Helden-Maus
angewidert und verdampfte.
Esk blickte Bria an. »Du hast gar nichts gesagt!« rief er.
»Ich wusste, dass du schon zwischen uns unterscheiden könntest, wenn du nur willst«, meinte sie.
»Ich wollte es auch, aber…« Er zuckte die Schultern. »Nicht so, wie du es mir vorgeschlagen hast.«
»Ich weiß, dass ich dich nicht so auf den Arm nehmen sollte. Das könnte Ärger geben.«
»Rede jetzt nicht mehr«, widersprach er. »Jetzt habe ich endlich das Offensichtliche herausbekommen.«
»Eure fleischlichen Gehirne scheinen manchmal wirklich nicht besonders gut zu funktionieren.«
»Das beleidigt mich.«
»Dann muss ich mich entschuldigen.« Sie kam zu ihm und legte die Arme um ihn.
»Nein«, sagte er.
Bria verharrte an Ort und Stelle. »Ich wünschte, du würdest mich lassen.«
»Ich wollte nur sichergehen«, erklärte er. »Du hast dich nicht in Dampf aufgelöst, also bist du auch die Richtige.«
Sie nickte, konnte ihn aber wegen seiner Magie immer noch nicht küssen. Daher küsste er sie statt dessen.
Das Kampfgetümmel schwächte sich ab. Entweder wurden die Ungeheuer müde, oder sie fanden keine Ziele mehr. »Meinst du, dass die Dämonen geflohen sind?« fragte Bria.
»Ich traue ihnen nicht, wenn sie so bereitwillig aufgeben«, meinte er. »Die Sache muss irgendeinen Haken haben.« Doch er hatte nicht die leiseste Vorstellung, welcher Haken das sein konnte, denn es hatte wirklich den Anschein, als seien die Dämonen verschwunden.
Das Skelett kehrte zurück. »Die Kampfhandlungen sind überall zum Erliegen gekommen«, meldete es. »Die Ungeheuer haben keine Dämonen mehr.«
»Reich mir deine Hand.«
Das Skelett gehorchte. »Nein«, sagte Esk.
»Ich verstehe ja, dass du dieser Meldung nicht traust, aber so ist es nun einmal«, sagte Mark. Die Sache war ihm offensichtlich peinlich.
»Ich weiß«, erwiderte Esk. »Es ist nur, dass vorhin schon einmal ein falsches Skelett vorbeigekommen ist, deshalb überprüfe ich jetzt alle.«
»Ach so. Das hatte ich ganz vergessen.«
Dann kamen auch Chex und Latia zurück. Esk überprüfte sie beide, indem er sie berührte und seine Magie einsetzte, und beide erwiesen sich als wirklich. Es schien sich also nicht um eine List der Dämonen zu handeln.
»Vielleicht sollten wir die Sache lieber selbst überprüfen«, meinte Esk.
»Wie denn?« wollte Chex wissen.
»Nun, ich kann beispielsweise Dinge anfassen, um sicherzugehen, dass es sich dabei nicht um Dämonen handelt, und ich dachte mir, dass Latia vielleicht einen Fluch schleudern könnte, das müsste sie eigentlich aufrütteln.«
»Das könnte ich wohl«, stimmte Latia zu. »Aber auf diese Weise könnte ich nur ein sehr begrenztes Gebiet überprüfen, und ich habe bloß zwei Flüche zur Verfügung, danach kommt wieder ein Segen.«
»Das ist auch mein Problem«, erklärte Esk. »Ich kann immer nur einen Dämon nach dem anderen enttarnen, doch würde es ewig dauern, dies mit allen zu versuchen, und außerdem würden wir sie dadurch auch noch nicht los. Hoffen wir also darauf, dass sie tatsächlich fort sind.«
Sie schritten ins Tal hinunter, zur nächstgelegenen, von einem Oger bewachten Position. Der Oger stand da und ballte eine monströse Riesenfaust, bereit, sie in Stücke zu zertrümmern.
»Hoppla, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht«, sagte Esk. »Natürlich hält er uns für Dämonen, die so tun, als wären sie wir.«
»Halte du den Oger auf, damit ich dicht genug herankommen kann, um das Gebiet zu verfluchen«, schlug Latia vor.
»Gute Idee.«
Als sie nahe genug herangekommen waren, griff der Oger an. »Nein!« sagte Esk scharf.
In träger Überraschtheit wich der Oger zurück. Latia trat vor und schleuderte ihren Fluch.
Ein Stein, ein Strauch und ein Erdaufwurf begannen zu wabern und verdampften. Kurz darauf manifestierten sich drei Dämonen, die sich heftig das Hinterteil rieben, wo der Fluch sie offensichtlich getroffen hatte.
»Auf sie, Oger!« schrie Esk, während er zusammen mit Latia zurückrannte.
Mit einem furchterregenden Brüllen packte der Oger zwei der Dämonen und schlug ihre Köpfe gegeneinander, während er auf dem dritten herumstapfte. Die Dämonen dematerialisierten natürlich. Doch ihre Tarnung war aufgeflogen.
»Wenn du in deinem Gebiet irgendwelche neuen Dinge erblickst, schlag sie zu Brei!« rief Esk dem Oger zu.
»Wenn ich seh, he, he, he«, stimmte der Oger zu und stampfte freudig umher. Sein Leben hatte wenigstens für einen kurzen Augenblick wieder einen Sinn
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