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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekommen.
    Chex seufzte. »Die Dämonen sind also offensichtlich doch noch nicht verschwunden. Wenn sie sich als unbelebte Gegenstände tarnen, verschafft ihnen das sehr viel Ruhezeit im feststofflichen Zustand. Sie können uns dann zwar noch nichts anhaben, wir aber können sie auch nicht vertreiben. Ich fürchte, dass wir diesen Kampf verlieren.«
    Esk nickte düster. »Zum Glück haben wir noch eine weitere Waffe. Ich hatte zwar gehofft, dass wir den Zapplerschwarm nicht würden einsetzen müssen, aber das lässt sich offensichtlich nicht vermeiden.«
    »Ich vätve, wir haben von immer gewuvt, dav ev einmal voweit kommen würde«, bemerkte Volney. »Vonvt hätten wir unv gar nicht darauf vorbereitet.«
    »Aber das bedeutet, dass die verbliebenen Wühlmäuse im Tal evakuiert werden müssen«, meinte Chex. »Das wird ihnen nicht gefallen.«
    »Wir werden eben tun, wav nötig ivt«, erwiderte Volney grimmig. »Ich gebe ihnen gleich Beveid.« Dann verschwand er, um seine Artgenossen aufzusuchen.
    »Irgendwie finde ich es merkwürdig«, bemerkte Chex, »dass wir das Tal nur retten können, indem wir es beinahe vernichten.«
    »Ja, irgendwie sind wir selbst ziemliche Ungeheuer«, warf Bria ein.
    Niedergeschlagen kehrten sie in ihr Lager zurück.

16
ZAPPLERSCHWARM
    »Aufwachen, Esk!« flüsterte Bria drängend.
    »Häh?« fragte er träge, als er sah, dass es noch dunkel war. »Wie spät ist es denn?«
    »Ungefähr Mitternacht«, antwortete sie. »Esk, ich habe etwas gehört.«
    Er packte ihre Hand. »Nein«, sagte er.
    »Ach, nun zweifle doch jetzt nicht an mir!« rief sie. »Ich bin das richtige Messingmädchen! Hör einfach nur hin.«
    Also lauschte auch er. Er vernahm ein fernes Brüllen. »Vielleicht die Oger auf dem Heimweg«, sagte er. Denn sie hatten die Oger und die Flügelungeheuer wieder entlassen, weil sie die Dämonen ja doch nicht vertreiben konnten.
    »Oger krachen vor sich hin, sie brüllen nicht ständig. Das muss etwas anderes sein.«
    »Vielleicht weiß Mark es ja. Er war immerhin als Kundschafter unterwegs. Der schläft genauso wenig wie ich.«
    »Wo ist der denn?«
    »Irgendwo dort draußen. Sollen wir ihn rufen?«
    Das Brüllen wurde lauter. »Ja«; Esk legte die Hände schalenförmig um den Mund und rief: »Mark! Mark!«
    Im nächsten Augenblick hörten sie auch schon, wie das Skelett sich näherte. »Habt ihr es auch gehört?« fragte Mark.
    Esk nahm seine knochige Hand und überzeugte sich von seiner Echtheit. »Ja. Weißt du, was es ist?«
    »Das ist Wasser, und es fließt hierher. Hat das eine Bedeutung?«
    »Wasser? Woher denn?«
    »Offensichtlich vom Tötmichfluß oder vom Tötmichsee. Das sind die einzigen bedeutsamen Wasserquellen in dieser Gegend.«
    »Aber wir befinden uns doch oberhalb des Tals! Wie kann das Wasser denn hierher kommen?«
    Chex kam näher; ihr Hufgetrappel war im Dunkeln nicht zu überhören. »Das muss das Werk der Dämonen sein. Vom Kanalbau verstehen sie etwas. Möglicherweise haben sie einen neuen Kanal gegraben, der hierher führt, und haben das Wasser mit Magie verstärkt.«
    »Aber warum?«
    »Wahrscheinlich, um uns loszuwerden«, meinte sie. »Wir haben ihnen sehr viel Ärger bereitet und wollen es noch öfter tun, da haben sie sich vielleicht für einen Gegenschlag entschieden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie dafür gut genug organisiert sind, aber anscheinend ist dem doch so.«
    »Und ob wir das sind!« ertönte plötzlich Metrias Stimme. »Das haben wir von euch gelernt. Zu schade, dass ihr so früh aufgewacht seid.«
    »Wir sollten besser von hier verschwinden!« meinte Esk.
    »Ihr brecht euch nur die Beine, wenn ihr im Dunkeln davonlaufen wollt«, meinte die Dämonin. »Und wenn ihr nicht lauft, entkommt ihr ebenso wenig. Auf euch kommt nämlich ein richtiger Wasserfall zu! Der ganze Tötmichsee strömt hier herab!«
    »Um uns herum ist überall Flachland«, berichtete Mark.
    »Ich fürchte, sie hat recht. Ihr könnt nicht mehr rechtzeitig entkommen. Für mich stellt es zwar keine Gefahr dar, da ich nicht ertrinken kann, aber ihr anderen…«
    »Ich kann auch nicht ertrinken«, bemerkte Bria.
    »Vielleicht können wir irgendeine Barrikade bauen«, schlug Esk vor. Er wurde immer verzweifelter.
    »Da hast du aber Riesenchancen, Sterblicher«, höhnte Metria. »Du bist erledigt! Ich bedaure nur, dass du zu dumm warst, um dich verführen zu lassen, damit du den Kampf aufgibst.«
    Schon nahm das Brüllen beängstigende Ausmaße an. Zu beiden Seiten des kleinen

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