die sich unter der Erde regen.«
    »Du meint die Riesen. Und Monster, die sich sofort wieder neu bilden. Die Toten, die auferstehen. Solchen Kleinkram?«
    »Ganz recht, Junge.« Hephaistos drehte einen Knopf an seinem Piratensender. Leos Traum wurde schärfer und war plötzlich richtig in Farbe, aber das Gesicht des Gottes war ein solches Chaos aus roten Schwielen und blauen und schwarzen Flecken, dass Leo sich das Schwarzweißbild zurückwünschte.
    »Zeus glaubt, er könne die Zeit zurückdrehen«, sagte der Gott. »Die Erde wieder in Schlaf wiegen, solange wir uns still verhalten. Wir anderen glauben das eigentlich nicht. Und ich sage ganz offen, wir sind nicht im Stande, noch einen Krieg auszufechten. Denn gegen die Titanen haben wir nur mit Mühe und Not überlebt. Wenn wir so weitermachen, wird das, was als Nächstes kommt, noch schlimmer.«
    »Die Riesen«, sagte Leo. »Hera hat gesagt, Halbgötter und Götter müssten sich zusammenschließen, um sie besiegen zu können. Stimmt das?«
    »Mmm. Ich gebe meiner Mutter ja nur überaus ungern Recht, aber es stimmt. Diese Riesen sind schwer umzubringen, Junge. Sie sind aus einer ganz anderen Linie.«
    »Andere Linie? Das hört sich an wie Rennpferde.«
    »Ha!«, sagte der Gott. »Eher wie Kampfhunde. Damals, am Anfang, weißt du, stammten alle von denselben Eltern ab – Gaia und Uranos, Erde und Himmel. Sie hatten unterschiedliche Würfe von Kindern – die Titanen, die Älteren Zyklopen und so weiter. Dann kam Kronos, der Obertitan – na ja, du hast sicher gehört, dass er seinen Vater Uranos mit einer Sense zerstückelt und die Weltherrschaft an sich gerissen hat. Dann kamen wir Götter, die Kinder der Titanen, und haben sie besiegt. Aber damit war die Sache noch nicht zu Ende. Die Erde gebar eine neue Generation von Kindern, nur wurden die von Tartarus gezeugt, dem Geist des ewigen Abgrunds – dem düstersten, übelsten Ort in der Unterwelt. Diese Kinder, die Riesen, sind nur zu einem einzigen Zweck geboren worden – sich an uns für den Sturz der Titanen zu rächen. Sie haben sich erhoben, um den Olymp zu zerstören, und fast wäre es ihnen gelungen.«
    Hephaistos’ Bart fing an zu schwelen. Zerstreut schlug er die Flammen aus. »Was auch immer meine verdammte Mutter Hera jetzt anstellt – sie ist eine Närrin, die sich überall einmischt und ein gefährliches Spiel spielt, aber in einem Punkt hat sie Recht: Ihr Halbgötter müsst euch zusammentun. Nur so könnt ihr Zeus die Augen öffnen, den Olympiern klarmachen, dass sie eure Hilfe annehmen müssen. Und nur so kann das besiegt werden, was auf uns zukommt. Du spielst dabei eine wichtige Rolle, Leo.«
    Der Blick des Gottes schien jetzt in die Ferne zu wandern. Leo hätte gern gewusst, ob Hephaistos sich wirklich in verschiedene Teile aufspalten konnte. Wo war er denn in diesem Moment sonst noch? Vielleicht reparierte seine griechische Seite einen Wagen oder hatte ein Rendezvous, während seine römische Seite einem Ballspiel zusah und eine Pizza bestellte. Leo hätte gern gewusst, was es für ein Gefühl war, eine multiple Persönlichkeit zu haben. Er hoffte, dass das nicht erblich war.
    »Wieso ich?«, fragte er, und sowie er das gesagt hatte, strömten weitere Fragen aus einem Mund. »Warum hast du mich jetzt anerkannt? Und nicht schon mit dreizehn, was richtig gewesen wäre? Du hättest mich auch mit sieben anerkennen können, noch vor dem Tod meiner Mom. Warum hast du mich nicht früher gefunden? Warum hast du mich nicht

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