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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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bis Losa und die beiden anderen Frauen wieder
    auftauchten. Wortlos ging es dann weiter zu dem Tor, das die Flottenzone von der zivilen Zone trennte. Hier stießen sie nicht auf einen gelangweilten zivilen Zollinspektor, sondern auf eine Gruppe wachsamer, nervöser Militärwachen.
    »Arhos Asperson von Special Materials Analysis Consulting«, sagte Arhos und überreichte sein ID-Etui. »Und hier ist der Vertrag …« Ein Datenwürfel mit den Insignien der Flotte auf einer Seite und einer kunstvollen marmorierten Radierung auf den übrigen Seiten. Sie hatten zwei Jahre gebraucht, um ein Duplikat des Flottenmodells zu entwickeln, damit sie eigene Würfel fabrizieren konnten, statt sie stehlen und
    umprogrammieren zu müssen. Dann hatten sie diesen völlig legalen Vertrag abschließen können und die Fälschung bislang gar nicht benutzen müssen.
    »Ja, Sir«, sagte der erste Posten. »Und wie viele Personen umfasst Ihre Gruppe?«
    »Sieben«, antwortete Arhos. Er wich aus, während der zweite Posten die ID-Etuis der anderen einsammelte. Auf Station Sierra hätte sich Arhos Sorgen gemacht, selbst mit einem echten Flottenwürfel… Obwohl sie die gefälschten Versionen auch schon benutzt hatten, ebenso gefälschte IDs, war die Flotte jetzt dank der Vorfälle von Xavier ungewöhnlich wachsam. Hier
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    rechnete Arhos nicht mit Schwierigkeiten – und tatsächlich hatte der Würfelleser den gefälschten Würfel schon akzeptiert und wieder ausgespuckt.
    »Alles in Ordnung, Sir«, sagte der Posten. »Natürlich müssen wir noch sämtliche Gepäckstücke kontrollieren.«
    »Selbstverständlich.« Er übergab seine Reisetasche und
    Aktentasche. Die übliche zivile Elektronik: Datenpads,
    Würfelleser, Würfel, tragbare Computer in allen Größen, von Taschen-bis hin zu Konferenzmodellen, Kommunikatorsets, Datensondierungsstäbe …
    »Das dürfen Sie an Bord nicht benutzen, Sir«, sagte der
    Posten und hielt das Kommunikatorset und den Datenstab hoch.
    »Das ist mir schon klar. Beim letzten Mal stellten Ihre Leute einen gesicherten Schrank zur Verfügung.«
    »Dafür können wir sorgen, Sir«, sagte der Posten mit erkennbarer Erleichterung. Unerfahrene Consultants beharrten manchmal darauf, nichts von ihren Geräten herzugeben … Und sie erhielten keine weiteren Verträge. Arhos fiel auf, dass der andere Posten mit jemandem in der Flottensektion sprach, und kurz darauf erschien ein bescheidener Robotwagen auf der Bildfläche, komplett mit Gepäckanhänger und einem
    abschließbaren Behälter für verbotene Elektronikgeräte.
    »Sie müssen die Sachen noch nicht gleich wegschließen«,
    erklärte der Posten. »Falls Sie von einer Flottensektion aus Gespräche führen möchten, ist das von jeder Nische mit Code blau erlaubt. Aber ehe Sie an Bord gehen …«
    »Wir verstehen«, sagte Arhos. Er wusste, dass man sie erneut durchsuchen würde, ehe sie an Bord gingen.
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    Die Flottensektion von Station Comus verfügte über eigene Restaurants, eigene Bars, eigene Unterhaltungs-und
    Einkaufsmöglichkeiten und sogar öffentliche Mietschlafplätze.
    Es blieb noch reichlich Zeit, ehe ihr Schiff ging.
     
    »Was ist nun genau Ihr Fachgebiet, Dr. Asperson?«
    Arhos hob einen Mundwinkel, gebändigte Erheiterung über
    die Naivität dieser Frage. »Ich habe meine Qualifikationen auf den Gebieten logischer Systeme und der Substratanalyse
    erworben.«
    Der junge Offizier blinzelte. »Substrat..?«
    »Geheim, fürchte ich«, sagte Arhos und senkte kurz den
    Kopf, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen.
    »Lieutenant, ich denke, Ihre Pflichten warten auf Sie«,
    meldete sich der Lieutenant Commander vom Kopfende des
    Tisches.
    »Oh … Natürlich, Sir.« Der Mann eilte hinaus.
    »Es tut mir Leid«, sagte der Lieutenant Commander. Er trug kein Namensschild; das galt für alle Offiziere an Bord eines so kleinen Schiffes. »Verzeihen Sie uns … Wir befördern
    gewöhnlich keine Zivilisten …«
    »Natürlich«, sagte Arhos. »Aber sind Sie mit der Situation vertraut?«
    »Gewiss. Nur … habe ich den Namen Ihres Unternehmens
    nicht erkannt.«
    »Wir sind Subunternehmer«, sagte Gori lächelnd. »Sie wissen ja, wie das ist… Der eine oder andere von uns hat für die großen 185
    Unternehmen gearbeitet, und dann haben wir uns selbstständig gemacht. Haben unsere ersten Aufträge als Subunternehmer von Subunternehmern erhalten und uns inzwischen bis zum
    Subunternehmer hinaufgearbeitet.«
    »Es muss hart sein, wenn man sich auf die eigenen

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