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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Werkzeug zu beschleunigen, die wir brauchen. Ich habe in meinem Büro ein Modell aufgestellt, aber es muss noch modifiziert werden – das ist immer so. Vergessen Sie dabei nicht den begrenzten Raum auf der Wraith. Wir möchten nicht, dass sich die Dinge dort stauen.«
    Das Modell blieb nur für etwa eine Stunde im alten Zustand, dann gab Pitak Veränderungen durch, und Esmay dachte an
    nichts anderes mehr als ihre Aufgabe. Sie gab Anforderungen weiter, für Werkzeug, Material, Personal. Mehrere Störungen 380
    erforderten Eingriffe von weiter oben: Sie hetzte Commander Seveches Büro auf den sturen Senior-Chief der
    Technikerschulen, der einfach nicht einsehen wollte, warum eine Lehrerin für Waffensysteme ihre Klasse entlassen und persönlich bei der Entfernung einer Mine helfen sollte. Der Chief wandte ein, dass das 14. eigentlich ein eigenes Team für die Entschärfung von Bomben haben sollte … aber höfliche Anfragen auf den passenden Kanälen brachten rasch eine
    muntere Frau zum Vorschein, die eine künstliche Hand hatte und ihren Spezialraumanzug auf dem Rücken trug. Esmay
    dirigierte sie zur richtigen Ausstiegsluke und widmete sich wieder ihrer eigentlichen Arbeit.
    Gern hätte sie sich angesehen, wie die Arbeit auf der Wraith ablief; sie hatte nur vage Vorstellungen von einem
    »Schaumbett« und davon, wozu es gut sein sollte. Pitaks
    Baumannschaften hatten jedoch weitere Opfer in den vorderen Sektionen gefunden, die meisten tot und der Rest bewusstlos.
    »Die künstliche Schwerkraft ist hier oben ausgefallen, ebenso wie die Kommunikationsleitungen – wahrscheinlich Schrapnell, das sie wie ein heißes Messer durchgeschnitten hat. Ein
    Wunder, dass hier überhaupt noch jemand lebt, und ich weiß nicht, wie viele überleben werden – sie wirken ganz schön übel zugerichtet. Inzwischen haben wir sie aber alle hinausgeschafft, sodass Sie uns die nächste Ladung schicken können, sobald die Verletzten nicht mehr den Weg versperren.«
    Esmay betrachtete das überladene Display, das jetzt einfach alles zeigte, was zwischen der Koskiusko und der Wraith geschah. Auf eine Anfrage hin hob der Scantech die
    Evakuierungskapsel des Medizinischen Dienstes auf dem Bildschirm hervor; sobald sie aus dem Weg war, wies Esmay der 381
    von Pitak angeforderten Lieferung Priorität zu und wandte sich dazu an den Sergeant Minor in T-3, der für die Absendung zuständig war.
    Sie konzentrierte sich so stark auf Pitaks Anforderungen, dass sie zusammenfuhr, als der Sergeant am anderen Pult »Wow!«
    rief und dann hinzusetzte: »Gut, dass sie alles ausgeschäumt hatten …«
    »Die Mine?«, fragte sie, als sie wieder zu Atem gekommen war.
    »Yeah. Soll ich es noch mal abspielen?«
    Sie konnte dem Angebot nicht widerstehen; er überspielte die Aufnahmen auf ihr Pult. Der Rumpfbruch der Wraith lag nicht mehr der Koskiusko gegenüber; Esmay konnte gerade noch den Rand sehen. Das bedeutete, dass die Mine nicht mehr zu sehen war. Die Perspektive verschob sich. Dort, wo die Mine nach Esmays Erinnerungen hätte sein sollen, sah man jetzt einen unregelmäßigen grauen Fleck, der von den Scheinwerfern der Koskiusko seitlich grell angestrahlt wurde.
    »Sie haben das von einer Kapsel aus aufgenommen«, erklärte der Sergeant, »und per Richtstrahl übermittelt… Sie hatten mehrere Leute postiert, um die Mine zu beobachten.«
    Die Aufnahme fuhr näher heran, bis Esmay erkennen konnte, dass der Fleck aussah wie Schlagsahne oder Zuckerguss, in einen schlaffen Zylinder gepumpt. Während Esmay noch
    hinsah, tauchte ein weiterer Schaumfleck auf, der erst anstieg und sich dann seitlich ausdehnte, bis er das Ende des Zylinders versiegelte.
    »Sie haben alle Sektionen an Bord ausgeschäumt«, sagte der Sergeant. »Und sie haben einen Schaumzylinder um die Mine 382
    gebildet, der von uns wegzielt… und schließlich mit einem Lappen abgedeckt. Dann ist…«
    Das Ding ging hoch; der Schaumklecks spritzte auseinander, und etwas schoss oben heraus, weg von der Wraith.
    »Alle Trümmer haben den richtigen Kurs genommen«,
    erklärte der Sergeant. »Solide Konstruktion. Wie gemeldet wird, ist an Bord nur sehr wenig in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Jetzt müssen sie nur wieder den ganzen Schaum loswerden, und das können wir in der großen Bucht erledigen.«
    »Ich kapiere nicht, wie das funktioniert«, sagte Esmay. »Ich dachte, wenn man eine Explosion eindämmt, macht sie das nur schlimmer.«
    Der Sergeant zuckte die Achseln. »Ich verstehe es auch

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