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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Beine
    stellt, nachdem man für ein großes Unternehmen gearbeitet hat«, fand der Offizier. Arhos glaubte, dass er ihnen die ganze Geschichte abkaufte.
    »Das war es auch«, sagte Arhos. »Aber inzwischen brauchen wir uns nicht mehr zu überlegen, wie wir die Miete bezahlen sollen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte der Offizier mit einem wissenden Lächeln über die Qualität der Kleidung, die sie trugen, und die teuren Aktentaschen, die sie mitführten.
    »Nicht, dass es leicht verdientes Geld wäre«, sagte Arhos und drückte es mit der ernsten Betonung aus, die das Militär immer so beeindruckte. »Wir arbeiten härter als früher – aber wir tun es für uns selbst. Und natürlich für Sie.«
    »Natürlich.«
    Auf Station Sierra mussten sie keine Zollabfertigung passieren; auf sie wartete nicht mehr als ein langer Spaziergang durch einen Arm der Station und dann in einen weiteren hinaus.
    Man eskortierte sie, angeblich um sicherzustellen, dass sie sich nicht verirrten; Zivilisten spazierten nicht ohne Eskorte durch die Flottensektionen von Raumstationen – besonders solchen in Grenznähe. Mit der behaglichen Gelassenheit von Personen, die ohnehin kein Unheil im Sinn hatten, schlenderte das Team dahin und schwatzte dabei harmlos über das Essen, wie sie es bislang 186
    bekommen hatten, und über die Speisen, die sie noch zu
    bekommen hofften.
    Die Andockbucht der Koskiusko entpuppte sich als Shut-tlebucht. Hier reichte Arhos den Vertragswürfel an den
    Wachkommandanten, der ihn in ein Lesegerät steckte.
    »Ich rufe an Bord an, Sir, aber es dauert mindestens zwei Stunden, bis ein Shuttle eintrifft. Die kleine Kapsel ist mit einem neuen Offizier gerade auf halbem Weg nach draußen, und das Shuttle ist schon komplett mit Fracht beladen; kein Platz mehr für Sie, und es liegt ohnehin unten in Orange 17.«
    »Kein Problem. Bekommt man inzwischen hier irgendwo was
    zu trinken?«
    »Eigentlich nicht… Wir haben einen Essensautomaten gleich hier den Korridor entlang zwischen den Toiletten, aber nichts wirklich Gutes.«
    »Nichts Essbares«, schimpfte ein anderer Wachmann. »Der
    Lebensmitteldienst soll diese Snacks eigentlich austauschen, ehe sie grün werden, aber …«
    »Wir könnten telefonisch etwas bestellen«, sagte der erste Wachmann. »Wir haben Lieferdienste von der zivilen Seite, aber es kostet auch was …«
    »Das wäre fantastisch!«, fand Arhos. »Das Schiff, mit dem wir gekommen sind, hatte nach dem letzten Sprung eine
    Zeitabweichung von fünf Stunden zur Station, und ich würde mich freuen, wenn ich etwas zu beißen bekäme. Und falls Sie selbst bald Pause haben …«
    »Nein, danke, Sir. Hier ist die Bestellliste …«
187
    »Schon jemals an Bord eines DSR gewesen?«, fragte der junge Mann mit den strahlenden Augen, der sie aus der Andockbucht führte.
    »Nein … Stationswerften und ein paar Kreuzer, aber noch
    kein DSR.«
    »Gestatten Sie mir, Ihnen Schiffschips zu besorgen«, sagte der junge Mann. Er berührte eine Sensortaste und tippte eine Sequenz ein, wobei sich seine Finger so schnell bewegten, dass Arhos die Platzierung der Sensoren auf der gleichförmigen Oberfläche nicht feststellen konnte. Ein Piepen ertönte, und winzige Scheiben prasselten in einen Kasten unter der
    Tastenfläche.
    Arhos betrachtete seinen Chip und fragte sich, wie er ihn aktivierte.
    »Mit der Stimme«, erklärte der junge Mann prompt. »Er zeigt Ihnen dann einen Weg von Ihrem Standort zu der Stelle, die Sie ihm angeben – zumindest in Sektionen mit niedriger
    Sicherheitseinstufung, heißt das. Falls Sie Zugang zu einer Hochsicherheitssektion benötigen, müssen Sie ihn erst umstellen lassen. Das geschieht bei der Schiffsverwaltung, wohin er sie führen kann. Ich meine, ich mache das, denn das ist Ihr erstes Ziel, aber später …«
    »Danke«, sagte Arhos. Hinter ihm murmelten die übrigen
    Teammitglieder ebenfalls passende Dankesworte.
    Man reichte sie in der Verwaltungsbucht von einem
    Schreibtisch an den nächsten weiter, wo sie Schiffs-ID—
    Plaketten einsammelten, Zugangskarten für eine Vielzahl von Örtlichkeiten und einen neuen Satz Schiffschips. Schließlich 188
    holte sie jemand ab und führte sie zu den Verwaltungsbüros des 14. Schweren Werftverbandes.
    »Wir haben hier keine Gleitbahnen, wohl aber Liftröhren«, erklärte man ihnen. »Versuchen Sie nicht, auf einem
    Robokarren mitzufahren – sie sind so programmiert, dass sie gleich anhalten, sobald sie eine Zusatzmasse spüren.«
     
    Die

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