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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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ebenfalls auf. »Mir reicht ein Sieg.«
    Sie schlugen ein und hielten ihre Hände einen Augenblick fest, dann drehte sich Reichel der Tür zu, sah Kropf dort stehen und lächelte ihn breit und zahnlückig an.
    »Der alte Caul Reichel.« Kropf streckte die Hand aus.
    »Curnden Kropf, so wahr ich lebe und atme.« Reichel ergriff seine Rechte mit der einen Hand und packte von oben mit der anderen zu. »Von uns guten Männern sind nicht mehr genug übrig.«
    »So ist das nun mal heutzutage.«
    »Was macht das Knie?«
    »Na, du weißt schon. Es ist, wie es ist.«
    »Geht mir genauso. Wie geht’s Yon Cumber?«
    »Hat immer noch stets einen Witz auf den Lippen. Und wie geht’s Flut?«
    Reichel grinste. »Der guckt sich für mich die neuen Rekruten an. Ziemliche Pisser, jedenfalls größtenteils.«
    »Vielleicht machen sie sich noch raus.«
    »Das möchte ich ihnen raten, und zwar schnell. Wie ich höre, steht uns eine Schlacht bevor.« Reichel klopfte ihm im Vorübergehen auf den Arm. »Ich warte auf deinen Befehl, Häuptling!« Und damit ließ er Kropf und den Schwarzen Dow allein, die sich nun gegenüberstanden und einander musterten, zwischen sich eine überwucherte Fläche festgetretener Erde voller Geröllbrocken, Unkraut und Brennnesseln. Vögel zwitscherten, Blätter rauschten, und das Klingen von Metall aus der Ferne erinnerte daran, dass ihnen blutige Taten bevorstanden.
    »Häuptling.« Kropf fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er hatte keine Ahnung, wie dieses Gespräch verlaufen würde.
    Dow holte tief Luft und brüllte dann plötzlich aus vollem Hals: »Hab ich dir nicht gesagt, dass du diese verdammte Anhöhe halten sollst!«
    Kropf wurde ganz kalt ums Herz, als das Echo von den verfallenen Mauern zurückprallte. So wie es aussah, würde es keine angenehme Unterhaltung werden. Er fragte sich, ob er bei Sonnenuntergang auch nackt in einem Käfig hocken würde. »Also, wir haben sie zuerst ziemlich gut gehalten … bis dann die Union anrückte …«
    Dow kam näher, den Knauf des noch in der Scheide steckenden Schwertes in seiner Faust, und Kropf musste alle Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht zurückzuweichen. Dow lehnte sich nach vorn, und wieder gab Kropf sich alle Mühe, nicht zusammenzuzucken. Dow hob eine Hand und legte sie sanft auf Kropfs wunde Schulter, und der versuchte, nicht zu zittern. »Tut mir leid wegen eben«, erklärte Dow jetzt ganz ruhig, »aber ich muss meinem Ruf gerecht werden.«
    Eine Welle wilder Erleichterung. »Na klar, Häuptling. Lass es raus.« Kropf kniff die Augen leicht zusammen, als Dow noch einmal Luft holte.
    »Du nutzloser alter, humpelnder Wichser !« Kropf trafen ein paar Tröpfchen Spucke, dann tätschelte Dow ihm unsanft die Wange. »Du hast ihnen also einen Kampf geliefert?«
    »Joh. Hartbrot und ein paar von seinen Jungs.«
    »Ich erinnere mich an den alten Drecksack. Wie viele Leute hatte er?«
    »Zweiundzwanzig.«
    Dow bleckte die Zähne und zog eine Miene, die irgendwo zwischen einem Lächeln und einem verächtlichen Grinsen lag. »Und wie viele hattest du, zehn oder was?«
    »Joh. Espe mitgerechnet.«
    »Und du hast sie fertiggemacht?«
    »Na ja …«
    »Verdammt, ich wünschte, ich wäre dabei gewesen!« Dow schien vor Gewaltbereitschaft zu beben, seine Augen blickten ins Nichts, als sähe er Hartbrot und seine Jungs die Anhöhe heraufkommen und könnte gar nicht schnell genug mit dem Kampf beginnen. » Wünschte , ich wäre dabei gewesen!« Damit schlug er mit dem Schwertknauf gegen eine steinerne Säule, dass die Gesteinsbröckchen flogen. Kropf machte einen vorsichtigen Schritt zurück. »Anstatt hier herumzuhocken und zu quatschen . Quatschen, quatschen, quatschen. Immer nur dieses beschissene Gerede!«, fauchte Dow, holte tief Luft und erinnerte sich offenbar wieder daran, dass Kropf bei ihm war. Sein Blick glitt zu ihm zurück. »Hast du die Union heranziehen sehen?«
    »Mindestens tausend Mann auf der Straße nach Adwein, und ich hatte das Gefühl, dass hinter ihnen noch mehr kamen.«
    »Jalenhorms Division«, fügte Dow hinzu.
    »Woher weißt du das?«
    »Er hat Mittel und Wege, das herauszufinden.«
    »Bei den …« Kropf machte einen erschreckten Satz, verfing sich mit den Füßen im Brombeergestrüpp und wäre beinahe gestürzt. Eine Frau lag auf einer der höchsten noch verbliebenen Mauern. Sie hatte sich über die Steine ausgestreckt wie ein nasser Lappen, ein Arm und ein Bein hingen herunter, der Kopf baumelte zur Seite, als ob sie sich auf

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