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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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irgendwelche Feinde außerhalb zu Gesicht bekommen
    würde. Er marschierte weiter und wünschte dabei der Person die Pest an den Hals, die ihn den Scannern eines DSR zugeteilt hatte anstatt einer Aufgabe, die eines Serrano würdig gewesen wäre.
    Als er die Inventarbucht der Schulen erreichte, war sie nicht besetzt. Er beugte sich über den Tresen und fühlte sich versucht, seinen Datenstab ins Pult einzuführen und selbst
    herauszufinden, wo er die gewünschten Teile fand. Das war wirklich keine Art, für Sicherheit zu sorgen … Falls sich derzeit 409
    alle anstellten, um neue ID-Anstecker zu erhalten, wer achtete dann darauf, dass die Entertruppe nicht in einen Raum wie diesen eindrang? Allerdings, warum sie das tun sollte …
    Er hörte Schritte näher kommen und spürte, wie sein
    Herzschlag erneut beschleunigte. Was, wenn es Eindringlinge waren? Er blickte sich um und entdeckte nichts, was er als Waffe hätte gebrauchen können … aber der pummelige
    Sergeant, der schnaufend in Sicht kam, trug einen neuen rosa ID-Anstecker.
    »Verzeihung, Sir«, sagte der Sergeant, dessen Wangen vor Erschöpfung scharlachrot angelaufen waren. »Ich musste die ganzen Leitern nehmen, um wieder heraufzukommen … sie
    haben die Liftröhren abgeschaltet, nur für alle Fälle, was einfach lächerlich ist… es bedeutet nur mehr Arbeit für den Rest von uns.«
    Barin reichte ihm die Liste. »Vielleicht ist man besorgt, die Eindringlinge könnten den Strom für die Liftröhren abdrehen.«
    »Aber Sie denken doch nicht, dass die das tun würden!« Der Sergeant unterbrach die Eingabe der Zugriffscodes.
    »Ich weiß nicht, was sie tun würden«, hielt ihm Barin entgegen. »Aber falls uns jemand Ärger machen wollte, wäre das eine Möglichkeit.«
    »Dumm«, fand der Mann und führte die Eingabe zu Ende.
    »Mal sehen … Gang 8, Ebene 2, Kasten 13. Einen Moment.«
    Das Lager der Schulen war nie automatisiert worden, und Barin wartete, während der Sergeant seine Sachen zusammensuchte und sie ihm überreichte. Barin zeichnete im Terminal ab und machte sich auf den Rückweg. Sollte er hier die Leitern nehmen
    … in T-l herrschte wahrscheinlich weniger Verkehr … oder 410
    weiter dem Weg außen herum folgen und in T-3 direkt
    hinuntersteigen?
    Er traf eine mittlere Entscheidung, stieg auf Deck sechs hinunter und ging um den Kern herum nach T-3, um dort die letzte Etappe hinab auf Deck vier zurückzulegen.
    *
    Vokrais hatte die Stelle auf dem Weg zu der Mahlzeit gefunden, bei der er das abscheulich stumpfe Messer und die ebensolche Gabel an sich genommen hatte, die er jetzt unter dem Overall versteckt hielt – es war einer der Wartungsschächte für die Liftröhrenbündel; dieser hier befand sich an der Innenbord-Verbindungsstelle zwischen T-3 und T-2 auf Deck sechs. Er hatte auch Metris wiedergefunden und die Nachricht
    übermittelt. Metris wollte sie seinerseits verbreiten, wie es auch Vokrais selbst weiter tat. Wie viel Zeit blieb ihnen? Sein Blut sang vor Erregung und spülte die letzten Nachwirkungen des Schlafgases weg. Das hier war nicht vergleichbar mit den üblichen Entereinsätzen, wenn sie sich mit den Waffen in der Hand den Weg an Bord freipusteten, um rasch die Kontrolle über irgendeinen fetten, faulen Handelsfahrer zu übernehmen.
    Das hier war eine echte Aufgabe!
    Er fragte sich, ob irgendjemandem ihre Waffen und Ausrüstungsgegenstände aufgefallen waren, die drüben auf der Wraith lagen. Die Mine hatte man entdeckt – es war Gegenstand des allgemeinen Klatsches, der einem mutmaßlichen
    Besatzungsmitglied der Wraith nur zu gern zugetragen wurde.
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    »Hätte euch zur Hölle und wieder zurück gepustet«, hatte ihm jemand erklärt. »Falls unsere Leute sie nicht entdeckt und eingeschäumt hätten.«
    Aber hatten sie auch die Innensektionen ausgeschäumt? Falls ja, waren seine Lieblingsmesser und –Werkzeuge sicher im Schaum aufbewahrt, und er konnte sie sich später zurückholen.
    Dazu gehörte auch das Kampfmesser seines Großvaters … das wollte er zurückhaben.
    Sie brauchten Waffen. Er wusste, dass er beliebige zwei oder drei dieser kraftlosen Techniker mit bloßen Händen besiegen konnte, aber es gab hier Tausende von ihnen. Sein Team konnte insgesamt Dutzende umbringen, aber das reichte nicht.
    Irgendwo auf diesem Monsterschiff fand man Waffen jeder Art, Handwaffen und Schiffsgeschütze, Munition, Energiepacks …
    einfach alles. Er musste sie nur finden.
    Sein angeblicher Vorgesetzter nahm ihn nicht

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