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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sah er zu einem Hufeisen aufgestellte Sofas mitten im Raum, in der Mitte stand ein Kaffeetisch und an der Seite ein einzelner tiefer Sessel. Über ihnen funkelte ein riesiger Kronleuchter. In der hinteren Wand war eine Reihe verschlossener Türen.
    »Wo ist der Lichtschalter?« Seine Stimme hallte im Raum bedrohlich wider.
    »Sehe keinen«, sagte Leo.
    »Feuer?«, schlug Piper vor.
    Leo streckte die Hand aus, aber nichts passierte. »Funktioniert nicht.«
    »Dein Feuer ist ausgegangen? Warum?«, fragte Piper.
    »Also, wenn ich das wüsste …«
    »Ist schon gut«, sagte sie. »Was tun wir jetzt – das Haus erforschen?«
    Leo schüttelte den Kopf. »Nach all den Fallen draußen? Keine gute Idee.«
    Jasons Haut prickelte. Er hasste das Leben als Halbgott. Als er sich umschaute, sah er kein gemütliches Zimmer zum Abhängen, sondern stellte sich tückische Sturmgeister vor, die hinter den Vorhängen auf der Lauer lagen, Drachen unter dem Teppich, einen Kronleuchter aus tödlichen Eissplittern, bereit, sie zu durchbohren.
    »Leo hat Recht«, sagte er. »Wir trennen uns nicht noch mal – nicht wie in Detroit.«
    »Danke, dass du mich an die Zyklopen erinnerst.« Pipers Stimme bebte. »Genau das habe ich gerade gebraucht.«
    »Es wird erst in ein paar Stunden wieder hell«, schätzte Jason. »Zu kalt, um draußen zu warten. Holen wir doch die Käfige rein und schlagen unser Lager in diesem Saal auf. Wir warten auf Tageslicht und dann entscheiden wir, was wir machen.«
    Niemand hatte einen besseren Vorschlag, deshalb schoben sie die Käfige mit Trainer Hedge und den Sturmgeistern herein und ließen sich häuslich nieder. Zum Glück fand Leo keine giftigen Wurfkissen oder Elektroschock-Polster auf den Sofas.
    Leo schien nicht in der Stimmung zu sein, um wieder Tacos zu machen. Außerdem hatten sie kein Feuer, deshalb gaben sie sich mit einem kalten Imbiss zufrieden.
    Beim Essen betrachtete Jason die Metallstatuen an den Wänden. Sie sahen aus wie griechische Götter oder Helden. Vielleicht war das ein gutes Zeichen. Aber vielleicht wurden sie auch als Zielscheiben benutzt. Auf dem Kaffeetisch gab es ein Teeservice und einen Stapel Hochglanzbroschüren, aber Jason konnte kein Wort entziffern. Der Sessel auf der anderen Seite des Tisches sah aus wie ein Thron. Sie versuchten nicht, sich hineinzusetzen.
    Die Vogelbauer machten den Saal auch nicht gemütlicher. Die Venti wirbelten in ihrem Gefängnis herum, zischten und fauchten und Jason hatte das unangenehme Gefühl, dass sie ihn beobachteten. Er konnte spüren, wie sehr sie die Kinder des Zeus hassten – der Herr des Himmels hatte Aeolus schließlich befohlen, sie alle einzusperren. Die Venti hatten keinen dringlicheren Wunsch, als Jason in Stücke zu reißen.
    Trainer Hedge dagegen war weiterhin mitten im Ruf und mit erhobener Keule erstarrt. Leo machte sich am Käfig zu schaffen, er versuchte mit allerlei Werkzeug, ihn zu öffnen, aber das Schloss schien ihm ziemliche Probleme zu machen. Jason beschloss, Abstand zu halten, für den Fall, dass Hedge plötzlich auftaute und sich in eine Ninja-Ziege verwandelte.
    Obwohl er so aufgedreht war, begann Jason einzunicken, sowie sein Magen gefüllt war. Die Sofas waren ein wenig zu behaglich – viel besser als ein Drachenrücken – und er hatte die letzten beiden Wachen übernommen, während seine Freunde geschlafen hatten. Er war vollkommen erschöpft.
    Piper hatte sich auf dem anderen Sofa ebenfalls schon zusammengerollt. Jason fragte sich, ob sie wirklich schlief oder nur weitere Fragen nach ihrem Dad vermeiden wollte. Was immer Medea in Chicago damit gemeint haben mochte, dass Piper ihren Dad zurückbekommen würde, wenn sie gehorchte – es hatte nicht gut geklungen. Wenn Piper ihren Dad in Gefahr gebracht hätte, um sie zu retten, dann würde Jason sich noch viel schuldiger fühlen.
    Und ihnen lief die Zeit davon. Wenn Jason den Kalender richtig im Kopf hatte, dann war es der frühe Morgen des 20. Dezember. Was bedeutete, dass die Wintersonnenwende nur noch einen Tag entfernt war.
    »Schlaf eine Runde«, sagte Leo, der noch immer an dem verschlossenen Käfig herumprobierte. »Du bist an der Reihe.«
    Jason holte tief Luft. »Leo, es tut mir leid, was ich da in Chicago geredet habe. Das war nicht wirklich ich. Du nervst gar nicht und du nimmst sehr wohl Dinge ernst – vor allem deine Arbeit. Ich wünschte, ich hätte auch nur die Hälfte deiner Fähigkeiten.«
    Leo ließ seinen Schraubenzieher sinken. Er sah zur

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