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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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teilte sich wie ein Stück Holz, das entlang der Faser gespalten wird, und die Union quoll durch die entstandene Lücke. Ein Soldat stürzte sich auf Kropf, bevor er ausholen konnte, ihre Schilde verkeilten sich, die Stiefel rutschten auf dem glitschigen Boden weg. Ein kurzer Blick auf ein verzerrtes Gesicht, dann konnte er seinen Schild so weit neigen, dass der Rand gegen eine Nase schlug, noch einmal und noch einmal, bis er Gurgeln und Wimmern hörte. Er riss mit aller Kraft am Riemen, schlug mit dem Schild zu, stach, knurrte und spuckte, trieb ihn gegen den Kopf des Gegners. Der Schild verfing sich an der Schnalle des Helms, riss ihn halb ab. Kropf versuchte, das Schwert freizubekommen, da fuhr eine Klinge neben ihm hinunter und nahm ein großes Stück vom Gesicht seines Feindes mit. Kropf, dem nun plötzlich der Gegendruck fehlte, rutschte in den Dreck.
    Der Schwarze Dow wirbelte seine Axt herum, ließ die Seite mit dem Dorn hinuntersausen, und sie fuhr bis zum Anschlag in den Helm eines anderen Mannes. Ließ sie im Kopf der Leiche stecken, die mit ausgestreckten Armen rückwärtstaumelte.
    Ein schlammbespritzter Nordmann rang mit einem Speer, hatte den Arm darüber geschlungen, während seine Hand mit dem Streitkolben im Nichts herumwedelte. Über sein Gesicht hatte sich eine Hand gekrallt und drückte ihm den Kopf nach oben, während er auf die Finger starrte.
    Ein Unionssoldat kam auf Kropf zu. Jemand brachte ihn zu Fall, und er konnte sich mit einem Knie abstützen. Kropf schlug dem Mann mit einem matten Klonk auf den Hinterkopf und hinterließ eine Delle in seinem Helm. Dann schlug er noch einmal zu, bis der andere vornüber in den Dreck fiel. Und wieder und wieder, hämmerte ihm den Kopf in den Schlamm und stieß dabei wilde Flüche aus.
    Espe schlug mit seinem Schild auf einen Gegner ein und lächelte dabei; durch den Regen glänzte die flächige Narbe auf seinem Gesicht hellrot wie eine frische Wunde. Im Krieg ist plötzlich alles anders. Männer, die in Friedenszeiten eine Bedrohung darstellen, werden zur größten Hoffnung, sobald die Klingen gezückt werden.
    Ein Toter rollte unter den Tritten der Männer vom Bauch auf den Rücken und wieder zurück. Blut sickerte in dreckiges Wasser, in das dicke Tropfen schlugen. Der Vater der Schwerter fuhr hinab und teilte seinen Gegner wie ein Meißel, der eine Statue in zwei Teile schlägt. Kropf kauerte sich hinter seinen Schild, als mit einem Schauer dicker Tropfen wieder Blut und Regen dagegenprasselten.
    Speere ragten in alle Richtungen, eine unberechenbare, klappernde, glitschige Masse. Die Spitze des einen rutschte langsam über Holz, drang in eine Hand und bohrte sich hindurch, nagelte sie an eine Brust und warf den dazugehörigen Mann zu Boden, der nun mit dem Kopf schüttelte, nein, mit der anderen Hand nach dem Schaft fasste, während gnadenlose Stiefel über ihn hinwegtrampelten.
    Kropf schob eine Speerspitze mit seinem Schild beiseite, stach mit seinem Schwert zu, erwischte jemandem unterm Kinn und riss ihm den Kopf nach oben, bis das Blut spritzte. Der Mann fiel um und gab dabei ein seltsames Trompeten von sich, das Kropf an den ersten Ton eines Lieds erinnerte, das er kannte.
    Der Unionsoffizier, der nun hinter ihm auftauchte, trug die schönste Rüstung, die Kropf je gesehen hatte; sie war über und über mit goldenen Mustern bedeckt. Er schlug immer wieder mit seinem dreckigen Schwert nach dem Schwarzen Dow, den er tatsächlich in die Knie gezwungen hatte. Halte zu deinem Häuptling. Kropf sprang zu ihnen, brüllte, trat mit einem Bein in eine tiefe Pfütze und ließ schlammiges Wasser aufspritzen. Dann schlug er aufs Geratewohl gegen den schönen Brustpanzer und kratzte mit der Schwertspitze eine tiefe Rille in die schönen Verzierungen. Der Hieb war heftig genug, um seinen Träger ins Wanken zu bringen. Wieder rückte Kropf vor, stach zu, als der Unionist sich umwandte, und Kropfs Klinge schabte gegen den unteren Rand der Rüstung, fuhr mitten durch den Körper und versetzte ihm einen harten Stoß nach hinten.
    Kropf kämpfte mit dem Schwertgriff, heißes Blut rann klebrig über seine Hand und den Arm hinauf. Er hielt seinen verdammten Gegner aufrecht, während er versuchte, die Klinge wieder herauszuziehen. Sie rangen miteinander im Schlamm, in verrückter Umarmung miteinander verbunden. Ein Gesicht drückte sich gegen Kropfs Wange, Bartstoppeln kratzten, Atem fuhr keuchend in sein Ohr, und Kropf wurde sich plötzlich bewusst, dass er Colwen

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