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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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bringen …« Auf einmal empfand er das Schiff, das ihm zu groß erschienen war, um ein Schiff zu sein, das ihm zu sicher erschienen war, um interessant zu sein – auf einmal empfand er es als zerbrechlich inmitten der Unendlichkeit des Weltraums. Er versuchte, sich selbst erneut zu erklären, dass die internen Scanner die Eindringlinge finden würden … aber es gab hier Sektionen ohne vollständige Scanner-Erfassung. Und allein das Volumen der Daten machte es leicht, wichtige Einzelheiten zu übersehen. Das neue KI-System, das schon dabei gescheitert war, mit den Veränderungen der Schiffsanlage Schritt zu halten … konnte es wirklich eine solche Aufgabe bewältigen?
    Er gesellte sich zu der Schlange, die sich vor dem Besatzungsmitglied mit den Aufnähern des Sicherheitsdienstes
    bildete. Vor ihm stellten schon andere die Fragen, auf die er selbst Antworten hören wollte, aber die Antworten wurden nicht gegeben. »Sehen Sie einfach nur hier herein«, erfolgte die Anweisung an jeden. »Hier die Handabdrücke. Sie werden einen Stich spüren … Jetzt weitergehen …«
    Ein voller ID-Check? Barin hatte keinen vollen ID-Check
    mehr durchlaufen, seit er in die Akademie eingetreten war.
    Glaubten sie wirklich, dass jemand ein Netzhautmuster oder einen Handabdruck fälschen konnte? Konnte das jemand tun? Er trat von einem Fuß auf den anderen. Hinter ihm füllte sich die Schlange auf. Es dauerte wenigstens eine Minute, eine Person zu überprüfen und ihr ein neues ID-Schild auszuhändigen. Barin beschäftigte sich, indem er das Offensichtliche berechnete …
    Maximal sechzig Personen pro Stunde an jeder Kontrollstelle, und davon waren nur zehn vorhanden? Es würde Stunden und 407
    abermals Stunden dauern, ehe sie die ganze Besatzung
    kontrolliert und ihr neue Schildchen ausgehändigt hatten …
    »Blicken Sie hier hinein, Sir … und Ihre Hände … Sie
    werden einen Stich spüren.« Er blinzelte unter einem Lichtblitz, als die Maschine sein Netzhautmuster überprüfte; er spürte einen scharfen Stich, als sie ihm Blut entnahm, um es mit den Werten in seiner Akte zu vergleichen. Die Maschine piepte, und Barin nahm das hellrosa Schildchen entgegen, das man ihm reichte. Im Gegensatz zum alten Anstecker zeigte es nicht sein Bild, sondern nur den leuchtenden Streifen, der es den Scannern ermöglichte, seine Berechtigung zu prüfen. Schon während er seinen Weg zur Inventarbucht fortsetzte, um die von Vorhes gewünschten Teile zu holen, erblickte erweitere
    Sicherheitsleute, die mit noch mehr Prüfgerät eintrafen.
    Er brachte den Anforderungswürfel hinauf auf Deck 13 und überreichte ihn dort dem Master Chief, der das automatische Auswahlsystem beaufsichtigte. Die Frau hatte noch keinen der neuen rosa ID-Anstecker, deutete aber mit einem Kopfnicken auf seinen.
    »Ich rechne damit, dass der Captain das automatische System bald abschaltet; dann kann ich mir selbst das neue Schildchen holen. Sie haben Glück, dass Sie zeitig hier eingetroffen sind.«
    Im Innenraum war das Geräusch sich verschiebender Ständer nur halb so laut wie üblich. Wenig später glitt einer der kleinen Robotkarren mit Barins Bestellung an die Tür heran; der Chief hakte den Posten ab.
    »Brauchen Sie ein Transportmittel, Sir?«
    Barin nahm die Ladung in Augenschein und entschied, dass er das schaffte. »Nein, danke.«
    408
    »Dann prima.«
    Er hob die verpackten Teile auf und entschied, nicht die Röhre zurück nach unten zu nehmen … Er konnte um den Kern herumgehen, dabei im Uhrzeigersinn dem Verkehr folgen, die Leiter hinauf auf Deck zwölf nehmen und dann im Lager der Technikerschulen die übrigen Teile abholen, die Vorhes haben wollte. Und vielleicht entdeckte er ja etwas … Sein Puls beschleunigte. Falls es Eindringlinge waren und falls sie der Bluthorde angehörten, wie sahen sie dann wohl aus? Er wusste von der Bluthorde nicht mehr, als dass sie hochgewachsene Blonde bevorzugten.
    Als er an der Basis von T-5 vorbeikam, konnte er einen Blick in die Sicherheitsbucht des Schiffes werfen, wo es wie in einem aufgewühlten Ameisenhaufen zuging. Warum nur gehörte er
    nicht der eigentlichen Schiffsbesatzung an? Er konnte sich selbst mühelos als Lieutenant des Sicherheitsdienstes vorstellen, wie der, der ihn jetzt finster musterte, als fragte er sich, was ein Ensign aus der Fernscanner-Abteilung des 14. hier zu suchen hatte. Das wäre eine viel interessantere Aufgabe als Barins gegenwärtige Arbeit… bei der er weder Entermannschaften
    noch

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