Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Tunnel zu sehen war. Das muss also der falsche Weg sein.«
    »Oh. Ja. Dann sollten wir auch nicht versuchen, diesen Berg zu umgehen.«
    Sie waren sich einig. Sie würden umkehren und es mit der Nordabzweigung versuchen. Die Aussicht auf die Rückkehr durch den See behagte ihm zwar nicht, doch wenigstens handelte es sich dabei um eine Gefahr, die sie bereits kannten.

3
VOLNEY
    Die Überquerung des Sees machte zwar keinen Spaß, aber diesmal waren sie vorbereitet und schafften es ohne Schwierigkeiten. Danach feierten sie es, indem sie Pause machten und tranken. Chex besaß einen Becher, den sie aus ihrem Gepäck hervorholte und am Wasserrand eintauchte, von dem sie auf zierliche Weise trank. Dann marschierten sie etwas gemächlicher gen Norden weiter. Bald erreichten sie die Kreuzung und überquerten sie.
    Da erschien schon wieder ein kleiner Drache. »Langsam bin ich es aber leid!« rief Esk. Er stürzte vor, den Stock schwingend, und spürte, wie seine Ogerkraft sich ungebeten manifestierte. Er schlug den Drachen auf den Kopf, dann rammte er ihm den Stock unter seinen Leib, hob ihn auf und schleuderte ihn in den Wald. Bei alledem erlitt der Drache zwar keine Verletzungen, war aber so überrascht, dass er anderswo in Deckung huschte.
    Chex war erstaunt. »Dieser Drache hat genauso viel gewogen wie du!« rief sie. »Und doch hast du ihn fortgeschleudert wie ein Spielzeug!«
    »Ich habe dir ja gesagt, dass ich ein Vierteloger bin«, sagte er und entspannte sich ein wenig. »Ab und zu wird das ausgelöst, und dann benehme ich mich wie ein Oger.«
    »Offensichtlich«, stimmte sie zu. »Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich bisher sehr viel für Oger übrig gehabt hätte, aber ich muss zugeben, dass es mir eine Freude war zuzusehen, wie dieser Drache plötzlich fliegen konnte!«
    »Es wäre mir eine noch größere Freude, wenn ich diese Kraft aktivieren könnte, wann immer ich will«, warf er ein. »Doch sie kommt, wann sie will, und hält auch nicht lange vor. Mein Vater ist sehr viel mehr Oger als ich, und mein Großvater Knacks…«
    »Du gefällst mir schon so, wie du bist«, warf sie schnell ein. »Schließlich verhält sich der Intellekt eines Ogers umgekehrt proportional zu seiner Stärke.«
    »Und seine Stärke verhält sich direkt proportional zu seiner Hässlichkeit«, fügte er hinzu.
    »Und zu seiner Vorliebe für Gewalt«, pflichtete sie ihm bei.
    »Natürlich. Ein guter Oger kann einen mittelgroßen Drachen schon dazu bewegen kehrtzumachen, indem er ihn einfach nur anlächelt.«
    »Und er kann ihn in einen versteinerten Käse verwandeln, indem er ihn anhaucht«, schloss sie. »Genug von Ogern. Schauen wir mal, ob wir das Schloss des Guten Magiers noch vor Nachteinbruch erreichen können.«
    Sie setzten ihren Marsch fort. Der Weg schlängelte sich in zerklüftetes Gelände hinein, das auf die Nähe der großen Spalte hinzuweisen schien.
    »Sehr vielversprechend sieht das ja nicht gerade aus«, murmelte Chex.
    Esk sagte nichts, denn er war der gleichen Meinung. Vor ihnen ertönte ein Geräusch. »Bitte nicht schon wieder einen Drachen!« rief Chex ungeduldig. »Diese kleinen Monster sind ja die reinste Nachtplage!«
    »Es knurrt aber gar nicht«, bemerkte Esk.
    »Stimmt, aber es geht auch nicht wie ein Mensch oder ein Zentaur.«
    Sie blieben stehen und warteten darauf, was sie bald zu Gesicht bekommen würden. Als es schließlich einen Augenblick später kam, waren sie beide überrascht.
    Es war ein Wesen von größerem Körperumfang als Esk, aber kleiner als Chex. Es besaß einen zitronenförmigen grauen Körper, eine kleine Schnauze und winzige Füße.
    »Oh, das ist aber ein großer Maulwurf«, meinte Esk.
    Doch Chex' Kieferlade drohte herunterzuklappen. »Ich dachte, die wären ausgestorben!« sagte sie.
    »Nein, unter der Erdoberfläche gibt es viele Maulwürfe«, versicherte Esk ihr. »Ich habe sie selbst gesehen…«
    »Das ist kein Maulwurf!« sagte sie ungeduldig. »Das ist eine Wühlmaus!«
    »Eine was?«
    Doch inzwischen hatte das Wesen sie erspäht. Es hob den Kopf, winzige braune Augen schimmerten aus seinem Pelz hervor. »Eh?« fragte es.
    »Wo kommst du denn her?« fragte Chex die Kreatur.
    »Eh? Ein Ventaur«, sagte das Wesen.
    »Zentaur heißt das«, erwiderte Chex steif. »Ich bin Chex Zentaur. Und wer bist du?«
    Das Wesen musterte sie eindringlicher. »Ich bin Volney Wühlmauv. Bitte lavt mich durch.«
    »Weißt du denn nicht, dass du eigentlich ausgestorben sein müsstest?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher