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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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krächzte.
    »Ich verstehe«, sagte Chex. »Ich musste es allein schaffen, sonst hätten sie mir nicht zugehört. Werden sie mir denn jetzt zuhören?«
    Er krächzte bejahend.
    »O Flügelungeheuer«, sagte Chex. »Ich bin im Namen der Wühlmäuse des Tals gekommen. Die Dämonen haben den Küssmichfluss begradigt und ihn hässlich und bösartig gemacht, und sie hindern die Wühlmäuse daran, ihm seine natürlichen Kurven zurückzugeben. Werdet ihr uns helfen, die Dämonen abzuhalten, damit der Fluss wieder in seinen Urzustand versetzt werden kann?«
    Nun erscholl ein Geplapper aus Krächzlauten, Zischen und Grollen. Dann krächzte Xap.
    »Sie werden morgen darüber entscheiden«, wiederholte Chex.
    Xap krächzte ein weiteres Mal.
    »Ich soll mich mit Cheiron treffen?« fragte sie. »Du hast ihn schon einmal erwähnt. Vater, du weißt doch genau, dass ich Schwierigkeiten mit Zentauren habe! Meine Großmutter weigert sich sogar, mit mir zu reden, und die Zentauren von der Insel haben es nicht zugelassen, dass ich zu ihnen spreche.«
    Achselzuckend wechselte der Hippogryph das Thema. Er half ihr dabei, Nahrung für ihre Abendmahlzeit zu suchen, und zeigte ihr einen geeigneten Schlafplatz. Mark, der keinen Schlaf benötigte, verbrachte die Nacht damit, umherzugehen und die verschiedenen Ungeheuer kennen zu lernen. »Einige von denen würden sich gut in Alpträumen machen«, bemerkte er beeindruckt.
    Am Morgen erklärte Xap, wie die Entscheidung gefällt werden sollte. Da viele der Ungeheuer Probleme mit der Sprache und auch mit der Logik hatten, sollte eine Vorführung von Vorkämpfern stattfinden. Chex würde die Sache der Wühlmäuse vertreten, Cheiron dagegen die Sache der Flügelungeheuer. Die überzeugendere Seite sollte siegen.
    Chex erkannte, dass sie am Vortag in ihrer Müdigkeit einen großen Fehler gemacht hatte. Sie hatte sich geweigert, dem Zentauren vorgestellt zu werden, und nun war Cheiron wütend, und sie musste sich ihm förmlich entgegenstellen. Sie war überzeugt davon, dass sie ihre Sache erfolgreich gegen eines der vogelhirnigen Ungeheuer hätte durchbringen können, mit einem Zentaur dagegen verhielt es sich anders. Nun musste sie es mit einem Intellekt aufnehmen, der ihrem ebenbürtig war.
    Nun, was geschehen war, war eben geschehen. Vielleicht würde Cheiron ja trotzdem Verständnis für die missliche Lage der Wühlmäuse aufbringen.
    Als sie vortrat, um sich Cheiron entgegenzustellen, schwebte plötzlich eine gewaltige Finsternis über der Ebene. Es sah aus, als wäre eine Gewitterwolke aufgezogen. »Was ist das denn?« fragte sie verwirrt.
    Xap krächzte.
    »Licht und Finsternis?« wiederholte sie. »Ich bin das Licht und er die Finsternis? Wie soll ich denn da mein Anliegen vorbringen?«
    Wieder krächzte Xap.
    »Im Geiste?« Ja, das war es. Sie war davon ausgegangen, dass die Auseinandersetzung verbal und logisch erfolgen würde; nun begriff sie, dass es nicht nur darum ging, dass jede Seite einen Vorkämpfer ins Gefecht führte, um ihre Sache vorzutragen. Die Vorträge selbst mussten eine Form annehmen, die auch für die weniger intelligenten Ungeheuer verständlich war. Daher auch Licht und Finsternis: Flugwesen hatten ein großes Gespür für Schattierungen.
    Die Flügelungeheuer standen in einem Kreis, der das ganze Hochplateau einschloss. Alle blickten sie in seine Mitte. Sie waren leblos wie Statuen, warteten ab.
    Sie dachte an das Tal der Wühlmäuse, wie Volney es ihr beschrieben hatte, an das Tal in seinem Urzustand: grün, friedlich, von den Kurven des Küssmichflusses umschmeichelt. Daran, wie alle Wesen, die davon tranken, von gutem Willen und Zuneigung erfüllt wurden, ohne jedoch zu irgendwelchen peinlichen oder tollpatschigen Liebesbeziehungen gezwungen zu werden, wie dies bei Liebesbornen der Fall war. Um sie herum flackerte das Licht auf, trieb die Dunkelheit über ihr zurück, und an der Scheidemarke zwischen beiden bildeten die Kontraste ein Bild, das ihre Vision wiedergab.
    Dann dachte sie daran, wie die Dämonen gekommen waren, wie sie den Fluss begradigt und seine sanften Kurven durch harte, gerade Kanäle ersetzt hatten. Das Bild veränderte sich und zeigte den bösartigen Zustand des Tals in seiner Gegenwart, da die Vegetation abstarb und die Wesen einander mieden und das Motto ›Tritt mich‹ oder sogar ›Töte mich‹ hieß.
    Endlich brachte sie ihre Bitte vor. Das Bild zeigte die Flugungeheuer, wie sie sich aus der Luft auf die Dämonen stürzten, ihnen so lange

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