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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Enttäuschung in sich zusammenzusacken, aber nur für eine Sekunde. Dann leuchteten seine Augen wieder auf. »Aber es gibt keine Zufälle! Nicht bei Helden im Einsatz! Das hier musste passieren! Und das ist also das Reich der Hexe, was? Warum ist denn alles aus Gold?«
    »Gold?« Jason schaute sich um. So wie Leo und Piper nach Luft schnappten, nahm er an, dass sie es auch noch nicht bemerkt hatten.
    Das Zimmer war voller Gold – die Statuen, das von Hedge zertrümmerte Teeservice, der Sessel, der eindeutig ein Thron war. Sogar die Vorhänge – die sich anscheinend bei Tagesanbruch von selbst geöffnet hatten – sahen aus wie aus Goldfasern gewebt.
    »Nett«, sagte Leo. »Kein Wunder, dass sie solche Mengen an Sicherheitsvorkehrungen haben.«
    »Das ist nicht …« stammelte Piper. »Das ist nicht Medeas Palast, Trainer Hedge. Das hier gehört irgendeinem reichen Menschen in Omaha. Wir sind Medea entkommen und hier abgestürzt.«
    »Das ist die Vorsehung, Zuckerpüppchen!«, erklärte Hedge voller Überzeugung. »Ich soll euch beschützen. Worum geht es bei eurem Auftrag?«
    Ehe Jason sich entscheiden konnte, ob er das erklären sollte oder ob es besser wäre, Trainer Hedge einfach wieder in den Käfig zu schubsen, wurde am anderen Ende des Saales eine Tür geöffnet.
    Ein molliger Mann in einem weißen Bademantel erschien, mit einer goldenen Zahnbürste im Mund. Er hatte einen weißen Bart und trug eine altmodische Zipfelmütze auf seinen weißen Haaren. Er erstarrte, als er die Gäste erblickte, und die Zahnbürste fiel ihm aus dem Mund.
    Er sah zurück in das Zimmer, das er gerade verlassen hatte, und rief: »Mein Sohn? Lit, komm bitte mal her. Hier im Thronsaal sind fremde Leute.«
    Trainer Hedge tat, was für ihn auf der Hand lag. Er hob die Keule und brüllte: »Stirb!«

XXXII
    Jason
    Sie konnten den Satyrn nur zu dritt zurückhalten.
    »Mann, Trainer Hedge!«, sagte Jason. »Geht’s nicht auch ’ne Nummer kleiner?«
    Ein jüngerer Mann kam in den Saal gestürzt. Jason vermutete, es war Lit, der Sohn des Alten. Lit trug eine Schlafanzughose mit einem Muskelshirt mit dem Aufdruck MAISPFLÜCKER und hielt ein Schwert in der Hand, das aussah, als ob es außer Mais auch noch allerlei anderes ummähen könnte. Seine muskulösen Arme waren von Narben bedeckt und sein von dunklen Locken umrahmtes Gesicht wäre hübsch gewesen, wenn es nicht ebenso zernarbt gewesen wäre.
    Lit konzentrierte sich sofort auf Jason als die größte Bedrohung, stürzte auf ihn zu und schwenkte sein Schwert über dem Kopf.
    »Aufhören!« Piper trat vor und versuchte es mit ihrer besten Beruhigungsstimme. »Das ist nur ein Missverständnis. Alles ist in Ordnung.«
    Lit blieb stehen, sah aber weiterhin misstrauisch aus.
    Es war auch keine Hilfe, dass Hedge schrie: »Ich hol sie mir! Keine Angst!«
    »Trainer Hedge«, bat Jason. »Die könnten doch freundlich gesinnt sein. Außerdem begehen wir hier gerade Hausfriedensbruch.«
    »Danke«, sagte der alte Mann im Bademantel. »Aber wer seid ihr und warum seid ihr hier?«
    »Lasst uns alle die Waffen niederlegen«, sagte Piper. »Trainer Hedge, Sie zuerst.«
    Hedge presste die Zähne aufeinander. »Nur ein Schlag?«
    »Nein«, sagte Piper.
    »Und wie wäre es dann mit einem Kompromiss? Ich bringe sie um, und wenn es sich dann herausstellt, dass sie freundlich gesinnt waren, entschuldige ich mich.«
    »Nein!«, sagte Piper energisch.
    »Mäh.« Trainer Hedge ließ die Keule sinken.
    Piper bedachte Lit mit einem entschuldigenden Lächeln. Sogar mit verwuschelten Haaren und nach zwei Tagen in denselben Kleidern sah sie umwerfend aus und Jason war ein wenig eifersüchtig, weil sie Lit so anlächelte. Lit schnaubte und steckte das Schwert in die Scheide. »Gut gesprochen, Mädchen – zum Glück für deine Freunde, oder ich hätte sie durchbohrt.«
    »Sehr verbunden«, sagte Leo. »Vor dem Mittagessen möchte ich lieber nicht durchbohrt werden.«
    Der alte Mann im Bademantel seufzte und versetzte der von Trainer Hedge zerschmetterten Teekanne einen Tritt. »Na, wo ihr schon mal hier seid. Setzen wir uns.«
    Lit runzelte die Stirn. »Eure Majestät …«
    »Nein, nein, ist schon gut, Lit«, sagte der alte Mann. »Andere Länder, andere Sitten. Sie dürfen in meiner Anwesenheit ruhig sitzen. Sie haben mich schließlich schon im Nachtgewand gesehen. Da braucht man nicht so auf die Formalitäten zu achten.« Er gab sich alle Mühe zu lächeln, auch wenn das Lächeln ein wenig gequält ausfiel.

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