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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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Segen gewesen war? In diesem Fall musste es ein mächtiger Segen sein, denn Latia hatte ja erklärt, wie sich ihre Flüche verstärkten, wenn man sie nur aufhäufte.
    Dieses intellektuelle Rätsel war faszinierend, daher lenkte sie sich damit ab, während sie den steilen Abhang emporstieg. Angenommen, dass Esk tatsächlich von einem kräftigen Segen getroffen worden war, dann war der Vorteil, den sie aus Marks Hilfe zog, nur eine Nebensächlichkeit dieses Segens, die ihre Mission erleichterte und damit Esks. Und Bria – sie konnte möglicherweise eine sehr viel größere Rolle in dieser Mission spielen, als sie angenommen hatten.
    Aber sie war ein Wesen des Kürbis. Das bedeutete, dass sie in diesen zurückkehren musste, denn ihre Existenz in dieser Welt war kein bisschen substantieller als Esks Existenz im Kürbis. Sie musste wieder in ihre Welt zurückkehren, oder sie würde schließlich zugrunde gehen. Was wurde dann mit ihrer Beziehung zu Esk?
    Angenommen, dass eine solche Beziehung möglich war. Immerhin sah Bria durchaus menschlich aus, wenn man davon absah, dass sie aus Metall bestand. Angenommen, Esk wollte sie nicht aufgeben? Da würde dann der Riesenkürbis der Zombies ins Spiel kommen: Dann könnte Esk ihn körperlich betreten und ihr nachgehen, um Bria vielleicht körperlich wieder mitzubringen.
    Nein… Wenn Mark und Bria physisch im Kürbis blieben, dann war es kaum denkbar, dass man sie in ihre Heimat zurückbrachte, indem man lediglich jemanden aus der Außenwelt durch ein Guckloch spähen und sie dann mitnehmen ließ. Also mussten sie tatsächlich physisch draußen sein. Doch Chex war sich völlig sicher, dass sich im Laufe der Geschichte niemals ein Bewohner des Kürbis in der Außenwelt niedergelassen hatte; so etwas hätte ihre Mutter ihr erzählt.
    Es musste daher einen Grund geben, weshalb sie draußen nicht unbeschränkt überleben konnten. Welcher Grund konnte das sein?
    Nun, sie hatte ja ihre eigene Informationsquelle, die ihr zur Verfügung stand. »Mark, was würde geschehen, wenn es dir nicht gelänge, in deine Heimat im Kürbis zurückzukehren?«
    »Dann würde ich langsam verblassen«, erwiderte er prompt. »Schließlich bin ich ja der Stoff, aus dem die Alpträume sind.«
    »Und wenn nun Bria – nehmen wir einfach willkürlich ein Beispiel – hier bleiben wollte, könnte sie das nicht tun?«
    »Sie könnte es auch nicht – es sei denn, sie bekäme Zugang zu einer Seele.«
    »Zugang zu einer Seele?«
    »Wir Wesen des Traumreichs haben natürlich keine Seele. Darin unterscheiden wir uns von euch Lebenden. Hätten wir Seelen, würden wir lebendig werden und könnten hier normale Zeitspannen überdauern.«
    Nun fiel es Chex wieder ein: Im Kürbis herrschte ein großer Seelenbedarf! Plötzlich leuchtete ihr auch der Grund dafür ein. »Meine Mutter hat der Nachtmähre Imbri die Hälfte ihrer Seele abgegeben.«
    »Ja, aus einer halben Seele wird einmal eine ganze, da sie sich selbst ausfüllt. Das braucht zwar Zeit, wird aber gelegentlich gemacht.«
    »Wenn dir also jemand eine halbe Seele gäbe, könntest du auf unbegrenzte Zeit hier leben?«
    »Ja. Aber ich möchte natürlich gar nicht leben. Ich bin überrascht, dass ihr euch mit all diesen Unbequemlichkeiten und dem gelegentlichen Schmutz so klaglos abgebt.«
    Chex nickte. Sie meinte, eine Lösung für Esks Problem gefunden zu haben, sollte es überhaupt entstehen. Sie war überzeugt davon, dass Esk nicht von allein zu einer Lösung finden würde; ihm fehlte der Zentaurenverstand.
    Sie riss sich selbst aus ihrem Tagtraum, als sie merkte, dass der Pfad immer schmaler wurde. Inzwischen hatten sie schon ein gutes Stück Weg hinter sich gelegt, und der Abhang wurde immer steiler; allmählich fanden ihre Hufe kaum noch Halt.
    Dann ging es einfach nicht mehr weiter. Wenn sie noch einen Schritt machte, würde sie in die Tiefe stürzen.
    Sie blieb unbeweglich stehen. Ein überaus schmaler Pfad führte um den Berg herum, darüber ragte ein gewaltiger Abhang empor, darunter die schwindelerregende Tiefe. Sie konnte diese Klippe nicht erklimmen und würde beim Versuch mit Sicherheit abstürzen. Was sollte sie tun?
    »Du weißt nicht zufällig, ob es hier in der Nähe noch eine Höhle gibt?« fragte sie Mark.
    »Keine Höhle«, erwiderte das Skelett.
    »Dann fürchte ich, dass wir nicht weitermachen können. Das hier ist der einzige Weg, soweit ich weiß, und der ist für mich einfach zu schmal.«
    Das Skelett dachte nach. »Für mich scheint er

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