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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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»Willkommen in meiner bescheidenen Hütte. Ich bin König Midas.«
    »Midas? Unmöglich«, sagte Trainer Hedge. »Der ist doch tot.«
    Sie setzten sich auf die Sofas, während der König es sich auf seinem Thron bequem machte. Was gar nicht so einfach ist in einem Bademantel, und Jason hatte die ganze Zeit Angst, der alte Kerl könnte das vergessen und die Beine spreizen. Hoffentlich trug er darunter goldene Boxershorts.
    Lit stand hinter dem Thron, beide Hände auf das Schwert gelegt, starrte Piper an und spielte mit seinen Armmuskeln, nur um Jason zu ärgern. Jason fragte sich, ob er selbst auch so umwerfend aussah, wenn er ein Schwert hielt. Leider bezweifelte er das.
    Piper beugte sich vor. »Was unser Freund, der Satyr, meint, Eure Majestät, ist, dass Ihr der zweite Sterbliche seid, dem wir begegnen, der – mit Verlaub – tot sein müsste. König Midas hat vor Jahrtausenden gelebt.«
    »Interessant.« Der König schaute aus dem Fenster in den strahlend blauen Himmel und das Wintersonnenlicht. In der Ferne sah die Innenstadt von Omaha aus wie eine Sammlung von Bauklötzen – viel zu sauber und klein für eine echte Stadt.
    »Wisst ihr«, sagte der König, »ich glaube wirklich, ich war vorübergehend ein bisschen tot. Schon seltsam. Kommt mir vor wie ein Traum, oder nicht, Lit?«
    »Ein sehr langer Traum, Eure Majestät.«
    »Aber jetzt sind wir hier und ich unterhalte mich ausgezeichnet. Das Lebendigsein liegt mir sehr viel mehr.«
    »Aber wie geht das?«, fragte Piper. »Ihr habt nicht zufällig eine … Beschützerin?«
    Midas zögerte, aber in seinen Augen lag ein schlaues Zwinkern. »Spielt das denn irgendeine Rolle, meine Liebe?«
    »Wir könnten sie noch mal umbringen«, schlug Hedge vor.
    »Trainer Hedge, das bringt uns nicht weiter«, sagte Jason. »Wollen Sie nicht lieber rausgehen und Wache stehen?«
    Leo hüstelte. »Geht das denn? Die haben hier heftige Sicherheitsmaßnahmen.«
    »Ach, richtig«, sagte der König. »Tut mir leid. Aber das sind tolle Sachen, oder? Umwerfend, was man für Gold noch immer bekommt. Ihr habt in diesem Land hervorragendes Spielzeug.«
    Er fischte eine Fernbedienung aus der Tasche seines Bademantels und drückte ein paar Knöpfe – ein Passwort, vermutete Jason.
    »So«, sagte Midas. »Jetzt kann man ungefährdet nach draußen gehen.«
    Trainer Hedge grunzte. »Schön. Aber wenn ihr mich braucht …« Er zwinkerte Jason vielsagend zu. Daraufhin zeigte er auf sich selbst, wies mit zwei Fingern auf die Gastgeber und fuhr sich dann mit einem Finger über die Kehle. Überaus raffinierte Zeichensprache.
    »Ja, danke«, sagte Jason.
    Als der Satyr den Raum verlassen hatte, versuchte Piper es mit einem weiteren diplomatischen Lächeln. »Also … Ihr wisst nicht, wie Ihr hierhergekommen seid?«
    »Ach, das schon. So ungefähr«, sagte er König. Er sah Lit stirnrunzelnd an. »Warum haben wir uns noch für Omaha entschieden? Nicht wegen des Wetters.«
    »Das Orakel«, sagte Lit.
    »Genau! Mir wurde gesagt, dass es in Omaha ein Orakel gibt.« Der König zuckte mit den Schultern. »Aber das war offenbar ein Irrtum. Immerhin, das Haus ist gar nicht schlecht, oder? Lit – das ist übrigens die Abkürzung für Lityerses, grauenhafter Name, aber seine Mutter hat darauf bestanden –, Lit hat jede Menge Platz, um Schwertarbeit zu üben. Er ist ziemlich bekannt dafür. In den alten Zeiten wurde er Menschenschnitter genannt.«
    »Ach!« Piper versuchte, sich begeistert anzuhören. »Wie interessant.«
    Lits Lächeln war eher ein grausames Feixen. Jason war jetzt absolut sicher, dass er den Typen nicht leiden konnte, und er bereute schon, Hedge hinausgeschickt zu haben.
    »Also«, sagte Jason, »dieses viele Gold …«
    Die Augen des Königs leuchteten auf. »Seid ihr wegen des Goldes gekommen, mein Junge? Nimm dir doch bitte eine Broschüre.«
    Jason sah sich die Broschüren auf dem Kaffeetisch an. Auf dem Titelblatt stand: »Gold: Investieren Sie für die Ewigkeit.«
    »Äh, Ihr verkauft Gold?«
    »Nein, nein«, wehrte der König ab. »Ich mache Gold. In unsichereren Zeiten ist Gold die klügste Investition, findest du nicht? Regierungen werden gestürzt. Die Toten erheben sich. Riesen greifen den Olymp an. Aber Gold behält seinen Wert!«
    Leo runzelte die Stirn. »Den Werbespot habe ich schon mal gesehen.«
    »Ach, lass dich nicht von billigen Imitatoren an der Nase herumführen«, sagte der König. »Ich versichere dir, für einen seriösen Investor kann ich jeden Preis

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