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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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dieser
    Admirals, falls noch jemand von ihnen lebt.«
    »Der Serranojunge?«, fragte Hoch.
    »Nein – falls er noch lebt, ist er doch nur ein Junge. Bjerling muss mit uns reden, wenn wir wichtige Gefangene haben, und genug seiner Leute würden es mithören, um es später bezeugen zu können. Andernfalls …«
    »Die Brücke?«, fragte Hoch.
    574
    »Ja, die Brücke.« Als er vor den anderen die Stufen hinaufstürmte, erwachte der Zorn wieder in ihm und damit die Energie. Bjerlings Söhne müssten allesamt verschrumpelte Eier haben; seine Töchter sollten allesamt als Huren für die
    Gefangenen in der Arena eingesetzt werden. Die Antberd
    Comity sollte an Streitigkeiten und Zwist zugrunde gehen und ihr letzter Überlebender arm und verkrüppelt sterben …
    Er erblickte den kleinen Abfallhaufen einen Augenblick zu spät, um noch anzuhalten, und ihm blieb gerade noch die Zeit zu erkennen, was er da in Wirklichkeit vor sich hatte, und seine Flüche auf die gesamten Regierenden Familias auszudehnen, als das Treppenhaus von Flammen und Rauch erfüllt wurde, und er starb, ohne zu bereuen.
    *
    Die Frage, die nicht vorab zu beantworten war, lautete: Was würden die übrigen Schiffe der Bluthorde unternehmen?
    Während sie jetzt die Systeme der Antberd 's Axe hochfuhren, drückte sich Esmay in Gedanken die Daumen.
    »Denken Sie, wir sollten deren Lebenserhaltungssystem
    vertrauen?«, fragte sie einer ihrer Techniker.
    »Nein«, antwortete Esmay. »Starten Sie, sobald Sie bereit sind, mit Maximalbeschleunigung – mit unserer, nicht ihrer.«
    Die Antberd's Axe sprang wie ein bockendes Pferd aus dem Testgestell; ihr Schwerkraftgenerator kompensierte nur wenig, und Esmays Knie gaben nach.
    575
    »Wow!«, sagte Simkins am Ruder. »Ich denke, sie haben die Sicherheitspielräume ganz schön verschoben …«
    Achtzehn Decks von T-3 zuckten vorbei, und ein Geheul der Bluthorde prasselte aus den Lautsprechern der Brücke, von dem Esmay vermutete, dass es sich aus Kraftausdrücken
    zusammensetzte.
    »Sie sind verärgert«, sagte der Pivot-Major am Funkpult. Die Frau gehörte zu den Leuten, die etwas Bluthorde verstanden.
    »Sie denken, ihr Kommandant würde sich langweilen und
    davonrennen, um zu spielen. Aber ich kenne jetzt unseren Namen: Antberd's Axe.«
    »Wo ist das andere?«, fragte Esmay. Sie konnte die verschwommenen Scannerdaten nicht interpretieren, die sie zu sehen bekam. »Scanner?«
    Bowrys Stimme meldete sich in ihrem Kopfhörer, krachend, aber trotzdem verständlich. »Wir sind gestartet. Ich schnappe mir das Große«, sagte er.
    »Scanner!«
    »Da!« Das Scannerbild beruhigte sich, war zwar noch körnig, erlaubte Esmay jedoch zu deuten, was sie sah. Es musste
    Bowrys Bluthordeschiff sein, das von ihrem abschwenkte und Kurs auf das größte Fahrzeug nahm, das auf dem Bildschirm zu sehen war. Das Flaggschiff der Bluthorde, falls man dort so etwas kannte. Esmay hielt nach ihrem Ziel Ausschau, das, wie sich zeigte, etliche tausend Kilometer hinter dem
    gegenüberliegenden Ende der Koskiusko parkte, wo es eine freie Schussbahn auf jeden hatte, der den Sprungpunkt durchquerte.
    Hatte es den Sprungpunkt vermint? Sie vermutete, dass das nicht der Fall war. Das Auslegen von Minenfeldern war nicht 576
    typisch für die Bluthorde, auch wenn sie eine Mine auf der Wraith platziert hatte. Es war ohnehin egal… Esmay nahm nicht Kurs auf diese Stelle. Das dritte Schiff der Bluthorde, das sich systemseitig vom DSR aufgestellt hatte, dem Sprungpunkt
    gegenüber, erforderte einen separaten Anflug. Bei seiner Position hätte ein Raketenangriff auch die Koskiusko gefährdet; Esmay hoffte, dass dieses Schiff ebenso wie ihr eigenes keine Strahlenkanonen aufwies.
    Arramanche sagte: »Habe es. Bereit für Ihre Befehle,
    Kommandant.«
    »Von diesem Schiff kommt die Anfrage, was Sie hier eigentlich tun«, meldete die Kommunikation. »Sie sagen, jetzt wäre nicht der richtige Zeitpunkt, um mit dem Bären zu tanzen
    – was immer das heißen soll.«
    Noch warten oder gleich schießen? Esmay rang mit der
    Geometrie der Lage, der eigenen Bewegung relativ zur
    Koskiusko, zum Schiff der Bluthorde, zum anderen Schiff der Bluthorde, der Distanz, der Geschwindigkeit der Waffen, der mutmaßlichen Qualität der Schilde auf dem feindlichen Schiff, seiner Manövrierfähigkeit. »Wir warten«, entschied sie. »Wir fahren erst noch näher heran.«
    Dieses Heranfahren ähnelte dem Ritt auf einem Polopony;
    welche Schwächen die Antberd's Axe nach den

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