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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Analyse vergessen.«
    Esmay nahm die Liste entgegen und sah sie sich unterwegs nach R-17 an. Petty-Major Simkins, Antrieb und Manöver, hatte drei Jahre lang auf den kommerziellen Gegenstücken zu den Schiffstypen der Bluthorde gearbeitet, bei seinem Versuch, im bürgerlichen Leben über die Runden zu kommen. Zwei weitere verfügten zwar über weniger, aber doch immerhin etwas
    Erfahrung mit diesen Schiffen. Scanner … Sie hoffte, dass es möglich sein würde, einige ihrer eigenen Anlagen mit an Bord zu nehmen oder eine Richtstrahlverbindung mit der Brücke der Koskiusko herzustellen. Niemand brachte viel Erfahrung auf diesem Gebiet mit, aber ein Pivot-Major namens Lucien Patel war dabei, den die gesamte Fernsensoren-Einheit für einen zweiten Koutsoudas hielt. Einen Versuch war es wert. Als Ersatzbediener für die Scanner wählte sie eine Person mit erst kurz zurückliegender Kampferfahrung und eine weitere, weil sie sowohl kommerzielle wie militärische Arbeitserfahrung
    mitbrachte. Kommunikation, ein entscheidendes Gebiet – dafür 560
    den und den und einen in Reserve. Um die Lebenserhaltung kümmerte sich Esmay nicht – sie würden in ihren Raumanzügen kämpfen und entweder schnell siegen oder schnell
    sterben.Waffenspezialisten – sie brauchte richtig gute
    Waffenspezialisten. Sie entdeckte fünf Leute, die hier den Rest zu übertreffen schienen.
    Als sie den Treffpunkt erreichte, war sie von der Reaktion der Leute erschrocken – dem raschen zustimmenden Gemurmel,
    dem Eifer in den Gesichtern. Sie sahen sie auf eine Art an, als könnte Esmay ihnen dieses verrückte Unternehmen leicht
    machen. Sie spürte, wie ihre Stimmung stieg und reagierte mit dem Lächeln, auf das sie gewartet zu haben schienen.
    »Hab's dir ja gesagt«, hörte sie eine Stimme. »Sie hat einen Plan.«
    Nein, den hatte sie noch nicht, wohl aber eine Besatzungsliste. Sie las sie vor, und die Aufgerufenen traten vor; die Übrigen wirkten enttäuscht.
    »Brauchen Sie nicht noch ein paar mehr?«, fragte ein
    kräftiger Sergeant, der ihr vage vertraut erschien. »Für den Fall, dass noch jemand an Bord ist und es zum Kampf kommt? Ich habe schon einige Kneipenschlägereien gewonnen.«
    Ein paar Leute mehr mit dieser Einstellung konnten nicht schaden. Esmay nickte, und noch ein halbes Dutzend drängten sich um sie. Weitere schienen auf dem Sprung, traten aber doch nicht vor.
    »Die Übrigen von Ihnen – falls Sie es noch nicht gehört
    haben: Einige der ursprünglichen Angreifer sind in die
    Kernsektion zurückgekehrt. Und noch eine ganze Menge
    feindlicher Truppen sind im Anmarsch. Ich bin sicher, dass 561
    Ihnen einfällt, was Sie dagegen unternehmen können. Die Pläne, die wir für den Kampf gegen die Truppen eines Bluthordeschiffes hatten, müssen jetzt gegen die dreifache Stärke funktionieren.«
     
    Die wirklich heikle Aufgabe bestand darin, unentdeckt zum Testgestell vorzudringen. Beide Reparaturbuchten standen jetzt offen und waren lichtdurchflutet, sodass jeder, der sich in der Lücke bewegte, entdeckt werden konnte … vorausgesetzt, die von der Bluthorde sahen hin. Zwar hatten sowohl Esmay als auch Bowry Führer – Spezialisten, die als Testgestellaufseher arbeiteten –, mit deren Hilfe sie zum Kiel des jeweiligen Gestells vordringen konnten statt zu dessen Oberdeck, wo das Schiff lag… Trotzdem bewegten sie sich auf einem Teil der Strecke durch das Blickfeld jeder Person in der Reparaturbucht, die irgendwann mal hinsah. Esmay wollte sich nicht darauf verlassen, dass niemand herüberblickte und dabei eine Reihe Gestalten in Raumanzügen bemerkte, die in die falsche
    Richtung gingen.
    »Wir benötigen ein Ablenkungsmanöver«, sagte sie. »Weitere Scheinaufführungen ähnlich denen, mit deren Hilfe wir die Eindringlinge tief nach T-4 hineingelockt haben, aber
    umfangreich genug, um sie zu fesseln, egal wie viele von ihnen zum Vorschein kommen.«
    »Wenn wir die Lampen ausschalten, kann der Gegner auch
    nichts mehr sehen.«
    »Zunächst wohl nicht mehr, aber sie haben wahrscheinlich eigene Lampen. Es wird ihnen verdächtig vorkommen …«
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    »Aber man geht doch davon aus, dass die Koskiusko teilweise funktionsunfähig ist… Was, wenn unsere Lampen erst ausgehen und dann flackernd wieder anspringen? Falls sie diese tollen Helmvisiere haben, kriegen sie davon Anfälle.«
    »Ich wette, wir können den Eindruck erwecken, wirklich
    unfähig zu sein«, ergänzte ein anderer. »Schwankungen der künstlichen Schwerkraft,

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