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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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antwortete
    Esmay vorsichtig. »Wenigstens ist meine Herkunft überprüft worden, als ich mich bewarb, und sicherlich haben sie es dabei herausgefunden.«
    »Sie sind eine vorsichtige Kleine«, fand Pitak. »Mir ist die Vorvergangenheit aufgefallen, die Sie benutzt haben … Was denken Sie heute?«
    »Ah … Die meisten wissen es nicht, aber ich vermute, dass irgendjemand im Bilde ist.« Esmay hätte gern gewusst, woher Pitak Genaueres wusste – sicherlich stammte sie nicht selbst von Altiplano. Zumindest hatte Esmay immer gedacht, sie wäre die erste Flottenangehörige von dort.
    »Ich verstehe.« Pitak ging den Inhalt des Würfels durch; Esmay vermutete, dass es eine Zusammenfassung ihrer
    Dienstakte war. »Interessanter Planet, Altiplano, aber ich würde dort nicht gern leben. Ah … wenigstens haben Sie den
    wissenschaftlichen Zweig der Akademie besucht… interessant!
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    Sie haben nicht die üblichen Kurse für die Kommandolaufbahn belegt. Was hat Ihnen vorgeschwebt – der technische Dienst?«
    »Ja, Sir.«
    »Und dann werden Sie zum jüngsten Offizier, der jemals ein Patrouillenschiff im Gefecht kommandiert hat – und gewinnen auch noch. Ich wette, dass sich jemand derzeit mal wieder in Ihre Vergangenheit vergräbt. Naja, ich sage Ihnen was,
    Lieutenant: Die wichtigste Aufgabe, die Sie zurzeit haben, ist, sich auf diesem Schiff orientieren zu lernen, denn wenn ich etwas für Sie zu tun habe, möchte ich nicht, dass Sie erst eine Stunde lang nach der Stelle suchen. Also – während der
    nächsten drei Tage, in denen wir noch im Dock liegen, gehen Sie überall herum und sehen sich alles an und bereiten sich auf die Orientierungsprüfung vor, die Sie erwartet, sobald Sie davon zurückkommen. Das ist um 8 Uhr am 27. – verstanden?«
    »Ja, Sir«, sagte Esmay. Unter der Neugier schmolzen die
    letzten Reste Vorsicht dahin. »Falls es dem Major nichts ausmacht … Woher wissen Sie über Altiplano Bescheid?«
    »Gut für Sie«, sagte Pitak, die jetzt lächelte. Es war ein seltsames Lächeln in diesem schmalen Gesicht, ein Lächeln voller Zähne, die alle etwas zu groß wirkten, um überhaupt hineinzupassen. »Ich hatte mich schon gefragt, ob Sie den Mut aufbringen zu fragen. Habe einmal einen Burschen kennen
    gelernt und mir überlegt, mit ihm zusammenzuleben – damals, als ich noch Jig war und es nicht allzu gut lief. Habe einen Urlaub auf Altiplano bei seiner Familie verbracht. Habe alles über die Suizas und ihre Beziehungen gehört, über die lokale Politik – aber die ganze Zeit lang, die mein Typ die Schönheiten der großen, sanft geschwungenen Ebenen und schneebedeckten Berge pries, wünschte ich mich auf ein nettes enges Raumschiff.
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    Besonders nach einem Galopp über die Ebenen in einem
    heftigen Gewitter … Ich war überzeugt, von den Blitzen
    geröstet zu werden, und ich war so wund, dass ich tagelang nicht laufen konnte. Ich vermute, Sie reiten auch?«
    »Wenn ich muss«, antwortete Esmay. Jetzt war nicht der
    richtige Zeitpunkt, um von der eigenen Herde zu sprechen, die sie sich ohnehin nicht gewünscht hatte. »Es – wird erwartet, dass man reitet. Aber ich ziehe den Weltraum vor.«
    »Eine Frau nach meinem Geschmack. So – gehen Sie jetzt
    und machen Sie sich damit vertraut, wo hier alles zu finden ist.
    Ich warne Sie: Meine Prüfungen sind kein Scherz! Hier – das werden Sie brauchen.« Sie warf ihr einen Datenwürfel zu. »Das und gute Beine.«
    »Danke, Sir«, sagte Esmay.
    »Um 8 Uhr am 27.«
    »Ja, Sir.« Esmay zögerte noch, aber der Major blickte nicht auf. Esmay ging bis zu den Nabenkorridoren den Weg zurück, den sie gekommen war, schlug dann das ihr zugewiesene
    Quartier nach und überlegte sich einen Weg zu dieser
    Abteilung. T-2 müsste eigentlich zu erreichen sein, indem sie weiter gegen den Uhrzeigersinn den Weg zurückging, den sie gekommen war… Dann mit dem Personenlift hinauf und … Sie achtete sorgfältig auf die Kennzeichnung des Axialkorridors, obwohl T-2 nicht durch eine Reparaturbucht gespalten war…
    Irgendwo hier herum …
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Kapitel acht
    Die Kabine war klein, aber sie hatte sie für sich selbst. Lieutenants verfügten über dieses kleine bisschen Privatsphäre. Die Reisetasche stand auf der Koje, die Verschlüsse ungeöffnet.
    Esmay verstaute ihre Sachen im Spind, aktivierte die Statustafel und bestätigte ihre Identität auf die mit ausdrucksloser Stimme vorgetragene Nachfrage des Computers. Auf einem Schott
    erläuterte ein farbiger Plan die

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