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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Feldern links und rechts davon, einfach nur ins Leere gegangen und einmal direkt im Fluss versunken, was eine enorme Gischtfontäne zur Folge gehabt hatte.
    Was mag diese kleine Spielerei gekostet haben, mit deren Hilfe wir vielleicht ein paar Löcher in die nordländische Landschaft schlagen können? Wie viele Hospitäler hätte man mit diesem Geld bauen können? Wie viele Armenhäuser? Hätte es keinen sinnvolleren Zweck gegeben? Beerdigungen für die Kinder der Armen? Gorst gab sich alle Mühe, angesichts dessen Entrüstung zu empfinden, aber es wollte ihm nicht gelingen. Wir hätten die Nordmänner wahrscheinlich bestechen können, damit sie den Schwarzen Dow ermorden, und dann hätten wir einfach wieder nach Hause fahren können. Aber womit würde ich dann diese verdammte Leere füllen zwischen dem Aufstehen un…
    Es gab einen orangefarbenen Blitz, und vage glaubte er, etwas Fliegendes wahrzunehmen. Bayaz’ Diener schien neben seinem Herrn zu stehen und den Arm in die Luft zu stoßen, wobei die Bewegung so verschwommen war, dass sie sich kaum richtig erkennen ließ. Einen Augenblick später dröhnte Gorst der Schädel von einer Explosion, die noch gewaltiger war als alle vorigen, und die von einem Geräusch begleitet wurde, als hätte man eine große Glocke geschlagen. Die Druckwelle fuhr durch sein Haar, und er versuchte stolpernd das Gleichgewicht zu halten. Der Diener hatte ein gezacktes Stück gebogenen Metalls in der Hand, das etwa die Größe eines Tellers hatte. Er ließ es fallen, und es blieb leise rauchend auf dem Gras liegen.
    Bayaz betrachtete den Gegenstand mit hochgezogenen Brauen. »Eine Fehlfunktion.«
    Der Diener rieb sich schwarzen Dreck von den Fingern. »Der Pfad des Fortschritts ist stets voller Windungen.«
    Metallstücke waren in alle Richtungen geschleudert worden. Ein besonders großes war mitten in eine Gruppe von Arbeitern gekracht, hatte einige Männer getötet und die anderen mit Blut bespritzt. Andere Bruchteile hatten kleine Lücken in den Halbkreis der Zuschauer gerissen oder Wachmänner wie Kegel umgeworfen. Eine große Rauchwolke stieg von dort auf, wo sich eines der Rohre befunden hatte. Ein blut- und dreckverschmierter Pionier kam aus dem Qualm herausgewankt; sein Haar stand in Flammen, er hatte keine Arme mehr und ging stark zu einer Seite geneigt. Gleich darauf fiel er um und blieb reglos liegen.
    »Stets«, wiederholte Bayaz, der unglücklich in seinem Stuhl zusammensank, »voller Windungen.«
    Manche Leute saßen blinzelnd da. Andere schrien. Mehr jedoch eilten hin und her und versuchten, den vielen Verwundeten zu helfen. Gorst fragte sich, ob er das auch tun sollte. Aber was könnte ich schon bewirken? Die Moral der Truppe mit ein paar Witzen heben? Kennt ihr den von dem großen Idioten mit der Quietschstimme, dessen ganzes Leben in Sipani vor die Hunde ging?
    Denka und Saurizin näherten sich ihnen nun langsam, die schwarzen Roben voller Ruß. »Und hier kommen die reuigen Sünder«, raunte Bayaz’ Diener. »Mit Ihrer Erlaubnis würde ich mich gern um einige unserer Angelegenheiten auf der anderen Seite des Flusses kümmern. Ich habe das Gefühl, dass die kleinen Jünger des Propheten dort nicht untätig sein werden.«
    »Dann können auch wir uns keine Untätigkeit leisten.« Der Magus entließ seinen Diener mit einer lässigen Handbewegung. »Es gibt wichtigere Dinge, als mir Tee einzuschenken.«
    »Nur sehr wenige.« Der Diener schenkte Gorst ein leises Lächeln, bevor er davonhuschte. »Fürwahr, wie es in den kantesischen Schriften heißt, der rechtschaffene Mann ruht niemals …«
    »Lord Bayaz, äh …« Denka sah zu Saurizin hinüber, der ihm hastig bedeutete, doch unbedingt weiterzusprechen. »Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass … eine der Vorrichtungen explodiert ist.«
    Der Magus ließ die beiden eine Weile stehen, während irgendwo außer Sicht eine Frau schrie, schrill wie ein pfeifender Kessel. »Glauben Sie, das sei mir entgangen?«
    »Eine der anderen ist beim letzten Abschuss von ihrem Gestell gesprungen, und ich fürchte, es wird eine Weile dauern, bis wir sie wieder ausrichten können.«
    »Die dritte«, fügte Denka nervös hinzu, »weist einen kleinen Riss auf, der untersucht sein will. Ich …« Sein Gesicht faltete sich zusammen, als fürchtete er, dass jemand mit einem Säbel hineinstechen wollte. »Ich bin unsicher, ob wir das Risiko eingehen sollten, sie noch einmal abzufeuern.«
    »Unsicher?« Bayaz’ Unbehagen senkte sich wie ein

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